Hippos ●●● kommen langsam ...
Google Pay, Apple Pay und die mobilen Apps der Sparkassen und Banken sorgen hierzulande immer öfter für Aufmerksamkeit. Sie sollen Mobile Payment in Deutschland endlich voranbringen. Zudem versuchen derzeit einige deutsche Supermarktketten wie Rewe und Edeka ein „händlerbasiertes Instant Payment am POS“– kurz Hippos – anzubieten. Dieses ganz eigene mobile Bezahlsystem basiert auf SEPA Instant Payment, um Zahlungen an der Ladenkasse, P2P-Zahlungen und E-Commerce zu vereinheitlichen.
Bequem und schnell
Eines haben diese Initiativen gemeinsam: Kunden bezahlen möglichst komfortabel und auf dem Konto des Händlers geht das Geld schnell ein. Bei einer klassischen Überweisung kann das schon ein paar Tage dauern. Der Zeitpunkt, um Instant Payment einzuführen, ist günstig. Denn so langsam sind auch wir Bundesbürger bereit, mobiles Payment zu nutzen. Es muss allerdings gegenüber der Bar- oder Kartenzahlung für den Kunden deutliche Vorteile bringen.
Aufwändig und langsam
Sicherlich wird es noch einige Zeit dauern, bis Hippos im deutschen Markt ankommen. Bezahlung in Echtzeit wird zwar generell auch an POS-Terminals und damit im Einzelhandel verfügbar sein. Aber dafür muss noch einiges getan werden. Damit das System dort funktioniert, fehlen Standards. Sie gilt es zu schaffen. Dann müssen sowohl die Bank des Einzelhändlers als auch die Bank des Kunden Instant Payments anbieten. Aber erst, wenn das nichts extra kostet, werden Kunden bereit sein, damit zu bezahlen. All das erfordert hohe Investitionen und ein entsprechendes Durchhaltevermögen. Viele Händler werden Instant Payment erst dann in Erwägung ziehen, wenn die Transaktionskosten deutlich günstiger ausfallen als für die bisher üblichen Zahlarten.
So sind die großen Amazons, Apples und Googles dieser Welt erst einmal klar im Vorteil. Aber auch, wenn ApplePay und GooglePay eine gewisse Marktmacht erreicht haben, bleibt abzuwarten, ob sie sich hierzulande tatsächlich durchsetzen. Eines ist klar: Die meisten deutschen Verbraucher haben bislang – wenn überhaupt – nur eine Girocard, die sich derzeit nur in der Sparkassen- und VR-Banking-App virtualisieren lässt. So ist es kein Wunder, dass der Einzelhandel immer noch auf Bares und Plastikkarten setzt. ║