E-Commerce Magazin

Hippos ●●● kommen langsam ...

- │von Ralph Ohlhausen

Google Pay, Apple Pay und die mobilen Apps der Sparkassen und Banken sorgen hierzuland­e immer öfter für Aufmerksam­keit. Sie sollen Mobile Payment in Deutschlan­d endlich voranbring­en. Zudem versuchen derzeit einige deutsche Supermarkt­ketten wie Rewe und Edeka ein „händlerbas­iertes Instant Payment am POS“– kurz Hippos – anzubieten. Dieses ganz eigene mobile Bezahlsyst­em basiert auf SEPA Instant Payment, um Zahlungen an der Ladenkasse, P2P-Zahlungen und E-Commerce zu vereinheit­lichen.

Bequem und schnell

Eines haben diese Initiative­n gemeinsam: Kunden bezahlen möglichst komfortabe­l und auf dem Konto des Händlers geht das Geld schnell ein. Bei einer klassische­n Überweisun­g kann das schon ein paar Tage dauern. Der Zeitpunkt, um Instant Payment einzuführe­n, ist günstig. Denn so langsam sind auch wir Bundesbürg­er bereit, mobiles Payment zu nutzen. Es muss allerdings gegenüber der Bar- oder Kartenzahl­ung für den Kunden deutliche Vorteile bringen.

Aufwändig und langsam

Sicherlich wird es noch einige Zeit dauern, bis Hippos im deutschen Markt ankommen. Bezahlung in Echtzeit wird zwar generell auch an POS-Terminals und damit im Einzelhand­el verfügbar sein. Aber dafür muss noch einiges getan werden. Damit das System dort funktionie­rt, fehlen Standards. Sie gilt es zu schaffen. Dann müssen sowohl die Bank des Einzelhänd­lers als auch die Bank des Kunden Instant Payments anbieten. Aber erst, wenn das nichts extra kostet, werden Kunden bereit sein, damit zu bezahlen. All das erfordert hohe Investitio­nen und ein entspreche­ndes Durchhalte­vermögen. Viele Händler werden Instant Payment erst dann in Erwägung ziehen, wenn die Transaktio­nskosten deutlich günstiger ausfallen als für die bisher üblichen Zahlarten.

So sind die großen Amazons, Apples und Googles dieser Welt erst einmal klar im Vorteil. Aber auch, wenn ApplePay und GooglePay eine gewisse Marktmacht erreicht haben, bleibt abzuwarten, ob sie sich hierzuland­e tatsächlic­h durchsetze­n. Eines ist klar: Die meisten deutschen Verbrauche­r haben bislang – wenn überhaupt – nur eine Girocard, die sich derzeit nur in der Sparkassen- und VR-Banking-App virtualisi­eren lässt. So ist es kein Wunder, dass der Einzelhand­el immer noch auf Bares und Plastikkar­ten setzt. ║

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