Förderzusagen für Dresdner Innovationsprojekte
Bundesministerium fördert Ki-plattform der TU Dresden. Helmholtz-gesellschaft erteilt Zusage für drei Dresdner Innovationslabore.
Dresden. Gleich mehrere Innovationsprojekte in der Landeshauptstadt haben sich erfolgreich für millionenschwere Förderprogramme beworben. Die Innovationsplattform KEEN an der Technischen Universität Dresden (TU) gehört zu den Gewinnern beim Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWI). Die Dresdner Forscher entwickeln so genannte Inkubator-labore für künstliche Intelligenz (KI) und wollen mit ihren Innovationen Technologien und Methoden zum Beispiel in der chemisch-pharmazeutischen Industrie revolutionieren. Immer kürzere Produktlebenszyklen einerseits und der hohe Bedarf an Nachhaltigkeit und dem verantwortungsbewussten Umgang mit den Ressourcen andererseits bildeten ein Spannungsfeld, dem die traditionelle Anlagenplanung und Prozessführung nicht mehr gewachsen sei, heißt es in einer Mitteilung der TU Dresden. Künstliche Intelligenz habe das Potenzial, diesen spezifischen Herausforderungen zu begegnen.
Das Keen-konsortium verbindet 25 Einrichtungen aus Wissenschaft und Industrie. Ab April 2020 wird es vom BMWI voraussichtlich mit 10 Millionen Euro gefördert.. Hinzu kommen 7,5 Millionen Euro von den Industriepartnern.
Künstliche Intelligenz soll dabei nicht etwa den Menschen ersetzen, sondern für die Ingenieure ein „kognitiven Verstärker“sein, ihnen also als Werkzeug dienen, sagte Leon Urbas, Professor für Prozessleittechnik an der TU Dresden, der das Keen-projekt koordiniert. Die Forschungsarbeit soll bis 2023 laufen. Bis 2025 sollen die ersten kommerziellen Ki-produkte für die Industrie verfügbar sein.
Die Helmholz-gesellschaft hat gleich drei Innovationsprojekte des Helmholtz-zentrums Dresden-rossendorf (HZDR) mit Förderzusagen bedacht, wie das HZDR gestern mitteilte. Die Innovationslabore „CLEWATEC“, „Flexisens“und „Ultratherm“sollen demnach für einen Zeitraum bis zu fünf Jahren mit jeweils drei bis fünf Millionen Euro gefördert werden.
Auch die drei Projekte am HZDR sollen die Innovationskraft der Industrie stärken. Mehrere große und mittelständische Unternehmen, so das HZDR, hätten bereits Interesse bekundet, sich an den Innovationslaboren finanziell zu beteiligen.
Bei „CLEWATEC“, das am 1. Januar 2020 startet, geht es unter Leitung von Dr. Sebastian Reinecke um Technologien, die es ermöglichen, Abwasser mit weniger Energieaufwand und ressourcenschonend zu behandeln.
Das Projekt „Flexisens“unter Leitung von Dr. Denys Makarov soll bereits am 1. Dezember 2019 die Arbeit aufnehmen. Es beschäftigt sich mit der der Entwicklung von Magnetfeldsensoren, die nur etwa einen Tausendstel Millimeter groß sind. Künftige Anwendungsgebiete sehen die Helmholtz-forscher zum Beispiel bei der Elektromobilität oder im Fassadenbau.
Das Innovationslabor „Ultratherm“am Helmholtz Zentrum entwickelt unter Leitung von Dr. Lars Rebohle eine Technologie, bei der Werkstoffe für Nano- bis Millisekunden sehr hohen Temperaturen ausgesetzt werden. Die Forscher versprechen sich davon massive Energieeinsparungen und die Schaffung neuer Materialstrukturen. Sie wollen „Ultratherm“, das am 1. Februar 2020 die Arbeit aufnehmen soll, als Schaufenster für die Industrie etablieren und haben dafür, wie sie mitteilten, bereits einige Partner gewonnen.
Die künstliche Intelligenz kann einen gut ausgebildeten Ingenieur nicht ersetzen, aber ein nützliches Werkzeug für ihn sein. Prof. Leon Urbas TU Dresden