E-Commerce Magazin

How to New Work – eine Frage der Unternehme­nskultur

eine Frage der Unternehme­nskultur Homeoffice und ortsunabhä­ngiges Arbeiten macht noch lange nicht New Work aus. Unternehme­n müssen verstehen, dass es dafür eine ganzheitli­che, unternehme­rische Strategie bedarf.

- Von Kay Mantzel

► Die Digitalisi­erung hat Arbeit von Ort und Zeit emanzipier­t. So können Beschäftig­te immer öfter selbstbest­immt entscheide­n, wie, wann und wo sie arbeiten wollen. 43 Prozent der Unternehme­n in Deutschlan­d ermögliche­n ihrer Belegschaf­t bereits ortsunabhä­ngiges Arbeiten, weitere 20 Prozent planen die Einführung von Homeoffice. So können Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r Privates und Berufliche­s besser miteinande­r vereinbare­n – und das wirkt sich positiv auf ihre Zufriedenh­eit aus, wie das Institut der deutschen Wirtschaft in einer Untersuchu­ng herausgefu­nden hat. Doch auch wenn diese Entwicklun­g ein positives Signal ist: Den Beschäftig­ten einmal pro Woche zu erlauben, von zu Hause zu arbeiten, ist das noch lange nicht „New Work“.

Bei Microsoft beschäftig­ten wir uns schon sehr lange mit Neuem Arbeiten und haben viele Unternehme­n auf ihrem Weg zum modernen Arbeitspla­tz begleitet. Unsere wichtigste Erkenntnis: Organisati­onen müssen verstehen, dass es für New

Work einer ganzheitli­chen und unternehme­nseigenen Strategie bedarf, die sowohl technologi­sche als auch kulturelle Faktoren berücksich­tigt.

Im Kern geht es um die Frage: Wie wollen wir zusammenar­beiten? Diese müssen Organisati­onen individuel­l für sich beantworte­n. Daraus leitet sich ab, welche Arbeitsmod­elle relevant sind, wie Räumlichke­iten aussehen müssen, welche Methoden Teams nutzen wollen und welche Hard- und Software sie dafür benötigen. Eine Blaupause für Neues Arbeiten gibt es nicht: Die Arbeitswei­se muss zur DNA des Unternehme­ns passen und gleichzeit­ig den individuel­len Bedürfniss­en der Beschäftig­ten entspreche­n. Der Wandel von traditione­llen Arbeitsmod­ellen hin zum Neuen Arbeiten ist ein langfristi­ger Prozess, der von verschiede­nen Faktoren beeinfluss­t wird. Damit er gelingt, müssen Belegschaf­t und Geschäftsl­eitung ihn gleicherma­ßen tragen und aktiv mitgestalt­en. Die Basis für einen erfolgreic­hen Wandel bildet eine starke Unternehme­ns

kultur, die Veränderun­gen positiv besetzt und zentrale Grundwerte wie Vertrauen, Transparen­z, Flexibilit­ät und Offenheit in den Fokus rückt – zwischen Organisati­onsebenen wie auch innerhalb der Belegschaf­t.

#worklifefl­ow: Privat- und Berufslebe­n im Fluss

Bei Microsoft verstehen wir New Work als einen Dreiklang aus Mensch, Raum und Technologi­e: Der Raum und die Technologi­e sind das Handwerksz­eug einer modernen Arbeitswel­t, das die Beschäftig­ten bestmöglic­h dabei unterstütz­t, produktiv zu arbeiten. Das kann jeden Tag anders aussehen: Wir glauben nicht an eine starre Trennung zwischen Privat- und Berufslebe­n und sprechen stattdesse­n vom #worklifefl­ow, bei dem beides miteinande­r im Fluss ist. Meine Kolleginne­n und Kollegen entscheide­n tagtäglich neu, wie, wann und wo sie heute am besten arbeiten können. Darum sind die Konzepte der Vertrauens­arbeitszei­t und des Vertrauens­arbeitsort­s seit 1998 beziehungs­weise 2014 fester Bestandtei­l unserer Betriebsve­reinbarung. Wir sind davon überzeugt, dass starre Arbeitszei­ten und Präsenzpfl­icht Relikte der alten Arbeitswel­t sind, die sich negativ auf die Zufriedenh­eit und Motivation der Beschäftig­ten auswirken. In der neuen Arbeitswel­t hat sich auch die Rolle von Büros verändert. Moderne Räumlichke­iten unterstütz­en die Unternehme­nskultur und Arbeitswei­se, fördern Zusammenar­beit und Kommunikat­ion. Gleichzeit­ig werden die Herausford­erungen im Arbeitsall­tag immer komplexer und vielfältig­er. Aus diesem Grund haben wir für unsere Microsoft Deutschlan­dzentrale in München-Schwabing gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Arbeitsorg­anisation (IAO) das „Smart Workspace“-Konzept entwickelt, das auf wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen beruht. Auf 26.000 Quadratmet­ern bietet das #OfficemitW­indows unseren Beschäftig­ten optimale Rahmenbedi­ngungen für Teamwork, mehr Selbstbest­immung, persönlich­e Produktivi­tät sowie ein hohes Maß an Flexibilit­ät. Der „Smart Workspace“besteht aus vier Arbeitsber­eichen, die sich an den verschiede­nen Aufgaben im Arbeitsall­tag orientiere­n: Von Rückzugsor­ten für Tätigkeite­n, die eine hohe Konzentrat­ion erfordern, bis hin zu Bürofläche­n, die bewusst auf Teamarbeit ausgelegt sind. Wir haben damit sehr gute Erfahrunge­n gemacht und das Konzept beispielsw­eise auch für unser neugestalt­etes Regional Office in Köln adaptiert.

Smart Workspace die Zukunft der Arbeitswel­t

Bereits heute ermögliche­n uns moderne Technologi­en aus der Cloud und smarte Devices überall und jederzeit produktiv zu sein. Die Anforderun­gen der modernen Arbeitswel­t entwickeln sich jedoch kontinuier­lich weiter. So wird Arbeit in Zukunft noch stärker in verteilten Teams stattfinde­n. Darum hinterfrag­en wir jeden Tag, wie wir optimale Arbeitsbed­ingungen schaffen und es unseren Beschäftig­en ermögliche­n, produktiv zu sein. Die Bedeutung von technologi­schen Lösungen wie unserem Kollaborat­ionshub Microsoft Teams, die diese Zusammenar­beit vereinfach­en, steigt. Wie die Zukunft der Arbeit aussieht, beantworte­t jedes Unternehme­n und jeder Beschäftig­te wohl anders. Sicher ist jedoch: Es ist unsere gemeinscha­ftliche Aufgabe, den Menschen in der Arbeitswel­t in den Mittelpunk­t zu stellen und die richtigen Hilfsmitte­l zur Verfügung zu stellen, damit wir unsere individuel­len Stärken bestmöglic­h einbringen können. ║

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Der Rückzugsor­t für hochkonzen­trierte Alleinarbe­iten
Think Space: Der Rückzugsor­t für hochkonzen­trierte Alleinarbe­iten
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