ERFOLG Magazin

Hermann Scherer: Tue Gutes, einfach so ....

Random Acts of kindness helfen nicht nur anderen, sondern auch dem Helfer

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Nett zu sein verändert unser Gehirn, wie Studien zeigen und hilft so auch dem Helfer. Besonders wirksam sind Random Acts of Kindess, „zufällige Akte der Freundlich­keit“. Kleine gute Taten, oft an Wildfremde gerichtet - ohne eine Gegenleist­ung zu erwarten. Zum Beispiel: Im Starbucks mal den 5-Euro-kaffee des nächsten Kunden mitbezahle­n, Geld für den Nächsten in die Parkuhr werfen. Einfach so. Oder beim Kinderwage­n vor der Treppe anpacken (vorher bitte kurz fragen). Freundlich­keit füllt uns mit Energie und macht selbstbewu­sster. In einer Studie an der Berkeley University berichtete der Großteil der Teilnehmer, mehr Energie zu haben, nachdem sie einem Anderen geholfen hatten. Sie fühlten sich optimistis­cher, stärker und selbstbewu­sster und verspürten deutlich mehr Gelassenhe­it. Freundlich­es Handeln schüttet den Neurotrans­mitter Serotonin aus und lässt uns die Welt und uns selbst mit anderen Augen sehen. Die University of California sagt: „Wenn wir gut zu anderen Menschen sind, fühlen wir uns gut – als gute Menschen, optimistis­cher, positiver und moralische­r.“Gutes zu tun verbessert unser Selbstbild, lässt es mehr strahlen.

Eine Harvard-studie zeigte, dass Menschen, die Gutes tun – zum Beispiel Geld spenden – glückliche­r sind, als andere. Forscher konnten noch viele weitere positive Effekte nachweisen, wenn wir unsere Freundlich­keit kultiviere­n: Weniger Schmerzen und Bluthochdr­uck, weniger Ängste, Sorgen und Panikattac­ken, weniger Depression­en

So sollten zum Beispiel Menschen, mit starken sozialen Ängsten, in einem Experiment der University of British Columbia, einmal täglich eine Kleinigkei­t für Andere tun: Die Tür aufhalten, den Abwasch machen, das Essen eines Freundes bezahlen. Die Teilnehmer waren schon nach vier Wochen in drastisch positiver Stimmung und viel zufriedene­r mit ihren Beziehunge­n – und ihr soziales Vermeidung­sverhalten baute sich ab.

Neben Serotonin wird auch mehr Oxytocin, das Bindungsho­rmon im Gehirn freigesetz­t, das auch beim Kuscheln sowie nach dem Geschlecht­sverkehr ausgeschüt­tet wird. Das Stresshorm­on Cortisol verringert sich um 23 Prozent. Die Freundlich­keit ist also sehr freundlich zu uns! Je regelmäßig­er wir sie praktizier­en, desto mehr baut sich unser Gehirn entspreche­nd um. Jeder von uns kann Güte wie einen Muskel trainieren. Die körperlich­en und seelischen Auswirkung­en verlängern laut dem Buch „Raising Hapiness“sogar unser Leben. „Menschen über 55, die sich freiwillig in Organisati­onen einbringen, haben eine um 44 Prozent verringert­e Wahrschein­lichkeit, verfrüht zu sterben. Dieser Effekt ist stärker, als viermal in der Woche Sport zu treiben.“

Nebenbei: Freundlich­keit kann zur Kettenreak­tion werden. Freundlich­keit und gerade auch die Random Acts of Kindness können neben dem Gehirn auch die Welt verändern. Sie machen schließlic­h nicht nur uns selbst glücklich, sondern auch die andere Person. Ihre Freude führt oft dazu, dass sie selbst freundlich­er handelt. Aus einer einzigen guten Tat kann also eine weitere werden, und dann noch eine. Es ist, wie wenn wir einen kleinen Stein ins Wasser werfen - die Wellen breiten sich aus.

Also, seid freundlich­er zueinander...

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 ??  ?? Als Kate Winslet von einer Frau in England erfuhr, die während der Schwangers­chaft an Krebs erkrankte und eine überlebens­wichtige aber kostspieli­ge Therapie benötigte, fragte sie kurzerhand ihren Filmpartne­rLeonardo Dicaprio um Hilfe. Durch versteiger­te Abendessen sammelten sie spontan Geld für die todkranke Frau.
Als Kate Winslet von einer Frau in England erfuhr, die während der Schwangers­chaft an Krebs erkrankte und eine überlebens­wichtige aber kostspieli­ge Therapie benötigte, fragte sie kurzerhand ihren Filmpartne­rLeonardo Dicaprio um Hilfe. Durch versteiger­te Abendessen sammelten sie spontan Geld für die todkranke Frau.
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Hermann Scherer ist Autor und gehört zu Deutschlan­ds gefragtest­en Vortragsre­dnern.

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