Feuerwerk bekannter Melodien
Das Bissinger Muttertagskonzert bietet großartige Unterhaltung. Hunderte Menschen schauen und hören zu. Roman Bauer und Jochen Ruf werden dabei besonders geehrt.
Es war ein Festtag für alle, die Fans der Schlager- und Partymusik vor allem der Achtziger und Neunziger-Jahre des letzten Jahrhunderts waren und sind: Zum 14. Mal hatten der Musikverein Kesseltal-Bissingen und die Chorgemeinschaft Bissingen am Samstagabend zu ihrem Muttertagskonzert geladen. 400 Besucherinnen und Besucher waren der Einladung gefolgt und wurden schon mit dem passenden PartyAmbiente empfangen. Langweilig wurde es den Gästen, darunter zahlreiche Ehrengäste, danach keine Sekunde lang. Ganz in Schwarz gekleidet und dirigiert von Claudia Reinnisch, hieß die Jugendkapelle MöBi/United alle gleich einmal auf dem „Partyplanet“willkommen und ließ nach dem Schlagerhit der 70er-Jahre „Du kannst nicht immer 17 sein“, vorgetragen von der Chorgemeinschaft und begleitet am Klavier von Sarah Bischof, mit zwei tollen Arrangements der Rockhymne „Tage wie diese“und des Songs „Wahnsinn“einen zweiten und dritten Kracher folgen.
Das Lied „Bergwerk“von Rainhard Fendrich, das mit seiner melodischen Intensität und seiner Textbotschaft die Menschen bis heute erreicht, hatte sich die Chorgemeinschaft für ihren zweiten Vortrag ausgesucht. Danach zeigten die jungen Musikerinnen und Musiker des Bissinger Vororchesters unter der Leitung von Michael Rast eindrucksvoll ihr Können auf. „Welcome to the world“, „Man in the mirror“, „Skyfall” und abschließend „We will rock you“, alle Arrangements wurden souverän und gleichzeitig mit erkennbarer Freude an der Musik vorgetragen. „Ihr habt eines der schönsten Hobbys, die es gibt – die Musik!“– Diese Worte der Bezirksjugendleiterin des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes, Daniela Arnold, galt neben der Jugend den zahlreichen Geehrten aus den Reihen des Musikvereins Bissingen, die an diesem Abend für ihr langjähriges Mitwirken ausgezeichnet wurden.
Geehrt wurden für 15 Jahre aktives Musizieren Michael Burger, Johanna Paulus und Petra Schiele, für 20 Jahre Karina Bartschat, Manuel Gnugesser und Charlotte Miller, für 25 Jahre Tobias Schmid und Susanne Veh sowie für 30 Jahre Anja Beck, Martin Ganzenmüller, Markus Korn, Tobias Veh und Franz Wirth. Eine ganz besondere Ehrung war Jochen Ruf vorbehalten, der seit 20 Jahren als Dirigent tätig ist und davon 18 Jahre lang den Musikverein mit seiner Art und seinem Können prägt. Mit Chorleiter Roman Bauer wurde an diesem Abend aber noch ein Mann geehrt, der die Bissinger Musikszene seit vier Jahrzehnten mitgestaltet und mit seinen Ideen prägt. Im
Januar 1984 trat Roman Bauer in die Chorgemeinschaft als aktiver Sänger ein, war zeitweise schon in jungen Jahren Vorsitzender und übernahm 1993 das Amt des Dirigenten.
Das bedeutete bisher Hunderte von Auftritten, mehr als 1200 Chorproben, und all das neben zahlreichen weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten wie dem Organistendienst in Bissingen und Buggenhofen. All dies beschrieb Jochen Ruf als Laudator und nahm anschließend mit dem Ersten Vorsitzenden Günter Geißler unter großem Applaus die Ehrung vor. Der zweite Konzertteil wurde
durch die zumindest den etwas Älteren noch wohlbekannten Fernsehmelodie der „Hitparade“eingeläutet. Ein Megahit damals war das Lied über „Die Fischer von San Juan“, das die Original Kesseltaler Blasmusik zusammen mit der Chorgemeinschaft einstudiert hatten. Mit viel Schwung starteten die Blasmusiker dann durch eine „80er KULT-Tour“, die mit einer ganzen Reihe von Mitklatsch- und Mitsing-Hits aus jener Zeit garniert war. Das Stimmungslevel in der Halle blieb unverändert hoch, als die Bissinger Sänger den beliebten Uralt-Hit „Im Wagen vor mir“anstimmten und danach zusammen mit den „Originalen“ein Udo-Jürgens-Medley sangen und spielten, bei dem Roman Bauer im weißen Bademantel eine tragende Rolle zukam. Es folgten die wohlbekannten Songs „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“und „Er gehört zu mir“, bei dem Johanna Paulus und Anja Beck als GesangsSolistinnen herausstachen. Zu den Namen, die in der Schlagerwelt wohl unvergesslich bleiben, gehört Roland Kaiser. Ihm widmeten die Blasmusik und die Chorgemeinschaft ein gemeinsames MedleyArrangement, die als „Kaisermania“tituliert war. Hier bestachen einmal mehr Roman Bauer, dieses Mal aber zusammen mit Tochter Olivia, als Solisten. Die beiden stimmten auch den Hit „Warum hast du nicht Nein gesagt“an, der ebenso viel Applaus erhielt wie das nachfolgende „100 Träume weit“(italienisch „Tornero“), bei dem Johanna Paulus als Frauenstimme mit den Sängern brillierte.
Eigentlich war klar, dass das begeistert mitgehende Publikum nach dem abschließenden Megahit „Tränen lügen nicht“noch Zugaben fordern würde. Diese Forderung erfüllten die Musikerinnen und Musiker nur allzu gerne, und so konnten zum Ausklang des Abends auch noch etliche Paare das Tanzbein schwingen oder sich von den zahlreichen Helferinnen und Helfern bestens verköstigen lassen.