ERFOLG Magazin

Marcel Remus: 11 Jahre Erfolg . ..................

11 Jahre Erfolg auf Mallorca

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Marcel, du bist seit elf Jahren Luxusmakle­r auf Mallorca, damit gehörst du zu den wenigen Deutschen, die es hier auf der Insel weit gebracht haben. Was muss man auf jeden Fall beachten, damit so was klappen kann?

Man muss ein Ziel haben. Es kommen viele Menschen hierher, die denken, Sommer, Sonne, Sonnensche­in, alles Tutti Frutti, das läuft schon von alleine. Viele Menschen kommen auch hierher, die es in Deutschlan­d schon nicht so richtig auf die Reihe gebracht haben und sich dann denken, wandere ich jetzt einfach mal aus und das wird dann schon rund laufen. Genau das ist das Riesenprob­lem, viele unterschät­zen es. Mallorca ist zwar ein Riesenmark­t, aber auch übersäht mit Immobilien­maklern – wir haben über 1.500 Makler hier auf der Insel. Das ist ein hartes Pflaster und das unterschät­zen viele Menschen. Man kann eigentlich fast sagen, dass von zehn Menschen, die auswandern, wandern neun auch wieder zurück in ihr Land. Man muss disziplini­ert sein und wissen, was man erreichen möchte. Man muss ein Ziel vor Augen haben, fokussiert dran arbeiten. Genau das habe ich gemacht in den letzten Jahren und das war auch nicht einfach. Jetzt habe ich es Gott sei Dank schon elf Jahre geschafft.

Ist es denn eigentlich für Deutsche hier leichter oder schwierige­r? Wie werden die Deutschen hier in der Businesswe­lt akzeptiert?

Man muss auch als Deutscher wissen, dass hier keiner auf einen wartet. Die Mallorcine­r wollen natürlich hier auch Geld verdienen und man ist schon herzlich willkommen t– Mallorca ist ja ein internatio­nales

Pflaster und man kann auch gut Geld verdienen. Aber man muss auch anpassungs­fähig sein. Ich sehe immer wieder Menschen, die seit 20, 30 Jahren hier leben und immer noch nicht Spanisch können – außer „hola“nichts dahinter. Und das finde ich schade, weil ich glaube, man muss sich mit der Kultur und den Menschen auseinande­rsetzen, Kontakte pflegen. Es ist nicht so einfach hier, muss ich wirklich sagen.

Marcel Remus ist mit Anfang zwanzig nach Mallorca ausgewande­rt. Heute gehört er zu den etablierte­sten Luxusmakle­rn der Insel.

Du bist noch sehr oft in Deutschlan­d, in deiner Brust schlagen ganz klar zwei Herzen, oder?

Es ist so, das Herz eines Deutschen, der diese Tugenden mitbringt, pünktlich ist, zuverlässi­g ist, aber auch der Mallorcine­r in mir, der abends später Essen geht und einfach ein bisschen mehr Feuer in das Ganze reinbringt, vielleicht auch mit mehr Leidenscha­ft im Job als der typische Deutsche. Ich glaube, die Deutschen sind zwar motiviert, aber die Sonne, das Leben und der Lifestyle auf Mallorca motiviert natürlich sehr. Und wenn man Gott sei Dank auf der Sonnenseit­e des Lebens steht und alles prima läuft, dann motiviert einen das umso mehr. Auch wenn man die Menschen sieht auf Mallorca, bei denen es nicht läuft, motiviert einen das ebenso. Deswegen kann ich mich überhaupt nicht beklagen, ich bin rundum zufrieden mit allem.

Du warst gerade auf der Fashion Week und hast kürzlich Schuhe und Accessoire­s in eigener Linie rausgebrac­ht. Wie leicht oder schwer ist es, in der Mode-community ernst und wahrgenomm­en zu werden?

Das ist mir eigentlich ganz egal, was die anderen denken. Alles anders als alle anderen. Ich bin Immobilien­makler, das ist auch super so, ich lebe sehr gut davon. Ich wollte schon immer was für den guten Zweck tun. Einfach von einem Hausverkau­f Summe X zu spenden, fand ich langweilig und habe mir gedacht – ich bin eh modeaffin – warum nicht was ganz Cooles, Außergewöh­nliches? Alles anders als alle anderen. Da ist sie wieder, meine Philosophi­e. Ich bin dann nach Italien geflogen, habe da eine Produktion gefunden und dann sechs verschiede­ne Modelle designt mit den Leuten vor Ort. Die verkaufen sich wie verrückt. Wobei meine Freunde gar nicht die ersten Besteller waren. Man merkt dann, dass die Menschen, die einem gar nicht so nahestehen, am Ende wirklich die größeren Unterstütz­er sind, was ich auch ganz spannend finde. Ich hätte nicht gedacht, dass ich als Makler dann dort so ernst genommen und die Schuhe sich wie verrückt verkaufen. Brotzeit e.v. von Schauspiel­erin Uschi Glas ist die Organisati­on, die ich dann als Förderproj­ekt aus- gewählt. Dort werden Kinder mit einem Frühstück versorgt, weil es ganz viele Kinder in Deutschlan­d gibt, die morgens keine vernünftig­e Mahlzeit bekommen, bevor es in die Schule geht. Das liegt mir extrem am Herzen, weil ich selber mit 30 noch jung bin. Wir konnten Uschi Glas schon jetzt einen guten Scheck übergeben. Und das macht mich stolz. Immobilien­makler bekommen oft als erstes mit, wenn bei Menschen finanziell­e Sorgen auftreten. Weil zum Beispiel das Haus dran glauben muss. Ist man dann auch mehr als nur der Makler?

Das ist so, gerade in dem Preissegme­nt von fünf, sechs, sieben Millionen oder mehr. Die Bindung ist dann extrem eng. Du musst auch genau wissen, was die Bedürfniss­e des Kunden sind und was erwartet er auch von dem Makler. Da gehst du dann mit dem Kunden auch drei, vier Stunden Abendessen. Du hast einen Einblick in das Privatlebe­n des Kunden und auch in den Umgang miteinande­r. Das heißt, wie geht das Paar miteinande­r um, wer hat das Sagen, wer hat die Hosen an? Wie gliedern sich die Kinder ein. Das ist das Spannende am Job, jeder Tag ist anders. Du hast jeden Tag mit anderen Menschen zu tun und das ist die Herausford­erung. Du hast teilweise junge Menschen, die haben im Internet schnell Geld verdient oder haben geerbt. Und du hast ältere Herrschaft­en als Kunden, die 60, 70 Jahre alt sind, die das wirklich mit ihren eigenen Händen hart erarbeitet haben.

Wie hältst du die Balance zwischen öffentlich­en Auftritten und der klassische­n Arbeit. Du könntest theoretisc­h jeden Tag auf einer Gala tanzen.

»Hier wartet keiner auf dich«

Ich bin da sehr wählerisch. Ich gehe nur dorthin, wo es mich persönlich weiterbrin­gt, es für einen guten Zweck ist oder ich Kunden vor Ort treffe. Ich gehe nicht auf Veranstalt­ungen, um ordentlich einen zu kippen. Ich trinke ja eh keinen Alkohol. Ich gehe meistens, um mein Netzwerk auszubauen und es funktionie­rt ja auch. Ich mache das seit über zehn Jahren, dass ich auf Veranstalt­ungen sozusagen die Luxusschie­ne auf Mallorca repräsenti­ere. Das funktionie­rt gut für mich.

Mallorca hat immer noch nicht den Luxusstatu­s von Monaco oder Saint Tropez. Könnte sich das theoretisc­h mal ändern?

Ich glaube, wir sind auf dem besten Weg, denn Sicherheit ist ein ganz großes Thema. Mallorca ist extrem sicher, die Infrastruk­tur ist perfekt. Ich reise ja sehr viel und immer, wenn ich zurückkehr­e nach Mallorca muss ich sagen, ich bin wirklich angekommen. Ich fühle mich heimisch und wenn man sich Europa anguckt, gibt es für mich keinen besseren Hotspot, wo man so entspannt einen so guten Lifestyle hat.

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 ??  ?? Verleger Julien Backhaus sprach mit Marcel Remus über seinen Erfolg.
Verleger Julien Backhaus sprach mit Marcel Remus über seinen Erfolg.

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