Cdu-kandidaten stellen sich der Jungen Union
Merz, Laschet und Röttgen konkurrieren am Wochenende um die Stimmen des Parteinachwuchses – Kuban: Votum ist bindend
Berlin. Fast schien es, als wäre der Wahlkampf um den Cdu-parteivorsitz in Vergessenheit geraten. Die Junge Union (JU) aber läutet am Samstag die finale Phase im Wettstreit um die Nachfolge der scheidenden Vorsitzenden Annegret Kramp-karrenbauer ein. Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen treten in Berlin zu einem „Pitch“um die Stimmen der Jungen Union an.
Der frühere Unionsfraktionsvorsitzende Merz legt Wert auf einen faires sogenanntes Triell. „Meiner Meinung nach sollten wir Gelegenheiten haben klarzumachen, wie wir uns die Zukunft der Partei vorstellen, ohne deshalb gleich jede Einladung zum Dreikampf anzunehmen“, sagte Merz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Nur vier ausgeloste Jungeunion-mitglieder werden vor Ort in Berlin sein. 50 weitere werden per Zoomkonferenz hinzugeschaltet. Alle übrigen können das Aufeinandertreffen ab 18 Uhr über Socialmedia-kanäle und auch im Tv-sender Phoenix verfolgen. Im Laufe der kommenden zwei Wochen stimmt die JU über ihren Favoriten ab. Die JU stellt rund 100 der 1001 Delegierten auf dem Cdu-parteitag in Stuttgart Anfang Dezember. Der Bundesvorsitzende Tilman Kuban kündigte bereits an, das Votum für seine Wahlentscheidung als bindend zu betrachten.
Unter den Delegierten ist auch der Berliner Ju-vorsitzende Christopher Lawniczak. Er sagt: „Viele Mitglieder wissen noch nicht, wen sie wählen sollen oder sind von allen drei Kandidaten nicht so überzeugt.“Die Veranstaltung sei daher eine gute Gelegenheit, die Aspiranten auf den Parteivorsitz abzuklopfen. Große Sympathie hegt er für einen Mann, der nicht auf dem Wahlzettel stehen wird: Jens Spahn. Der Bundesgesundheitsminister hatte sich entschieden, im Team mit Armin Laschet anzutreten und nur für einen Stellvertreterposten zu kandidieren. Lawniczak bedauert die Rollenaufteilung zwischen Laschet und Spahn. „Eine Mehrheit für einen der Kandidaten ist im Moment schwer abzusehen“, sagt auch die schleswig-holsteinische Landesvorsitzende Birte Glißmann. Glißmann hält von der Teamlösung mit Armin Laschet als Parteivorsitzendem und Jens Spahn als Stellvertreter viel. Noch lieber wäre aber auch ihr, wenn Spahn selbst für den Vorsitz kandidierte. „Dann würde ich ihn unterstützen“, sagt sie.
Anders ist das in Baden-württemberg. Landesvorsitzender Philipp Bürkle ist sich seiner Entscheidung schon ziemlich sicher: „Ich favorisiere Friedrich Merz“, sagt er.