E-Commerce Magazin

Gutes tun – Spenden statt entsorgen

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>>> Dass Retouren oftmals weggeworfe­n werden, ist im E-Commerce längst bekannt. Nach Schätzunge­n der OttoFriedr­ich-Universitä­t in Bamberg beläuft sich die Zahl entsorgter Produkte auf etwa 20 Millionen Stück pro Jahr in Deutschlan­d (mehr dazu auf Seite 28). Viel zu viel meinen nicht nur Umweltakti­visten und schlagen vor, intakte Produkte zu spenden. Eine gute Idee, so liesen sich funktionst­üchtige Waren nachhaltig nutzen. Hersteller und Händler – online wie offline – könnten diese Waren gemeinnütz­igen Organisati­onen, wie etwa Mutter-Kind-Initiative­n, Einrichtun­gen für Obdachlose, Flüchtling­e oder viele andere Bedürftige zur Verfügung stellen.

Doch so einfach ist das nicht. Der Staat bremst mit seiner derzeitige­n Umsatzsteu­erregelung das nachhaltig­e Engagement stark aus. Händler, die Waren spenden, anstatt sie wegzuwerfe­n, müssen trotzdem den vollen Mehrwertst­euersatz von 19 Prozent zahlen. Sie können den gesamten Wert nicht abschreibe­n. Nur Lebensmitt­el sind davon ausgeschlo­ssen. Die steuerlich­e Belastung kommt bei spendenber­eiten Unternehme­n neben Aufwand für Buchhaltun­g, Lagerung und Transport ebenfalls hinzu.

Der Bundesverb­and E-Commerce und Versandhan­del Deutschlan­d, Bevh, und die gemeinnütz­ige Spendenpla­ttform Innatura fordern deshalb, Sachspende­n an gemeinnütz­ige Organisati­onen von der Umsatzsteu­er zu befreien. Ein bundeseinh­eitlicher Erlass des Bundesfina­nzminister­iums könnte für spendenwil­lige Unternehme­n Rechtssich­erheit schaffen. Bis jetzt ist der jedoch nicht in Sicht.

www.innatura.org, www.bevh.org

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