Hymnen auf Stuttgarts Castro
Berlin. Für ein Dribbling reichte die Kraft nicht mehr bei Gonzalo Castro, wohl aber für einen Schuss aus rund 20 Metern. Mit einem Jubelschrei feierte Castro sein Tor in der 68. Minute beim 2:0-Sieg bei Hertha BSC. Es war die Entscheidung zugunsten des VFB Stuttgart, der mit sieben Punkten nach vier Spieltagen so gut dasteht wie seit zwölf Jahren nicht – und das als Aufsteiger. Damals beendeten die Schwaben die Saison auf Platz drei.
Die Lobeshymnen durfte nun Castro einstreichen: „Ich glaube, dass der Gonzo einer der extrem unterschätzten Spieler in diesem Klub war“, sagte Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat. „Er war nie ein Lautsprecher, sondern lässt so ein bisschen seine Leistung, seine Laufstärke, sein taktisches Verständnis für sich sprechen.“In der vergangenen Saison in der 2. Liga zählte der 33-Jährige selten zu den Besten beim VFB. Eine Klasse höher scheint der Routinier zu alter Stärke zurückzufinden. Die offensivere Ausrichtung der Schwaben und die größeren Räume, die er in der Bundesliga bekommt, tun ihm gut. Auch die Rolle als Anführer beflügelt ihn. „Er kann die Jungs nicht nur dirigieren, er kann auch Fußball spielen“, sagte Trainer Pellegrino Matarazzo. „Er zeigt es im Training und Woche für Woche, wie wichtig er ist für uns.“
Ob die ansteigende Form des Kapitäns dazu führt, dass sein im Sommer 2021 auslaufender Vertrag verlängert wird, ließ Mislintat offen. Diese Gespräche werde man in aller Ruhe führen.