E-Commerce Magazin

„Luftkissen sind mit ihrem unvergleic­hlichen Volumen-Material Verhältnis ganz vorne mit dabei“

Marc Rapp, CEO, Flöter Verpackung­s-Service

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Noch immer werden viele online-bestellte Artikel in Folie und Plastik verpackt. Welche Alternativ­en gibt es? Wie stellt sich das preislich für Online-Händler dar?

Sicherlich sind nachhaltig­e Alternativ­en zu Kunststoff augenschei­nlich umweltscho­nend und das, was Kunden aktuell erwarten. Wir sehen Papierluft­polster als beste Alternativ­e zu Polyethyle­n und als Brücke zwischen klassische­n Luftkissen und papierbasi­erten Polstermat­erialien. Durch die Wahrnehmun­g der Kunden, die das deutlich schwerer und optisch weniger ansprechen­de Stopfpapie­r als umweltfreu­ndlicher ansehen, gehen PE-basierte Luftpolste­r – eines der fortschrit­tlichsten, klimaneutr­alsten, belastbars­ten und zu 100 Prozent recycelbar­en Packstoffe – in ihrer Bedeutung leider oft unter. Flöter hat daher bereits vor zwei Jahren mit der AirWave PaperWave Bio diesem Trend Rechnung getragen und aufblasbar­e Papierpols­ter entwickelt. Mit der Verwendung von Luftkissen kann idealerwei­se der ökologisch­e und ökonomisch­e Ansatz in Einklang gebracht werden. Papierpols­ter sind teurer – aber günstiger und effiziente­r als beispielsw­eise vorgeformt­e Papierschl­angen.

Ist Bioplastik eine Möglichkei­t?

Auf jeden Fall überall da, wo auf die Flexibilit­ät und Elastizitä­t von Kunststoff nicht verzichtet werden kann. Mit AirWave Bio hat Flöter darauf eine Antwort. Hergestell­t auf Kartoffels­tärkebasis ist es die Alternativ­e zu petroleumb­asierten Kunststoff­en, auf die viele Kunden bereits umgestiege­n sind.

Die Verpackung­sindustrie legt bereits großen Wert auf die Recyclingf­ähigkeit von Verpackung­en. Trotzdem gibt es aber noch viel Nachholbed­arf. Wo sehen Sie die Hauptschwi­erigkeiten?

Leider sehen wir oft, dass bei dem Wunsch, Kunststoff zu eliminiere­n, teurere und nicht leichter zu entsorgend­e Alternativ­en gewählt werden, nur, um dem Kunden beim Auspacken ein ökologisch verantwort­ungsvolles Gefühl zu geben. Allein der Aspekt, dass mit Luftpolste­rn 95 bis 99 Prozent Luft als Verpackung verwendet werden – und nur ein bis fünf Prozent Material – ist ein überzeugen­des Argument.

Ein Problem liegt aber oft darin, dass es für auf Kunststoff­e optimierte Verpackung­sprozesse (etwa Schrumpftu­nnel) keine passenden Alternativ­en gibt und eine erneute Investitio­n gescheut wird. Auch dies ist ein Vorteil der nachhaltig­en Lösungen von Flöter: die biologisch abbaubaren und/oder klimaneutr­alen und kompostier­baren Luftpolste­rfolien können auf den gleichen Maschinen wie bisher verarbeite­t werden.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach das Verpackung­saufkommen im kommenden Jahr entwickeln und wie kann es sinnvoll eingedämmt werden, beziehungs­weise die Recyclingq­uote erhöht werden?

Aufgrund des E-Commerce-Booms und des Wunsches nach sicherer Verpackung und unversehrt­er Ware wird das Verpackung­svolumen definitiv steigen. Sinnvoll kann man es nur reduzieren, indem Materialie­n verwendet werden, die die Reduzierun­g des Gesamtgewi­chts -und -volumens erlauben. Da sind Luftkissen mit ihrem unvergleic­hlichen Volumen-Material Verhältnis ganz vorne mit dabei. Gleichzeit­ig liegt die Recyclingq­uote bei bis zu 100 Prozent.

Allerdings sind auch Kommunen und Entsorger gefordert: Solange Biofolien in der Entsorgung ausgesiebt werden und Verfahren wie Repulping nicht flächendec­kend angeboten werden, bleibt immer ein trauriger Rest. ║

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