Zverev in Köln im Halbfinale
Viertelfinalsieg gegen Südafrikaner Harris
Köln. Eine selten gewordene Tennisreise im Kreise der gesamten Familie kann Alexander Zverev in Köln als Wohlfühlfaktor dienen. Beim ersten Deutschland-auftritt seit mehr als 14 Monaten muss der Us-open-finalist zwar auf Publikum verzichten. Immerhin hat er aber gleich eine ganze Gruppe rund um seine Eltern und seinen Bruder als Begleitung und Unterstützung auf dem erhofften Weg zum Titel dabei. „Ich habe gefühlt 20 Leute hier“, erzählte der Us-open-finalist, nachdem er den Einzug ins Halbfinale perfekt gemacht hatte. Wann er zuletzt mit der gesamten Familie gemeinsam auf Tour war, daran konnte er sich gar nicht erinnern.
In den ersten Zuschauerreihen der fast menschenleeren Halle sahen am Freitag sein Vater Alexander Zverev senior und sein Bruder Mischa, wie er sich trotz Problemen mit 6:4, 3:6, 6:0 gegen den am Ende angeschlagenen Qualifikanten Lloyd Harris durchsetzte.
Auch ohne seinen spanischen Trainer David Ferrer, der in der Reisegruppe fehlt, erreichte der Weltranglistensiebte damit zum dritten Mal in diesem Jahr ein Halbfinale. Am Samstag spielt der 23-jährige Hamburger gegen den Spanier Alejandro Davidovich Fokina, der sich gegen den Österreicher Dennis Novak 6:3, 2:6, 6:3 behauptete.
„Mit mir und David Ferrer ist es wirklich so entspannt“, schilderte Zverev. „Wir genießen es beide so sehr, dass wir täglich miteinander reden und alles zusammen entscheiden. Nach Köln kommt er nicht, aber sobald ich in Köln fertig bin, wird er zur Trainingswoche kommen und dann Paris und London mit mir machen.“Vor dem Saisonendspurt hat Zverev allerdings noch einiges vor und hat in Köln zwei Chancen auf seinen zwölften Titel: Schon am Montag beginnt das zweite neue Turnier, Zverev ist dort ebenfalls die Nummer eins der Setzliste.
Gegen den Südafrikaner Harris überzeugte Zverev allerdings nicht so wie im Achtelfinale des mit 325 610 Euro dotierten Hartplatzturniers gegen den spanischen Routinier Fernando Verdasco. Zwar dominierte Zverev im ersten Satz. Doch dann konnte der Davis-cup-spieler ein frühes Break zum 1:0 im zweiten Durchgang nicht halten, spielte nicht mehr so aggressiv und wurde in den dritten Satz gezwungen. „Gestern war besser“, räumte er ein.