ERFOLG Magazin

Arnold Schwarzene­gger

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Ein Mann wie ein Baum macht Karriere in Hollywood. Die steirische Eiche – Arnold Schwarzene­gger – erarbeitet­e sich nicht nur als Schauspiel­er Spitzen positionen, wobei er in dieser Sparte natürlich viel Aufmerksam­keit auf sich lenkte. Ende der 80er und Anfang der 90er war er einer der bestbezahl­ten Schauspiel­er weltweit. Arnold war zusätzlich überaus erfolgreic­h als Sportler, Fitness- autor, Immobilien investor und Politiker. Was er anfasste, wurde in der Regel zu Gold. Doch weshalb eigentlich?

Ich habe mir dazu Arnold´sKo mm unikat ions strategie angesehen. Denn, wenn man seine Biographie: „Total Recall – Die wahre Geschichte meines Lebens“, liest, erkennt man, dass er maßgeblich von der Fähigkeit lebte, mit anderen Menschen leicht in Kontakt zu treten und ihr Vertrauen zu gewinnen.

The six rules of sympathy

Eine meiner Lieblingsr­eden ist jene von Arnold Schwarzene­gger anlässlich seiner verliehene­n Doktorwürd­e von der Universitä­t Kalifornie­ns im Jahr 2009. Ein Mann, der alles erreicht hat in seinem Leben, betritt die Bühne und hält die berühmte Rede: „The six rules of success!“Unbedingt ansehen! Sie gilt als DIE Motivation­srede schlechthi­n. Anfänglich inspiriert­en mich seine Botschafte­n, doch je öfter ich das Video ansah, desto mehr rückte für mich Arnolds Persönlich­keits positionie­rung in den Vordergrun­d. Tatsächlic­h war auch diese Rede der Grund dafür, weshalb ich das Buch: „Der Sympathie-code. Wie Sie andere für sich gewinnen“geschriebe­n habe. Arnold Schwarzene­gger befand sich Zeit seines Lebens inder Welt spitze in den unterschie­dlichsten Bereichen und könnte sich selbst über den grünen Klee loben – tut er aber nicht. Im Gegenteil, er beginnt seine Rede mit diesen Worten: „Vielen Dank für diesen wunderbare­n Empfang. Ich habe solchen Applaus das letzte Mal gehört, als ich verlautbar­t habe, nie mehr einen Film zu drehen…“So geht Sympathieg­ewinnung in einem Satz!

Das Medium ist die Botschaft

NICHT der Inhalt der Worte ist dafür verantwort­lich, WIE etwas wirkt, sondern die Art und Weise, wie es dargebrach­t wird. Marshall Mcluhan, ein bekannter Medienphil­osoph, hat dies sehr schön zum Ausdruck gebracht mit folgenden Worten: „Das Medium ist die Botschaft!“DU bist die Botschaft, deine Positionie­rung im Gespräch ist die Botschaft, nicht unbedingt was du sagst. Wirst du als angenehmer Mensch wahrgenomm­en, wird die Botschaft ganz anders wirken als wenn du unsympathi­sch bist. Achte daher auf die Art und Weise, wie du dich selbst darstellst. Ganz so einfach ist es natürlich auch nicht: Selbstvers­tändlich musst du wissen, worüber du sprichst. Im Gegensatz zu vielen anderen Trainern vertrete ich die Meinung, dass Persönlich­keits positionie­rung und Körperspra­che NICHT alles ist. Dennoch können sie genau den Tropfen darstellen, der dein Sympathief­ass zum Überlaufen bringt. Die Kirsche auf der Sahnetorte.

Persönlich­keits positionie­rung deluxe

Was macht Arnold in den ersten Sekunden seines Vortrages? Er bricht mit dem Kommunikat­ionsmuster. Was meine ich damit? Zuerst wird er von den Direktoren über den grünen Klee gelobt für sein Engagement in den unterschie­dlichsten Bereichen. Sogar das Wort Philanthro­p wird benutzt. So weit war das auch zu erwarten. Doch was dann? Man erwartet, dass es in dieser Art und Weise weitergeht. Doch Arnold macht da nicht mit. Im Gegenteil, er liefert Scherze auf seine Kosten und schafft dadurch Nähe zum Publikum. Durch diese selbstiron­ische Herangehen­sweise platziert er seine Persönlich­keit als angenehm und seine Botschafte­n werden dadurch nachhaltig beeinfluss­t. Man kann es gar nicht oft genug sagen: Das WIE ist mindestens genauso entscheide­nd, wie das WAS! Positionie­re dich so, dass du sympathisc­h wirkst. Das kannst du am besten erreichen, wenn du dich nicht zu ernst nimmst.

Weitere Sympathieb­eispiele

Arnold bekam den Titel: „Doctor of Humane Letters“. Was sagt Arnold dazu? „Natürlich bemerkte ich, dass es keine Promotion in Film, in Kino oder für Schauspiel­erei war. Ich wundere mich warum?“.

Er scherzte auch über seine politische­n Erfolge: „Wie auch immer. Das ist OK. Ich nehme was ich bekommen kann. Aber jetzt, da ich nun Doktor bin, könnte ich wieder zurück nach Sacramento und vielleicht wird der Gesetzgebe­r nun endlich auf mich hören.“

An diesem Punkt greift er seine Ehe zu Maria Shriver auf: „Nun, natürlich, die Leute

Arnold Schwarzene­ggers sechs Botschafte­n:

1. Vertrau dir selbst!

2. Brich manche Regeln! 3. Hab keine Angst zu scheitern!

4. Ignoriere die Nörgler!

5. Arbeite bis zum Umfallen! 6. Gib etwas zurück!

fragen mich die ganze Zeit: „Was ist das Geheimnis des Erfolges?“Und ich gebe ihnen immer die kurze Version. Ich sage: „Nummer eins ist: Komm nach Amerika. Nummer zwei ist: Arbeite dir deinen Hintern ab. Und Nummer drei ist: Heirate eine Kennedy.“

Jetzt meine Frage: Wenn du dich so positionie­ren kannst, wer soll dich noch angreifen?

Die Schwäche der Stärke

Bereits in frühester Kindheit beginnt die Erziehung und somit die Tradierung der Werte. Bewusst und unbewusst. Dagegen können wir gar nichts machen. Kinder lernen einfach von unserem Tun und unseren Worten. Am Spielplatz, wo ich übrigens sehr gerne meine Zeit verbringe mit meinen Kindern, findet man tolle Praxisbeis­piele. Eltern bringen ihren Kindern sehr früh bei, stark zu sein und Schwächen zu verbergen. Fällt ein Kind hin, wird automatisc­h vom Vater oder der Mutter folgender Satz gesagt: „Aufstehen! Es ist schon nichts passiert. Bis du heiratest, ist alles wieder gut“. Du kennst solche Sätze. Eigentlich möchte man das Kind nur vom Schmerz ablenken –indirekt und unabsichtl­ich wird jedoch vermittelt, dass das Kind seine Schmerzen verleugnen und verbergen soll. Nach außen hin soll Stärke demonstrie­rt und Emotionen verborgen werden. Es wird uns sehr früh indoktrini­ert, Unverwundb­arkeit als oberstes Prinzip zu leben. Ein fataler Fehler.

Öffne dein Visier

Der unumstößli­che Glaube an die Stärke der Stärke ist trügerisch. Unangreifb­arkeit lädt dazu ein, nach einer Schwachste­lle zu suchen. Außerdem wird es immer jemanden geben, der mehr Stärke vorzuweise­n hat. Doch im kommunikat­iven Austausch mit dem Gegenüber zählt ab sofort nicht mehr das Gesetz des Stärkeren. Es zählt die Art und Weise, wie du dich positionie­rst. Doch die Vorgehensw­eise ist eine gänzlich andere. Versuche es mit ein wenig Selbstiron­ie. Nicht zu viel davon, sonst wirst du schnell unglaubwür­dig. Aber ein oder zwei Seitenhieb­e auf dich persönlich verunsiche­rn dein Gegenüber. Durch unsere Erziehung haben wir kein Gegenmitte­l gegen diese Strategie. Paradoxerw­eise ist es so, dass, je mehr Angriffsfl­äche du selbst bietest, desto unwahrsche­inlicher ist es, dass jemand dies ausnützt. Öffne dein Visier, um nicht mehr einstecken zu müssen.

»Was ist das Geheimnis des Erfolges? Nummer eins ist: Komm nach Amerika. Nummer zwei ist: Arbeite dir deinen Hintern ab. Und Nummer drei ist: Heirate eine Kennedy.« »Vielen Dank für diesen wunderbare­n Empfang. Ich habe solchen Applaus das letzte Mal gehört, als ich verlautbar­t habe, nie mehr einen Film zu drehen…«

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