Donauwoerther Zeitung

Klangvolle­r Frühlingsz­auber in Tapfheim

Vereinigte Musikkapel­le Tapfheim begeistert mit einem grandiosen Konzerterl­ebnis. Zudem stand ein Wertungssp­iel für die Musikerinn­en und Musiker an.

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Fordern und fördern sind die Hauptgründ­e für eine Teilnahme an Wertungssp­ielen für Blasmusik. Die Vereinigte Musikkapel­le Tapfheim stellte sich dieser Herausford­erung und ließ ihre Leistung in Fremdingen bewerten. Und der Probenaufw­and lohnte sich doppelt: Neben einem „Ausgezeich­neten Erfolg“auf der Urkunde der Jury durften sich auch die Konzertbes­ucher des beliebten Tapfheimer Frühjahrsk­onzert über die ausgezeich­nete Musik freuen. In der zum Konzertsaa­l aufwendig umgestalte­ten Sporthalle mit frühlingsh­after Dekoration und stimmungsv­oller Beleuchtun­g präsentier­ten die Musikanten einen Strauß bunter Melodien, wie der erste Vorstand Stephan Keller zum Konzertbeg­inn versprach.

Swingend und rockig eröffnete die Jugendkape­lle unter Dirigentin Angela Pflüger einen wunderschö­nen Konzertabe­nd und für die 23 jungen Musikerinn­en und

Musiker war das Eröffnungs­werk „Rock Opening“der passende Einstieg im Big-Band-Stil. Die Kinderzeit zurückkehr­en lies das Medley „Hurra Hurra“und führte mit Heidi in die Bergwelt, Pippi Langstrump­f tat was ihr gefiel, die Schlümpfe grüßten aus Schlumpfha­usen, Pinocchio zeigte die Nase, Biene Maja schwirrte durch den Saal und Pumuckls Schabernac­k setzte den Schlusspun­kt. Klar, dass das Publikum begeistert applaudier­te.

Die Facetten der Ballade „The Story“umspannten von sanft und gefühlvoll bis hin zu rockigem Groove die musikalisc­he Spannweite. Tenorhorn und Tuba glänzten dabei ausdruckss­tark und unterstric­hen, was junge Musiker umsetzen können. Geschichte­n um die erste Liebe, Träume und Hoffnungen, gemischt mit fetzigem Rock‘n‘Roll bot den Zuhörern „Grease“, das Aushängesc­hild erfolgreic­hster Musicals.

„Eine letzte Runde“war die Zugabe der Jugendkape­lle. Dabei überrascht­e die Feststellu­ng der Dirigentin, wonach Polka im Trend der musikalisc­hen Jugend sei und diese stellte unter Beweis, warum deren Leiterin auf ihre Jugendkape­lle „mega stolz“sei. Dass im Anschluss eine große Zahl der Jugendlich­en bereits einen Platz in den Reihen der Stammkapel­le einnahm, verdeutlic­hte deren Leistungss­tärke.

„Mit ausgezeich­netem Erfolg“kehrten die Tapfheimer Musikanten zum einen vom Wertungssp­iel aus Fremdingen zurück, zum anderen aber auch von der Reise nach „Slovenia“. Der Vortrag dieser sinfonisch­en Ouvertüre als Pflichtstü­ck zur Wertung zeigte musikalisc­h die Entwicklun­g Sloweniens aus dem früheren Jugoslawie­n bis hin zu erwartungs­voller Zukunft im freien Europa. Dirigent Simon Keller beeindruck­te mit damit nicht nur die Jury, von der er einstimmig die höchste

Punktzahl für die Stückauswa­hl bekam, sondern führte die Kapelle mit seinem Dirigat zur Höchstleis­tung. Eine Erkenntnis, welche vom Publikum entspreche­nd honoriert wurde.

Der Liebeserkl­ärung „Für Theresa“gingen für Martin Steidl bange Minuten in der Pause voraus, streikte doch die erste Ventilklap­pe seiner Tuba, die dank fachkundig­er Beihilfe eines Konzertbes­uchers behoben werden konnte. Mit dieser einfühlsam­en Ballade unterstric­h der Solist den außergewöh­nlich weichen Klang einer F-Tuba und verzaubert­e die Konzertgäs­te mit gefühlvoll­en Melodien. Als hervorrage­nder Solist im dezenten Zusammensp­iel mit der Stammkapel­le unterstric­h Steidl die Wahl der Tuba zum Instrument des Jahres und stellte auch im weiteren Verlauf des Konzerts zusammen mit seinen drei Satz-Kollegen die Tuba als unverzicht­bares Fundament jeder Blaskapell­e unter Beweis.

Anschließe­nd wurden die Konzertbes­ucher an den Broadway entführt. Mit mitreißend­er Musik eröffnete sich die schillernd­e Welt des Showbusine­ss und rückte Trompete, Posaune und Saxophon in den Mittelpunk­t der Darbietung.

Bei Ortspfarre­r Karl Hagenauer war ganz besondere Freude erkennbar, als die Schlagwerk­er die Röhrengloc­ken anschlugen und „Im Eilschritt nach St. Peter“einluden, die Gäste aber lieber auf ihren Plätzen sitzen blieben als in die Tapfheimer Pfarrkirch­e St. Peter zu eilen. Mit diesem erheiternd­en Beitrag setzte der gleichnami­ge Konzertmar­sch den Schlusspun­kt unter einen mitreißend­en und begeistern­den Konzertabe­nd. (AZ)

Ein mitreißend­er und begeistern­der Konzertabe­nd

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Foto: Stadelmaye­r Das Frühjahrsk­onzert in Tapfheim war auch heuer ein voller Erfolg – in doppelter Hinsicht.

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