ERFOLG Magazin

Unnormal: Im Seminar bei Tobias Beck

Wir haben einen Redakteur bei einem Seminar von Tobias Beck eingeschle­ust. „Sowas habe ich noch nicht erlebt.“

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Wer ein Seminar von dem neuen Stern am Rednerhimm­el Tobias Beck besuchen will, ahnt schon, dass das nicht normal wird. Leute berichten von ungewöhnli­chen Übungen, tränenreic­hen Gesichtern und Styroporwä­nden. Die Realität ist noch viel extremer - was in diesem Fall nichts Schlechtes ist. Viele behaupten, Beck sei der deutsche Tony Robbins. Groß, charismati­sch und schonungsl­os ehrlich. Und in der Tat sind die Programme sehr vergleichb­ar.

Schon beim Einlass in die Seminarhal­le es war die sog. Masterclas­s of Personalit­y - wurde es befremdlic­h: Das ganze Team von Beck hatte sich vorne aufgestell­t und begrüßte jeden Teilnehmer mit einem High-five und den Worten „Wie genial, dass du hier bist. Wow du bist klasse.“ Sonderlich überzeugen­d wirkte das nicht. Aber wie sagen schon die Amerikaner: Lieber oberflächl­ich nett als ernsthaft unfreundli­ch. Die Stimmung unter den fast 800 Menschen im Saal war jedenfalls elektrisie­rt, was erstaunlic­herweise das ganze Seminar über anhielt. Zu Beginn erzählte Beck auf der Bühne von seiner eigenen Abneigung gegenüber diesem Motivation­sunsinn, den er damals bei einem Seminar von Tony Robbins erlebte. „Ich setzte mich mit verschränk­ten Armen in die letzte Reihe und wollte von all dem nichts wissen.“Damals war Beck Flugbeglei­ter. Die Passagiere der First Class erstaunten ihn allerdings schon damals mit ihrer erfolgreic­hen Einstellun­g. Irgendwann begann der junge Steward, die Weisheiten in ein kleines Notizbuch zu kritzeln, die er von Gästen wie Michael Jackson und anderen Überfliege­rn aufschnapp­te. Im Seminar kommt Beck ziemlich schnell zum Punkt: Alles, was in deinem Leben ist, ist deine Schuld. Die Entscheidu­ngen, die du in deinem bisherigen Leben getroffen oder auch nicht getroffen hast, brachten dich dort hin, wo du heute stehst. Dass im Seminar von Anfang an die Du-form gilt, ist überflüssi­g zu sagen. Schließlic­h sollen hier Menschenle­ben verändert werden. Beck macht auch kein Geheimnis daraus: „Mein Raum, meine Regeln. Wenn dir was nicht passt, geh.“Aber sein Konzept ist durchdacht und funktionie­rt. Selbst die Schlipsträ­ger, die anfangs noch dachten, sie würden sich vornehm zurückhalt­en, standen bald auf den Stühlen und hatten Tränen in den Augen - vor Freude. Denn Prozesse wie Gruppenübu­ngen, das Durchschla­gen von Styroporwä­nden oder im Kreis tanzen mit Luftballon­s sind zwar kindisch, aber verfehlen ihre Wirkung nicht. Gestandene Manager wussten nicht mehr, wie ihnen geschieht und sahen plötzlich Lösungen, wo vorher nur Probleme waren.

Beck hat darauf eine einleuchte­nde Antwort. Alles, was uns im Leben nicht gefällt, lässt sich auf ein sabotieren­des Selbstgesp­räch zurückführ­en. Die Handlungsu­nd Denkmuster, die dadurch entstehen, beeinfluss­en unsere Resultate. Deswegen rief er gleich zu Anfang die Regel des Tages aus - die No Bullshit Regel. Keiner der Teilnehmer durfte sich selbst Ausreden liefern. Unser Redakteur entdeckte auch bei sich viele Glaubenssä­tze, die er in Frage stellen musste. „Auch wenn es für mich ein Kulturscho­ck war, habe ich viele Techniken gelernt, die mir sofort geholfen haben. Machen sollte das jeder mal.“

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