Wie Unternehmen von Online-Marktplätzen profitieren
...WIE UNTERNEHNEM VON ONLINE MARKTPLÄTZEN PROFITIEREN
Nicht nur im privaten Bereich profitieren Käufer von den Möglichkeiten des Online-Handels. Für Einkäufer in Unternehmen kann er ein entscheidender Baustein der digitalen Transformation sein. Wer Zeit und Kosten sparen will, der kauft im Internet – auch als Unternehmen. Der US-Versandriese Amazon will mit Amazon Business zeigen, wie es geht. Und eröffnet damit auch neue Wege für die Anbieterseite im E-Commerce.
Jedes Produkt ist zu jeder Zeit schnell und unkompliziert verfügbar. Woran sich Privatkunden längst gewöhnt haben, rückt zunehmend auch in den Fokus von Unternehmen. Neben der Optimierung vieler Prozesse wie Vertrags- und Lieferantenmanagement bedeutet Digitalisierung im Einkauf vor allem: weg von der analogen Beschaffung, hin zum Einkauf über das Internet. Ein Treiber dieser Entwicklung ist beispielsweise die Einbindung des Einkaufs in digitale Risikomanagementstrategien von Unternehmen. Ein anderer, der Generationenwechsel innerhalb der Organisationen: nach und nach besetzen die „Digital Natives“hier die Einkaufspositionen. Laut einer Studie von Merit sind beispielsweise in den USA rund drei Viertel der Mitarbeiter, die an Entscheidungsprozessen in ihren Firmen beteiligt sind, zwischen 20 und 35 Jahren alt.
Was tut sich auf der Angebotsseite?
B2B-Händler, die den Sprung ins digitale Zeitalter bereits geschafft haben, verkaufen beispielsweise Bürobedarf oder Arbeitsschutzkleidung – oft in spezialisierten Online-Shops. Inzwischen gibt es auch B2B-Marktplätze mit breiterem Angebot. Amazon will wie im Endkundengeschäft auch eine möglichst große Bandbreite von Unternehmensbedarfen abdecken. Dafür gründete der US-Versandhändler 2015 Amazon Business. Ziel ist, einen ebenso hohen Komfort zu bieten, wie ihn Privatkunden von Amazon.de kennen, nur sind die Services auf den Bedarf von Unternehmen abgestimmt – von Mengenrabatten über Net
topreise bis hin zum Kauf auf Rechnung. Außerdem können von der Einkaufsleitung bestimmte Berechtigungen, beispielsweise für Bestellvolumina, an einzelne Einkäufer vergeben und die Genehmigungsprozesse zentral verwaltet werden. Neben den unterschiedlichen Service-Funktionen haben Unternehmen bei Amazon Business Zugriff auf Millionen von Produkten. Restaurantköche finden Profimesser, Baubetriebe Schutzbrillen und Verwaltungen alles vom Druckerpapier bis hin zum Hausmeisterbedarf. Diese Vorteile nutzt auch die AUTO1 Group: Die E-Commerce-Plattform betreibt neben seinem Headquarter in Berlin zahlreiche Büros und Filialen in Deutschland und Europa. Mit Amazon Business managed das Unternehmen zentral Einkäufe verschiedener Standorte und Fachabteilungen zeitund kosteneffizient.
Amazon Business bisher in acht Ländern verfügbar
Amazon Business ist seit Ende 2016 auf Amazon.de verfügbar – weltweit wird der Service bereits von Millionen Geschäftskunden in acht Ländern genutzt, unter anderem auf amazon.com und amazon.co.uk. Die Einkäufer sind Selbstständige, kleine Firmen, große multinationale Konzerne, sowie DAX-30-Unternehmen auf amazon.de. Aber auch aus dem öffentlichen Sektor managen Universitäten und Kliniken oder Non-ProfitOrganisationen sowie die größten Städte Deutschlands ihren Einkauf mit Amazon Business. Die Vorteile scheinen klar – denn mit digitalen Beschaffungsprozessen können die Aufwände und damit die Kosten, die für Produktrecherche, Lieferantenauswahl und -qualifizierung, Buchhaltung oder Rechnungsverbuchung entstehen, deutlich reduziert werden. Der Einkäufer vergleicht und bewertet dort auf komfortablem Weg Produkte und findet innerhalb kürzester Zeit, das was er
braucht. Die jüngste Analyse des Hackett Reports zeigt, dass globale Unternehmen ihre Kosten im Einkauf durch digitalisierte Prozesse um rund ein Viertel reduzieren können.
Doch der Einkauf ist nur die eine Seite: Heute möchten große und kleine Händler Zugang zu einem nationalen oder gar weltweiten Markt erhalten. Das können sie mittels eigener Internetauftritte anstreben oder aber sie bieten ihre Ware zusätzlich oder ausschließlich auf einem Marktplatz an. Auf Amazon Business gab es 2017 in Deutschland bereits 40.000 B2B-Verkäufer, heute sind es hunderttausende weltweit. Um die Sprachbarrieren für den Verkauf ins Ausland zu reduzieren, bietet Amazon automatisierte Produktübersetzungen an.
Vom Einkaufsleiter zum Business-Strategen
Der digitale Wandel im Einkauf wirkt sich besonders auf die Rolle des Einkaufsleiters aus. Die effiziente Beschaffung ermöglicht ihm, noch stärker strategische Aufgaben zu übernehmen. Einer Studie von Deloitte zufolge setzen 33 Prozent der Einkaufsleiter auf digitale Beschaffungsstrategien, um ihre Ziele zu erreichen. So können sie sich auf Führungsqualitäten und die Weiterbildung der Teams konzentrieren, die im direkten Zusammenhang mit der Einkaufsperformance stehen. Eine aktuelle ProcureCon-Studie prognostiziert, dass der Einkaufsleiter künftig die Rolle eines Beraters, eines Vermittlers und eines Datenwissenschaftlers erfüllen werde.
Um all das zu leisten, bedarf es digitaler Lösungen, die den Einkaufsprozess für Unternehmen beschleunigen, vergünstigen und insgesamt verschlanken. Der Anspruch von Services wie Amazon Business ist es, die Arbeit des Einkäufers zu erleichtern. Inwieweit es den Anbietern gelingt, hängt davon ab, wie sehr sie die für die Einkäufer wichtigen Prozesse in Services übersetzen können. ║