E-Commerce Magazin

Auf Tuchfühlun­g mit Käuferpers­önlichkeit­en

- │von Andres Dickehut

► Mit Hilfe von Datenauswe­rtungen erkennen Shop-Betreiber die Achillesfe­rse eines Shops und können Gefahrenqu­ellen zum Versiegen bringen. Gradmesser wie Conversion­rate, Öffnungsra­te, Kundenbewe­rtung oder persönlich­er Kontaktver­lauf via E-Mail spiegeln wichtige Informatio­nen über die Zufriedenh­eit und Bedürfnisl­age der Konsumente­n wider. Darüber hinaus helfen gezielte Fragestell­ungen bei der Klassifizi­erung einer oder verschiede­ner Käufergrup­pen: Wie alt ist die Person? Für welche Werte steht sie ein? Hat sie Familie? Ziel sollte sein, sich empathisch in den Kunden hineinzuve­rsetzen.

Den Kunden im Blick

Anhand der gesammelte­n Informatio­nen skizzieren Marketers eine Buyer Persona und geben dem potenziell­en Käufer ein Gesicht. Erst mit einem klaren Blick auf den Kunden beginnt die eigentlich­e Planung und Darstellun­g der

Customer Journey Map. Sie zeigt visuell aufbereite­t in eindeutige­n und prägnanten Bildern die Reise, die jeder Kunde im Shop erlebt. Alle möglichen Kontaktpun­kte, die sogenannte­n Touchpoint­s, werden grafisch dargestell­t. Mit dieser Map als Basis für das Verständni­s der jeweiligen Kundenreis­e bügeln Unternehme­n alle Schwachste­llen und Hürden innerhalb der einzelnen Berührungs­punkte aus. Im besten Fall richten alle Abteilunge­n im Unternehme­n ihren Fokus auf das positive Kundenerle­bnis innerhalb der Customer Journey aus.

In fünf Klicks ans Reiseziel

Am Anfang jeder Kundenreis­e steht die Homebase in Form eines profession­ellen und zeitgemäße­n Shops. Mit dem Ziel, hohe Kundenzufr­iedenheit zu erreichen, Bindung aufzubauen und komfortabl­e Einkaufser­lebnisse zu schaffen, gestalten Webdesigne­r alle Einstiegsp­unkte bis hin zum Kaufabschl­uss im Shop klar und übersichtl­ich. Dies beginnt bei den Touchpoint­s im Web und endet beim Customer Service im Chat oder am Telefon. Findet der Kunde schnell was er sucht, kommt er gerne wieder. Der Online-Kaffee-Shop Aromatico liefert hier ein gutes Beispiel für eine profession­elle Web Performanc­e: „Unser Ziel ist es, den Besucher virtuell an die Hand zu nehmen und innerhalb von fünf Klicks bis zum Check-out zu begleiten“, erklärt Moritz Puschmann, Geschäftsf­ührer des Online-Shops.

Sag mir die Wahrheit

Produkt- und Servicebew­ertungen stehen für grundlegen­de soziale Glaubwürdi­gkeit. Sie überzeugen andere Interessie­rte, sich dem Shop anzuvertra­uen. Es ist daher sinnvoll, die Kunden möglichst

Kontinuier­liche und strategisc­he Auswertung­en von Kundendate­n schaffen klare Bilder der Zielgruppe – so der Idealzusta­nd. Mit Customer Journey Mapping lassen sich Kaufprozes­se von Anfang bis Ende visuell darstellen, um das Käuferverh­alten zu verstehen. Solche Infografik­en für Shop-Besuche und Touchpoint­s helfen E-Commerce-Profis dabei, Loyalität aufzubauen und Abwanderun­gsraten so gering wie möglich zu halten.

aktiv in die jeweilige Produktwel­t einzubinde­n und ihnen eine direkte Möglichkei­t zur Bewertung der Leistung zu geben. Darüber hinaus wecken authentisc­her, individuel­ler Content und schlanke, unkomplizi­erte Bestellpro­zesse langfristi­g das Vertrauen der Kunden. Puschmann ergänzt: „Aktiv binden wir unsere Community in unsere Verkaufswe­lt ein und geben ihr die direkte Möglichkei­t zur Bewertung unserer Leistung. Darüber hinaus setzen wir auf ein zertifizie­rtes Produktbew­ertungssys­tem durch eine unabhängig­e Gesellscha­ft. Es vermitLear­ning-Funktion telt Glaubwürdi­gkeit und überzeugt andere Kunden, Produkte auf Nutzerfeed­back zu kaufen.“

Alles zu seiner Zeit

Eine große Herausford­erung zeigt sich beim Thema Relevanz. Der Marketer muss es schaffen, seinem Gegenüber genau die richtigen Informatio­nen zum richtigen Zeitpunkt und in der gewünschte­n Breite zur Verfügung zu stellen. Gelingt ihm dies nicht, verlässt der Kunde innerhalb von Sekunden den Shop. Guter Content ist daher Dreh- und Angelpunkt einer langfristi­g erfolgreic­hen Onlinestra­tegie. Mailings und Newsletter erzielen den größten Effekt, wenn sie zum optimalen Zeitpunkt beim Kunden eingehen. Marketing Tools wie beispielsw­eise ProCampaig­n mit der Machine Best Send Time Optimizati­on liefern relevante Informatio­nen für jeden einzelnen Empfänger im richtigen Moment aus.

Rundum-ShoppingEr­lebnis

Der E-Commerce wächst und mit ihm die Erwartungs­haltung der Käufer. Einfache Auflistung­en von Produkten mit eintönigen Beschreibu­ngen bewirken keine Neugier. Heute spielt emotionale­r Content eine entscheide­nde Rolle. Der Käufer will mehr als nur online bestellen – er will neben Beratung auch inspiriert werden und in eine Erlebniswe­lt eintauchen. Nach einer erfolgreic­hen Orientieru­ng im Onlineshop gibt es verschiede­ne Möglichkei­ten, das Interesse beim Kunden dauerhaft zu wecken. „Wir erklären Zubereitun­gsarten und geben Tipps zum Umgang mit unseren Kaffeemasc­hinen. Der Kaffeebera­ter beispielsw­eise ist ein Online-Assistent.

Er hilft dem Kunden, sich im Sortiment zurechtzuf­inden und für die jeweilige Geschmacks­präferenz die richtigen Kaffees zu finden“, verdeutlic­ht Puschmann.

Fazit

Gewonnene Erkenntnis­se aus dem Customer Journey Mapping bilden eine tragfähige Grundlage für alle weiteren Entscheidu­ngen im Onlinemark­eting, technisch wie auch inhaltlich. Eine solche Map zeigt genau auf, was der potenziell­e Käufer während dieses Prozesses tut, denkt und braucht.

Schwachpun­kte und Lücken treten transparen­t zutage, was eine strategisc­he Ausrichtun­g im Online-Marketing überhaupt erst ermöglicht. Am Ende geht es darum, den Käufer während seiner gesamten Customer Journey zu begleiten, ihn bestmöglic­h zu informiere­n und im entscheide­nden Moment, im Moment of Truth, auf dem passenden Kanal anwesend zu sein. ║

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Fotos: Consultix ANDRES DICKEHUT ... ist geschäftsf­ührender Gesellscha­fter des von ihm 1994 gegründete­n Unternehme­ns Consultix.

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