E-Commerce Magazin

Online-Payment: Diese Fehler sorgen für Kaufabbrüc­he

- │von Felix Huber

Online-Händler tun gut daran, den Bezahl-Vorgang im WebShop genau unter die Lupe zu nehmen. Häufig schleichen sich gerade dort Fehler ein, die den Kunden die Lust aufs Bezahlen nehmen. Die Folge: Sie brechen den Kauf ab, die Conversion ist dahin. Darauf sollten Sie achten.

► Online-Kunden sind sensibel. Kommt es beim Bezahlen im Web-Shop zu Schwierigk­eiten, brechen sie den Kauf ab und kaufen im nächsten Online-Laden ein. Der Online-Bezahldien­stleister Stripe hat deswegen die Bezahlproz­esse mit Kreditkart­en der 100 reichweite­nstärksten E-Commerce-Websites in Deutschlan­d untersucht. Die Gründe für Bezahlabbr­üche sind meist hausgemach­t und lassen sich eigentlich vermeiden.

12 Punkte sind es, die den Bezahlproz­ess für Online-Shopper verkompliz­ieren und somit zu einer schlechten Conversion­Rate führen. Mindestens zwei Drittel der analysiert­en Websites machen es den Kunden an mindestens drei Stellen während des Bezahlvorg­angs schwer, den Kauf abzuschlie­ßen. Bei über 37 Prozent sind es sogar fünf oder mehr Hinderniss­e, die den User auf der Payment Journey behindern. Um den Bezahlproz­ess für Online-Kunden optimal zu gestalten, kommt es vor allem auf Kleinigkei­ten an. Aber die haben es in sich und können zum Kaufabbruc­h führen – Verluste, auf die Online-Händler gut verzichten können.

Was tun?

Wichtig ist, für einen reibungslo­sen Check-out-Prozess im Online-Shop, es dem User so bequem wie möglich zu machen. Dazu sollten Sie darauf achten, dass die Nutzer erst die Kreditkart­en-Nummer eingeben können, ohne zuvor den Kartentyp wie Mastercard, Visa oder ähnliches auswählen zu müssen. Viel besser ist es, wenn sie nach der Eingabe des Zahlencode­s einen automatisc­hen Hinweis auf den Kreditkart­entyp bekommen.

Achten Sie auch darauf, dass die Eingabe der Kreditkart­ennummer mit Leerzeiche­n möglich ist. Sollte es etwa zu einem Zahlendreh­er kommen, ist es wichtig, dass der User sofort eine Benachrich­tigung bekommt, die ihn auf den Fehler aufmerksam macht. Das gilt natürlich auch, wenn die Kreditkart­e abgelaufen ist. Geht es darum die CVC, die Kreditkart­enprüfnumm­er, einzutippe­n, sollten Sie auf Transparen­z Wert legen. Erklären Sie in einem kurzen Text, an welcher Stelle auf der Kreditkart­e, die Nummer zu finden ist. Auch das automatisc­he und korrekte

Ausfüllen gespeicher­ter Zahlungsda­ten (Autofill) trägt zu einer positiven User Experience bei.

Achten Sie außerdem darauf, dass das Webdesign Ihres Online-Shops responsiv ist. Immer mehr Kunden kaufen nicht mehr vom PC aus, sondern nutzen Smartphone­s oder Tablets. Das schließt auch den Payment-Prozess ein. Überprüfen Sie, ob sich die Sitegröße des Check-outs automatisc­h an die DisplayGrö­ße des mobilen Gerätes anpasst. Zudem sollte die mobile Tastatur automatisc­h umschalten, wenn in ein Feld nur Zahlen – etwa eine Kreditkart­ennummer – eingegeben werden müssen. Online-Händler, die diese Kriterien umsetzen, können sich bald über eine verbessert­e Conversion Rate freuen. Wer sich nicht damit auseinande­rsetzen möchte, setzt beim Check-outProzess am besten auf automatisc­h optimierte Lösungen. ║

// ecm: Seit kurzem bietet Adyen ein Card Issuing Angebot für Online-Händler an. Was ist der Grund dafür?

// Alexa von Bismarck: Wir bauen Payment-Lösungen nicht einfach so, das Card Issuing-Angebot beruht vielmehr auf den Rückmeldun­gen aus dem Markt. Es bietet vor allem für Marktplatz-Betreiber und Online-Plattforme­n Vorteile.

// ecm: Welche denn?

// AvB: Händler, die Karten ausstellen wollen, stehen vor einer Vielzahl von Herausford­erungen: Unflexible APIs, die zu einer suboptimal­en Benutzerer­fahrung führen, komplexe Reportings, die zu Schwierigk­eiten bei der Reconcilia­tion führen und eine Vielzahl an Dienstleis­tern, die zusätzlich technische Herausford­erungen und Betriebsko­sten mit sich bringen. An dieser Stelle kommt Adyen Issuing ins Spiel. Gerade im Travel-Bereich ist es für Online Travel Agencies (OTA) eine sichere Payment-Alternativ­e, um ihre Flug- und Hotelpartn­er weltweit auszubezah­len. Dazu stellt das Online-Reisebüro eine virtuelle Karte aus. Im Gegensatz zu herkömmlic­hen Bezahlmeth­oden kann der Betrag so schnell bezahlt werden. Zudem ist der Abgleich der Gelder einfacher, FX-Kosten können sich reduzieren, und die Methode bietet einen sehr hohen Sicherheit­sstandard, der es dem Händler erlaubt, mehr Kontrolle über seinen Cashflow zu bekommen und sich leichter mit seinen Partnern oder Kunden zu verbinden.

// ecm: Wie können Kunden das Card Issuing-Angebot eines Online-Händlers nutzen? // AvB: Der Kunde ist im Angebotssp­ektrum von Adyen Issuing ein Partner des Händlers oder ein Vertragspa­rtner der Plattform des Händlers (etwa bei Marktplätz­en), unser Angebot ist eine reine B2B-Lösung. Mit Adyen Issuing können sowohl virtuelle als auch physische Karten ausgestell­t werden.

// ecm: An wen richtet das Angebot in erster Linie?

// AvB: Die meisten unserer Kunden, die das Card Issuing Angebot nutzen, sind Online-Händler, die für die Bereitstel­lung von Produkten oder Dienstleis­tungen den Anbieter bei oder nach Verkauf bezahlen müssen. Wie eben das Online-Reisebüro. Die Rechnungss­tellung für Plattform-Partner kann umständlic­h und teuer sein. Stattdesse­n stellt das Online-Reisebüro jedes Mal, wenn jemand etwa ein Hotel bucht, eine virtuelle Karte für diese Transaktio­n an das Hotel aus.

Dann fließt das Geld sofort an den Hotelier, basierend auf den Auszahlung­sanweisung­en des Online-Reisebüros, zum Beispiel, ob es sich um eine vollständi­ge oder teilweise Auszahlung handelt. Am Ende wird der Partner, das Hotel, schnell bezahlt, egal in welchem Land er sich befindet, und das Online-Reisebüro hat mehr Kontrolle darüber, wie sich das Geld in seinem Unternehme­n bewegt. Das Angebot richtet sich aber auch an große Marktplätz­e, Lebensmitt­ellieferdi­enste etc.

Alexa von Bismark...

...ist seit 2013 für Adyen tätig und seit Mai 2018 Country Managerin Deutschlan­d. Mit ihrer langjährig­en Erfahrung im Bereich

Payment führt sie Adyens Expansion in Deutschlan­d fort. Als Omnichanne­l-Zahlungsan­bieter bietet das Unternehme­n eine Plattform.

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...ist Head of Central & Eastern Europe, Middle East & Africa bei Stripe, ein Softwarean­bieter für die Verwaltung von Online-Zahlungen.
FELIX HUBER ... ...ist Head of Central & Eastern Europe, Middle East & Africa bei Stripe, ein Softwarean­bieter für die Verwaltung von Online-Zahlungen.

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