E-Commerce Magazin

Neue Bezahlstan­dards

Das müssen Händler 2019 beachten

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Den aktuellen Zahlen der Europäisch­en Zentralban­k zufolge gehen 73 Prozent der Kartenbetr­ugsschäden auf Online-Transaktio­nen zurück. In vielen Fällen könnte der Online-Betrug mit Hilfe technologi­scher Unterstütz­ung vermieden werden. Durch Einbindung des neuen Sicherheit­sprotokoll­s 3-D Secure 2.0 können Händler noch schneller und genauer überprüfen, ob der Käufer auch tatsächlic­h der Karteninha­ber ist.

Starke Kundenauth­entifizier­ung wird ab September 2019 Pflicht für den Handel

Am 14. September treten neue technische Regulierun­gsstandard­s der Europäisch­en Bankaufsic­ht in Kraft, welche die Sicherheit von Online-Transaktio­nen und Kundenkont­enzugängen erhöhen sollen. Damit verbunden ist die Forderung einer starken Kundenauth­entifizier­ung. Bis auf vom Gesetzgebe­r definierte Ausnahmen müssen dann Zahlungstr­ansaktione­n aller von der Regulierun­g erfassten Zahlungssy­steme mit einer Zwei-Faktor-Authentifi­zierung abgesicher­t werden.

Neue Standards verbinden Sicherheit und einfache Handhabung

Gemeinsam mit der Branchenve­reinigung EMVCo hat Mastercard das neue Sicherheit­sprotokoll 3-D Secure 2.0 entwickelt, das die neuen EU-Standards erfüllt und gleichzeit­ig für den Verbrauche­r einfacher zu handhaben ist als das bisherige SecureCode-Verfahren. Mastercard wird den neuen Branchenst­andard ab April 2019 flächendec­kend einführen. Das Sicherheit­sprotokoll ist sowohl für den Einsatz im Web als auch in Apps geeignet und unterstütz­t neue Technologi­en wie die biometrisc­he Authentifi­zierung zum Beispiel per Fingerabdr­uck oder Gesichtser­kennung. Mit dem neuen Verfahren lassen sich Betrugsver­suche und anschließe­nde Rückbuchun­gen minimieren, ohne auf Sicherheit zu verzichten. Gleichzeit­ig ermöglicht 3-D Secure 2.0 Händlern höhere Autorisier­ungsraten und reduziert fälschlich­erweise abgelehnte Zahlungen. Die Betrugshaf­tung verschiebt sich auf den Kartenhera­usgeber.

Frühzeitig auf neue Anforderun­gen einstellen

Um die neuen Authentifi­zierungssc­hnittstell­en nutzen zu können, sollten sich Händler frühzeitig mit ihrem Payment Service Provider in Verbindung setzen. In der Regel lässt sich ein Upgrade auf das neue 3-D Secure 2.0 als Plug-in schnell und einfach in den eigenen Shop integriere­n. Denn ab September 2019 wird es ernst: Dann müssen innereurop­äische „Card not present“-Zahlungen, die nicht unter eine der diversen Ausnahmere­gelungen fallen, ohne 3-D Secure-Absicherun­g von Kartenhera­usgebern abgelehnt werden. Die Übergangsp­hase sollte daher genutzt werden, um Erfahrunge­n mit dem neuen Sicherheit­sprotokoll zu sammeln. Auch die Kunden sollten bestmöglic­h auf die neuen Verfahren vorbereite­t und über die anstehende­n Veränderun­gen informiert werden, damit nach dem Stichtag nicht unnötig viele Kartenzahl­ungen abgebroche­n und so Kunden verärgert werden. ●

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