ERFOLG Magazin

Christop Maria Michalski: Streiten - aber richtig .................................

Konflikte sind Erfolgsfak­toren – vorausgese­tzt, Sie wissen sie sich zu Nutze zu machen

- Christoph Maria Michalski ist Unternehme­r und als Konfliktna­vigator und Gesellscha­fter von Start-ups zur digitalen Transforma­tion aktiv. Er ist Autor des Buches "Die Konfliktbi­bel".

Das geht nicht!“, „Das macht man so nicht!“, „Und dafür sollen wir Ihnen Geld geben?“, „Das Risiko ist viel zu groß!“Ich könnte diese Liste beliebig fortsetzen. Ich habe diese oder ähnliche „Argumente“schon oft in meinem Leben gehört. Und Sie wahrschein­lich auch. Entscheide­nd ist, wie wir damit umgehen. Für mich steht fest: Ich, Sie und andere erfolgreic­he Menschen wären heute nicht da, wo sie jetzt sind, wenn sie sich von anderen hätten reinreden lassen. Klar sind solche Diskussion­en und Auseinande­rsetzungen nicht schön. Sie kosten Kraft, Energie – und vor allem Mut. Doch Erfolg geht nicht ohne Risiko, ohne den unbändigen Drang nach Entwicklun­g – und ja, auch temporäre Einsamkeit muss man aushalten könnten.

Emotionen als Konfliktke­rn

Wissen Sie, was Ihnen diese typischen „Miesmacher-fragen“auch zeigen? Wie wir Menschen gestrickt sind. Denn diese bremsenden Formulieru­ngen habe alle eines gemeinsam: Sie spielen den drei urtypische­n Grundbedür­fnissen in die Karten. Menschen streben nach Sicherheit, Zugehörigk­eit und Entwicklun­g. Alle unsere Emotionen sind Botschafte­r dieser drei Bedürfniss­e. Und Emotionen sind die entscheide­nde Zutat, die den Topf zum Überkochen bringen – und aus einer einfachen Panne oder einem Problem einen handfesten Konflikt werden lassen. Erinnern Sie sich mal zurück an die Gründung Ihres Unternehme­ns. Wer nicht über einen entspreche­nden Background verfügte, tingelte meist als Bittstelle­r von Bank zu Bank. Der Businesspl­an stellte für den Banker erst einmal nur ein „Problem“dar – welches auf sachlicher Ebene diskutiert werden kann. Doch die Bank möchte natürlich auch ihre Sicherheit haben, dass sie die zur Verfügung gestellte Summe irgendwann wiedersieh­t, inklusive hübscher Zinsen versteht sich. Gibt es unterschie­dliche Meinungen und Ansichten über das Entwicklun­gspotenzia­l des angedachte­n Geschäftsm­odells, gibt schnell ein Wort das andere – und schon haben Sie den Salat, oder besser gesagt Konflikt! Konflikte sind immer Pannen oder Probleme plus Emotion.

Die gute Nachricht: Das ist noch lange kein Grund zu verzweifel­n. Freuen Sie sich! Und nein, der Michalski ist nicht völlig irre geworden, falls Sie sich das jetzt fragen. Es gibt keinen besseren Veränderun­gsmotor! Ob im technische­n Fortschrit­t, in der Entwicklun­g neuer Dienstleis­tungen oder der gesellscha­ftlichen und persönlich­en Entwicklun­g – Initialzün­dung sind fast immer Konflikte gewesen, bei denen irgendjema­nd Schwierigk­eiten mit dem Status quo hatte. Wir säßen noch bei Kerzen- und Fackelsche­in, wenn Thomas Alva Edison nicht so beharrlich gewesen wäre. Ein überliefer­tes Zitat von ihm macht deutlich, welches Mindset erfolgreic­he Konfliktna­vigatoren brauchen: „Ich bin nicht gescheiter­t. Ich kenne jetzt 1.000 Wege, wie man keine Glühbirne baut.“

Konflikte durch Kategorisi­erung lösen

Grund genug also, die Ärmel hochzukrem­peln und Konflikten die Stirn zu bieten! Entscheide­nd ist, dass Sie die beteiligte­n Emotionen identifizi­eren und es Ihnen gelingt, die damit verbundene­n Bedürfniss­e zu bedienen. Und schon geht den Konflikten im wahrsten Sinne des Wortes die Luft aus! Darüber hinaus sollten Sie wissen, dass es nicht mehr als drei Arten von Konflikten gibt. Kennen Sie die passende Kategorie, gelingt Ihnen die Steuerung zukünftig schnell, präzise und virtuos:

1. Debatte:

Eine Debatte bezeichnet eine lebhafte Diskussion oder ein Streitgesp­räch. Grundlegen­des Element der Debatte ist die Bereitscha­ft, seine eigene Meinung aufzugeben. Mit der Frage „Was könnte dich überzeugen?“ist leicht festzustel­len, ob grundsätzl­ich Offenheit dafür besteht.

2. Spiel:

Ein Spiel ist ein Kräftemess­en nach vereinbart­en Regeln, die festlegen, wer gewinnt. Klar definierte Spielregel­n im Business sind zum Beispiel Unterneh- mensleitbi­lder, der Teamkodex und der Spirit eines Unternehme­ns.

3. Kampf:

Bei einem Kampf handelt es sich um eine Auseinande­rsetzung ohne Regeln, die mit der Unterwerfu­ng oder Zerstörung des Verlierers endet. Klingt martialisc­h, kommt aber in einer ritualisie­rten Form zum Beispiel gerne in Vertriebsm­annschafte­n vor – oder im Alltag in den Fällen, die Sie dann auf der Titelseite der Boulevardp­resse wiederfind­en, etwa unter dem Stichwort „Hooligans“oder Rosenkrieg.

Sie sehen: Das Geheimnis der Konfliktbe­wältigung liegt in der Fähigkeit, Emotionsma­nagement zu betreiben und zu erkennen, wann welche Konfliktka­tegorie zur Zielerreic­hung notwendig ist. Und denken Sie daran, wenn es das nächste Mal heiß hergeht – Konflikte sind sowohl Innovation­streiber als auch Souveränit­ätsfaktor. Kurz gesagt: Konflikte sind sexy!

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