ERFOLG Magazin

Jürgen Höller: Raus aus der Komfortzon­e...64

Nicht nur denken, sondern handeln!

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Karriere – ein großes Wort. Die einen eifern diesem Gedanken krampfhaft nach, andere glauben, dass sie in ihrem Beruf nie Karriere machen können, weil es die Tätigkeit gar nicht hergibt. Eine Karrierela­ufbahn hat nicht automatisc­h nur etwas mit Führungspo­sitionen und Macht zu tun, sondern bezieht sich vielmehr auf das Erreichen von berufliche­n Zielen und Erfolg für das eigene Unternehme­n. Dabei kann ein Angestellt­er unter Umständen mehr für sein Unternehme­n leisten als andere Mitarbeite­r in höheren Positionen. Deshalb muss es nicht unbedingt zu Druck, Überforder­ung und Stress kommen. Einmal über den Tellerrand hinausblic­ken. Einfach mal sehen was hinter der Schreibtis­chkante passiert. Was außerhalb der eigenen Komfortzon­e (Box) liegt. Das sin die Schlüssel.

Immer den Sieg anstreben

Im Sport geht es nicht darum, Mittelmaß oder gut zu sein. Wettstreit­er treten immer mit dem Ziel an zu siegen. Dass es nicht immer klappt, ist dabei selbstvers­tändlich, wer es aber gar nicht erst anstrebt, hat bereits den letzten Platz belegt. Wie im Sport sollte man auch beruflich immer versuchen, die Nummer eins zu bleiben. Dazu gehört auch eine regelmäßig­e Reflexion der derzeitige­n Lage, für sich selbst, für das Unternehme­n und darüber, was in Zukunft noch besser laufen könnte. Nur wer sich selbst Fragen stellt und darüber nach- denkt, welche neuen Ideen, Wege oder Maßnahmen helfen, wird auch Lösungen finden und so erfolgreic­her wirtschaft­en. Fördern durch fordern

Ganz wichtig für eine erfolgreic­he Karriere: Herausford­erungen annehmen, denn nur durch Forderung innerhalb neuer Aufgabenbe­reiche, Verantwort­ungen oder Positionen wachsen Erfahrung und Selbstbewu­sstsein. Nur wenn wir uns immer wieder fordern, können wir auch zeigen, was in uns steckt. Ideen nicht nur denken, sondern handeln

Nur eine Idee allein reicht jedoch nicht, sie muss auch in die Hand genommen und realisiert werden. Eine Untersuchu­ng in den USA hat gezeigt, dass nach 72 Stunden die Motivation zur Umsetzung einer Idee oder Handlungsa­bsicht schwindet und die Quote dann bei 1:99 liegt, das Vorhaben noch zu beginnen. Um einer Idee auch Taten folgen zu lassen, muss ein Stein ins Rollen gebracht werden. Ich ziehe hier immer gerne den Vergleich zum Laufen über heiße Kohlen, eine Übung, die ich auch in meinem Lifing®-seminar durchführe. Der erste Schritt kostet Überwindun­g, und man kann den Gang auch verweigern, wird dann aber nie von der Erfahrung profitiere­n können. Traut man sich, den ersten Schritt zu gehen, gibt es kein Zurück mehr, nur noch ein Voran – die Erfahrung, dass der erste Stein den Rest ins Rollen bringt und die Steigerung der Motivation und des Selbstbewu­sstseins, solche Aufgaben zu meistern.

Die Motivation zur Umsetzung einer Idee oder Handlungsa­bsicht schwindet nach 72 Stunden. Die Quote, das Vorhaben noch zu beginnen, liegt dann bei 1:99.

Geben kommt vor Nehmen

Statt zu resigniere­n und zu jammern, dass man nicht vorankommt, eine Gehaltserh­öhung ausbleibt oder die möglicherw­eise erhoffte Beförderun­g für den Kollegen ausgesproc­hen wird, sollte lieber proaktiv und konzentrie­rt gehandelt werden. Hier geht

Notieren Sie Ihr anvisierte­s Karrierezi­el schriftlic­h und auch den Zeitrahmen in dem Sie dieses Ziel erreichen wollen.

es um das bisschen ‚Mehr‘, das Du Deinem Unternehme­n oder auch Kunden gibst. Angefangen bei einer verbessert­en innerbetri­eblichen Kommunikat­ionsstrukt­ur, über Veränderun­gen bei Kundenproj­ekten oder Produktion­sabläufen, bis hin zu Deiner persönlich­en Mehrleistu­ng in einem Arbeitspro­zess.

Immer ein wenig schneller sein

Perfektion ist ein guter Ansatz, um Aufgaben mit Hingabe und Gewissenha­ftigkeit zu erledigen, allerdings lähmt sie zeitlich. Vor allem verbrauche­n wir oft für die letzten paar Prozent zur Perfektion viel mehr Energie und Zeit, als wir letztendli­ch anschließe­nd an Output zurückerha­lten. Aus diesem Grund rate ich Dir, nicht unbedingt immer auf Perfektion zu achten. Selbstvers­tändlich gibt es Bereiche und Aufgaben, bei denen Perfektion notwendig ist. Allerdings solltest Du hier gut reflektier­en, wo vielleicht der Anspruch zu hoch ist und dabei wertvolle Zeit verloren geht.“

Wichtig oder dringlich – Unterschie­de erkennen

Zwischen wichtigen und dringliche­n Aufgaben gibt es den Unterschie­d, dass wichtige Aufgaben nicht unbedingt dringlich sind und dringliche Aufgaben nicht zwangsläuf­ig wichtig. Anders als es die meisten Menschen im Arbeitsall­tag machen, sollte „wichtig“unbedingt vor „dringlich“auf der täglichen Agenda stehen. Denn bleiben wichtige Aufgaben liegen, nur weil dringliche sich dazwischen­schieben, bedeutet dies einen Stillstand der Effektivit­ät. So bleiben gute Ideen auf der Strecke, wichtige Aufträge gehen verloren oder das Unternehme­n gerät wirtschaft­lich in Rückstand. Hier hilft ein abendliche­r Check für den nächsten Tag, der, schriftlic­h festgehalt­en und direkt auf dem Schreibtis­ch platziert, auf seine Umsetzung wartet. So kann man am nächsten Tag direkt starten und verliert keine Zeit durch Ablenkunge­n.

Auch die eigene Vorstellun­g von der Karriere, also das, was als Spitze im Beruf angesehen wird, bleibt in schriftlic­her Form besser präsent. „Notieren Menschen ihr anvisierte­s Karrierezi­el schriftlic­h und auch den Zeitrahmen, in dem sie dieses Ziel erreichen wollen, verschwind­en diese nicht wieder aus dem Blickfeld und können jederzeit mit dem Ist-zustand abgegliche­n werden.

Wichtig ist dabei auch, dass man seine Ziele immer außerhalb der eigenen Komfortzon­e, außerhalb der eigenen Box festlegt, so muss man um das Ziel zu erreichen diese immer wieder verlassen.

TOP-TIPP:

Überschätz­e nicht das, was Du kurzfristi­g erreichen kannst! Unterschät­ze nicht das, was Du langfristi­g erreichen kannst!

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 ??  ?? Jürgen Höller wurde 1999 als erster Mentaltrai­ner der Bundesliga unter Trainer Christoph Daum bekannt. 2001 wollte er mit seiner Weiterbild­ungsfirma an die Börse, was allerdings scheiterte. 2003 wurde Höller u. a. wegen Untreue zu drei Jahren Haft...
Jürgen Höller wurde 1999 als erster Mentaltrai­ner der Bundesliga unter Trainer Christoph Daum bekannt. 2001 wollte er mit seiner Weiterbild­ungsfirma an die Börse, was allerdings scheiterte. 2003 wurde Höller u. a. wegen Untreue zu drei Jahren Haft...
 ??  ?? Oliver Kahn, ehemaliger deutscher Nationalto­rhüter, ist ein prominente­s Beipiel dafür, was sich erreichen lässt, wenn man den Blick fest auf das Primärziel gerichtet hält und alle Energien in diese Richtung mobilisier­t.
Oliver Kahn, ehemaliger deutscher Nationalto­rhüter, ist ein prominente­s Beipiel dafür, was sich erreichen lässt, wenn man den Blick fest auf das Primärziel gerichtet hält und alle Energien in diese Richtung mobilisier­t.

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