Darauf sollten E-Commerce-Neulinge beim Payment achten
Viele Einzelhändler wollen Corona-bedingt mit einer Online-Präsenz künftig für ihre Kunden erreichbar sein. Das Thema Bezahllösungen ist dabei ein Erfolgsfaktor, wenn E-Commerce-Neulinge auf entscheidende Punkte achten.
Weltweit hat die Pandemie das E-Commerce-Wachstum beschleunigt. In Deutschland gaben 25 Prozent der Verbraucher an, dass sie nun mehr online einkaufen als vor der Pandemie. 22 Prozent sagten sogar, dass sie auch nach der Pandemie mehr online einkaufen würden – was auf einen sich fortsetzenden Trend hinweist. Das sind die Ergebnisse einer Studie von Adyen. Viele Einzelhändler wollen online auch weiterhin für ihre Kunden da sein. Sie sollten diesen Moment jetzt nutzen, um ihr E-Commerce Geschäft aufzubauen. Neben dem Aufsetzen der Website und der Integration des Shop-Systems sollte ein besonderes Augenmerk auf das Thema Online-Payment gelegt werden, denn das Online-Shopping-Erlebnis wird auch vom Bezahlvorgang beeinflusst. Wenn es beim Checkout hapert – sei es durch zu viele Zahlungsschritte, zu wenige, irrelevante Zahlungsmethoden oder einen schleppenden Authentifizierungsprozess – kaufen Kunden woanders ein.
Erreichen Sie mehr Kunden mit lokalen Zahlungsmethoden
Der Zahlungsverkehr im Internet ist stark fragmentiert und ermöglicht viele verschiedene Zahlungsmöglichkeiten, von Kartenzahlungen über Lastschriftverfahren, Mobile Wallets und weitere. Vor allem in Deutschland gibt es eine große Vielfalt an Zahlungsmethoden. Um den unterschiedlichen Vorlieben Ihrer Kunden gerecht zu werden, sollten Sie also mehrere BezahlOptionen anbieten. Es gibt jedoch keine Standardlösung, besonders nicht im internationalen Raum. Jeder Markt hat seine Feinheiten, die beachtet werden müssen, um den Käufern personalisierte Erlebnisse anzubieten. Stellen Sie Ihren Kunden weltweit gezielt eine Liste relevanter Zahlungsmethoden zur Verfügung, die sich dynamisch dem Standort, Gerät und Warenkorb des Kunden anpasst.
Wenn Sie sich für eine Auswahl an Bezahllösungen entschieden haben, steht die Integration in das Shopsystem an. Das kann bedeuten, dass Sie mit jedem Zahlungsanbieter einen Vertrag abschließen und die jeweilige Bezahllösung einzeln in Ihr Shopsystem integrieren müssen. Aufgrund der Komplexität
der Zahlungsschnittstellen ist das mit einem immensen Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden.
Schnittstellen über Payment Service Provider nutzen
Um nicht für jede Zahlungsoption einen separaten Vertrag mit einem der Anbieter abzuschließen und zu integrieren, ist es sinnvoll, mit einem Payment Service Provider (PSP) zusammenzuarbeiten. Zahlungsdienstleister verfügen über Verträge mit Online-Bezahldiensten und bieten Schnittstellen zu verschiedenen Shopsystemen. So können Sie Ihren Kunden eine Vielzahl an Zahlungsoptionen bieten und den Integrationsaufwand für sich geringhalten.
Stationäre Händler, die schnell und unkompliziert OnlineVerkäufe ermöglichen wollen, können sich von einem PSP auch eine Zahlungsseite einrichten lassen, um sogenannte Pay-byLink Funktionen zu nutzen. So erhalten sie eine sichere, gehostete Checkout-Seite, über die Zahlungslinks generiert und diese über bestehende Vertriebskanäle, wie etwa Mail, Chat oder WhatsApp, an ihre Kunden gesendet werden können.
Von einmaligen Einrichtungskosten bis zu monatlichen Abonnements
Für die Bereitstellung unterschiedlicher Zahlungsverfahren fallen Kosten an. Je nachdem für welche Optionen Sie sich entscheiden, variieren sie. Bei Zahlungsdienstleistern können dies sein:
→ einmalige Einrichtungskosten
→ monatliche Bereitstellungsgebühr
→ Transaktionskosten pro Zahlmethode
→ Chargeback oder Rückbuchungskosten
→ Cross-Border Kosten (bei internationalen Geschäften)
Bei der Wahl eines PSP sollten Sie darauf achten, dass Sie die anfallenden Kosten transparent im Blick haben und wissen, wie die Transaktionskosten berechnet werden.
Tracken Sie Ihre Performance und lernen Sie Ihre Kunden kennen
Damit Sie mit der Zeit ein besseres Gespür für die Zahlungsgewohnheiten Ihrer Kunden entwickeln, lohnt es sich, die Zahlungsprozesse zu tracken. So können Sie feststellen, mit welcher Bezahllösung Ihre Kunden einkaufen und gegebenenfalls Ihr Angebot nachjustieren. Da kleinere Händler oftmals über begrenzte Zeit- und Personalressourcen verfügen, lohnt es sich, das Reporting vom PSP mitliefern zu lassen. So erhalten Sie einen Überblick über die Performance Ihrer Bezahlmethoden in den jeweiligen Ländern, in denen Sie aktiv sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie von Ihrem PSP die Daten aus Ihrem Offline- und Online-Verkauf bereits kombiniert erhalten und diese nicht mehr manuell konsolidieren müssen. Indem Sie Ihre Online- und Offline-Zahlungen in einem System verbinden, können Sie außerdem wertvolle kanalübergreifende Insights aus den Daten ziehen – Stichwort Unified Commerce. So bauen Sie ein tiefgreifendes Verständnis für das Kundenverhalten auf und können diesen ein besseres Einkaufserlebnis bieten.
Fazit
Falls Ihre E-Commerce-Website bisher nur zweitrangig für Sie war, ist es jetzt an der Zeit, neue Prioritäten zu setzen. Zwar gibt es viele Elemente, die ein großartiges Online-Shopping-Erlebnis ausmachen. Mit der Zahlungsabwicklung zu starten, ist ein guter Anfang. ║
ÜBER ...
Alexa von Bismarck ist seit 2013 für Adyen tätig und seit Mai 2018 Country Managerin Deutschland. Mit ihrer langjährigen Erfahrung im Bereich Payment führt sie die Expansion in Deutschland fort. Bildquelle: Adyen