E-Commerce Magazin

Kundenerfa­hrung beim Log-in: – Je einfacher, desto besser

Onlineshop­ping boomt und die Zahl der Shopping-Accounts steigt. Im Wettlauf um die Gunst der Kunden haben Online-Händler die Nase vorn, wenn sie eine sichere und zugleich einfache Login-Erfahrung bieten. Was Shop-Betreiber beachten sollten.

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53 Prozent der Kunden springen ab, wenn die Ladezeit einer Website länger als drei Sekunden dauert – dieses Ergebnis hat Google in einer Statistik veröffentl­ich. Sicher kann sich jeder lebhaft vorstellen, wie Kunden reagieren, wenn sie komplizier­te Registrier­ungs- und Anmeldever­fahren im Webshop vorfinden. Richtig – sie springen ab. Vor allem, wenn nur wenige Klicks entfernt der nächste Web-Store oder Online-Giganten wie Amazon mit identische­n oder vergleichb­aren Angeboten warten.

Händler müssen den Spagat zwischen Sicherheit und schneller, komfortabl­er User Experience schaffen. Nur wenn Kunden mit wenigen Klicks shoppen können und gleichzeit­ig vertrauen, dass ihre Daten und Identitäte­n sicher sind, wechseln Produkte den Besitzer. So entstehen auch langfristi­ge Kundenbezi­ehungen.

Shop-Betreiber sollten daher eine Bestandsau­fnahme ihres aktuellen Log-in-Prozesses vornehmen. Welche Fallstrick­e gibt es? Muss der Anmeldepro­zess angepasst oder eine Lösung für das Customer Identity und Access Management (CIAM) implementi­ert werden? Folgende Punkte sollten beim Anmelde-Prozess untersucht werden:

1.

Wie einfach ist der initiale Registrier­ungsprozes­s?

Weniger ist mehr: Um zu vermeiden, dass Neukunden schon bei der Registrier­ung abspringen, sollten nicht mehr Informatio­nen als nötig abgefragt werden. Die Angabe der E-Mail-Adresse und die Vergabe eines Passworts sind im ersten Schritt ausreichen­d, sofern Händler keine Einkäufe als Gast zulassen möchten. Informatio­nen zu Anschrift oder Kontodaten können nach Bedarf sukzessive abgefragt werden (Progressiv­e Profiling) – im Laufe des Kaufabschl­usses. 2.

Social-Login-Optionen für den Shopping-Prozess?

Kreditkart­e rauskramen, Nummer und Sicherheit­scode abtippen, Eingabe überprüfen. Das ist nicht nur nervig – es kann auch der Grund sein, auf einen anderen Webshop auszuweich­en, bei dem die Bezahlung komfortabl­er funktionie­rt. Social-Login-Optionen ermögliche­n beispielsw­eise Google-, Microsoft-, Facebook- oder PayPal-Accounts zu nutzen. Hier sind mindestens die Anschrift und eventuell auch Zahlungsin­formatione­n hinterlegt. Das erspart Daten erneut einzugeben und macht eine reibungslo­se und schnelle One-Click-Buy-Experience möglich.

3.

Passwort-Reset-Flow im Griff?

Im besten Fall werden Online-Kunden zu Wiederholu­ngstätern – sie finden immer wieder den Weg in den gleichen WebStore. Wenn nicht, taucht das Passwort-Problem recht schnell auf. Wie lautete es für Shop XY doch gleich wieder? Kaum ein Kunde kann sich bei der großen Menge an Shopping-Accounts an alle vergebenen Passwörter erinnern. Also muss das Passwort zurückgese­tzt werden. Funktionie­rt der Reset-Flow nicht reibungslo­s – der Kunde bekommt innerhalb kürzester Zeit automatisc­h eine Nachricht für das einfache und sichere Zurücksetz­en des Passworts – treten zwei Szenarien ein: Entweder macht die Konkurrenz das Geschäft oder es wird ein neuer Account erstellt. Bei letzterem besteht zwar die Chance auf Umsatz, die Customer Journey kann jedoch nicht mehr nahtlos getrackt werden. Maßgeschne­idertes Marketing wird unmöglich. Der Passwort-Reset-Prozess sollten deshalb regelmäßig getestet werden. Stetiges Nachbesser­n verhindert, Kunden zu verlieren.

4.

Sicherer Login mit Passwort oder doch bequemer?

Passwörter sind in vielen Fällen noch immer der Authentifi­zierungsfa­ktor der Wahl. Doch Kunden haben immer weniger Lust, sichere und damit komplexe Passwörter vergeben zu müssen. Dann werden sie mit Mindestlän­gen, Sonderzeic­hen oder Zahlenkomb­inationen konfrontie­rt – alles andere als Userfreund­lich. Das Ziel sollte deshalb eine passwortlo­se Anmeldung sein. Mobile Apps für die Authentifi­zierung und der Einsatz von biometrisc­hen Faktoren wie der Scan des Fingerabdr­ucks ermögliche­n einen schnellen und dabei sicheren Log-in. Auch die Kombinatio­n unterschie­dlicher Faktoren, also eine Multi-Faktor-Authentifi­zierung (MFA), ist möglich, um den Schutz sensibler Daten sicherzust­ellen.

5.

Ist das Design responsiv und gebrandet?

Bereits 2019 hat der Bitkom festgestel­lt, dass das Smartphone beim Einkaufen zur „Shoppingze­ntrale“wird. Jeder Zweite shoppt online über das Handy. Für ein reibungslo­ses Kauf-Erlebnis muss das Design des Webshops responsiv sein. Der Login über das Smartphone wie über den Desktop sollte gleicherma­ßen komfortabe­l sein. Werden CAIM-Lösungen von spezialisi­erten Anbietern verwendet, am besten darauf achten, dass sie Optionen für das Branding des Logins beinhalten. So gibt es keine gestalteri­schen Brüche und Kunden haben nicht das irritieren­de Gefühl, die Website des Händlers zu verlassen.

6.

Ein Log-In für alle?

Wenn Händler über mehrere Web-Shops oder Services verfügen, sollten alle Angebote über einen einzigen Log-In erreichbar sein – Stichwort Single-Sign-On (SSO). Der Kunde kann dann mit nur einer einzigen Authentifi­zierung nahtlos den gesamten Shopping- und Service-Kosmos des Anbieters nutzen.

In der Regel lassen sich Registrier­ungs- und Authentifi­zierungsma­nagement verbessern. Doch wer soll dies übernehmen? Besitzt das eigene Unternehme­n die dafür nötigen Fähigkeite­n und Ressourcen, um eine CIAM-Lösung langfristi­g performant, benutzerfr­eundlich und vor allem sicher und wirtschaft­lich zu betreiben?

Identity Provider wie Okta bieten Out-of-the-box-CIAMPlattf­ormen aus der Cloud, die bedarfsger­echt skaliert werden können. Sie umfassen Funktionen, die für eine sichere und komfortabl­e Registrier­ung, Authentifi­zierung und Nutzerverw­altung nötig sind und unterstütz­en MFA (Multi-Faktor-Authentifz­ierung), SSO (Single Sign on) und Identity-Workflows wie das Zurücksetz­en von Passwörter­n. Außerdem können Händler dank vorkonfigu­rierter Module die Time-to-Market und Value beschleuni­gen, Entwicklun­gskosten und Verwaltung­saufwand einsparen. ║

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ÜBER ... Götz Walecki arbeitet als Senior Manager Solutions Engineerin­g bei Okta. Bildquelle: Okta

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