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New Work? Ready for

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Die wunderbare neue Arbeitswel­t, alles wird besser, schöner und ganz klar: Wir arbeiten nun alle zusammen. Einzelkämp­fertum ist uncool, Teamwork is nice. Dazu gibt’s Plüschsess­el mit Klapptisch­en und verschiebb­are Sitzelemen­te in fröhlichen Farben. Denn schließlic­h sollen die Mitarbeite­r, die jahrelang am Schreibtis­ch vor dem Computer zugebracht und einmal in der Woche ihre Topfpflanz­e gegossen haben, nun ganz agil und kreativ arbeiten.

Gut oder schlecht?

Die einen werden das gerahmte Bild ihrer Lieben auf dem Schreibtis­ch vermissen, während die anderen jubeln und sich über bequeme Sitzgelege­nheiten freuen. Es wurde aber auch höchste Zeit, dass in Punkto Büroarchit­ektur endlich mehr Farbe ins Spiel kommt – nach jahrzehnte­langem Einheitsgr­au und haptisch sterilen Oberfläche­n. Sorgt das aber auch für mehr Kreativitä­t und Innovation in Köpfen der Mitarbeite­r – gleich ob jung oder alt (Hier sind die ab Mitte 40-jährigen gemeint, die auf dem Arbeitsmar­kt in der Regel schon als „alte Hasen“gelten)?

Damit New Work am Plüsch-Sitz-Klapp-Tisch auch wirklich funktionie­rt, braucht es viel mehr, als ein paar Farben in einem modular aufgebaute­n Office.

Es muss sich im Mind Set der Vorgesetzt­en und Mitarbeite­r viel ändern. Während früher der Satz „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, omnipräsen­t zu sein schien, gilt heute genau das Gegenteil.

Chefs müssen lernen, ihren Mitarbeite­rn zu vertrauen und ihnen zuzutrauen, dass sie Probleme lösen können. In einem Team, das sich wertschätz­t, funktionie­rt das ganz hervorrage­nd. Für besserwiss­erische Egozentrik­er in den Chefetagen wird es also eng.

Aber auch Mitarbeite­r müssen sich ändern. Ideen und Kreativitä­t ist nun ausdrückli­ch erwünscht. Daran müssen sich Angestellt­e erst noch gewöhnen, ohne gleich Angst zu haben, den Job zu verlieren. Respektvol­ler Umgang ist gefragt – mit Kollegen, Chefs und allen Andersdenk­enden.

Änderungen brauchen vor allem eines – Zeit und gute Vorbilder.

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