Matthias Aumann: Was er anfasst, wächst
Matthias Aumann baut ein Unternehmen auf, das zu den am schnellsten wachsenden Firmen in Europa gehört. Nun bringt er anderen bei, wie sie ihr Geschäft aufblühen lassen können.
Matthias Aumann ist ins Unternehmerdasein hineingeboren worden. Als Kind fuhr er mit seinem Vater zu Baustellen und im Büro schaute er seiner Mutter über die Schulter. Am Esstisch war das Unternehmertun Gesprächsthema Nummer eins. „Was mich einfach schon immer am Ende des Tages glücklich gemacht und motiviert hat, war, etwas Eigenes mit der Hand geschaffen zu haben“, erzählt er. In der Schule gehörte der Junge zu den schlechtesten Schülern, sodass es für ihn nur für den Besuch der Hauptschule reichte. Eine Wette mit einem Freund änderte das plötzlich: Aumann stieg zu einem der besten Schüler seiner Klasse auf und erreichte ein Jahr später seinen Realschulabschluss. Aumann erinnert sich noch an die Worte einer Mutter einer Mitschülerin, die ihn fragte, wofür er denn einen Realschulabschluss brauche. Er würde doch sowieso nur Gärtner werden. Natürlich, sagt Aumann, sei es immer sein Wunsch gewesen, Gärtner zu werden: „Allerdings bin ich jetzt ein Gärtner mit Bachelorabschluss und habe zwei Unternehmen mit an die 100 Mitarbeitern.“
Im Jahr 2012 gründete er die Firma Aumann Grün AG. Schließlich wollte er schon als Kind immer etwas Neues und Schönes schaffen. Er wollte viele Mitarbeiter haben und der Größte sein. Die Erfolge sprechen für ihn: Nur vier Jahre nach der Gründung des Handwerkbetriebs gehörte er zu den Wachstumschampions und wurde von der Zeitschrift „Focus Money“auf Platz 20 der am schnellsten wachsenden Unternehmen aus Deutsch
land gewählt – ein herausragender Erfolg, denn zur Wahl standen mehr als vier Millionen Unternehmen. Dieser Erfolg wurde 2017 sogar noch getoppt: Die Zeitung „Financial Times“wählte die Aumann Grün AG auf Platz 54 aus mehr als 35 Millionen der Unternehmen aus Europa, die am schnellsten wachsen. Diese Erfolge motivierten Aumann noch stärker. „Ich war damals wie heute besessen – auf positive Art. Ich habe wie ein Teufel immer verkauft. Mir war von Anfang an klar: Wenn ich schnell wachsen will, muss ich verkaufen und darauf aufbauen“, betont der Unternehmer. Diese Philosophie brachte ihn auf eine neue Idee. Seine Erfahrungen aus den vergangenen fünf Jahren schilderter in seinen Büchern "Nicht Schulklug sondern Straßenschlau“und „Stark im Marketing“. Darüber hinaus konzipierte er Seminarinhalte und Coachingprogramme mit dem Ziel, anderen Geschäftsführern zu zeigen, wie sie erfolgreich werden. Sein Praxiswissen vermittelt Aumann im ganzen deutschsprachigen Raum.
Zu seinem Erfahrungsschatz zählen auch Misserfolge, aus denen er gelernt hat: "Ich erinnere mich an ein Jahr in dem ich bis zu 90 An- und Abmeldungen im Personal, mehrere Arbeitsgerichtstermine und gefühlt ein Jahr Magengeschwüre hatte." Dem gegenüber gab es vier Jahre, in denen die Umsätze seines Unternehmens von Jahr zu Jahr um 150 Prozent wuchsen. Doch diese Entwicklung war auch mit Wachstumsschmerzen verbunden: "Eine meiner größten Niederlagen hatte ich bei einer europaweiten Ausschreibung, bei der ich einen taktischen Fehler gemacht hatte: Fünf Minuten zu spät die Ausschreibung eingereicht. Dies hatte die Folge, dass ich einen Fünfmillionen-euroDeal nicht bekommen habe! Warum? In dieser Zeit war ich sehr unorganisiert und unstrukturiert. Ich habe zu viel gearbeitet und nicht mehr registriert, was drumherum passiert ist.“Mittlerweile hat der Unternehmer seine Führungstätigkeiten für die Aumann Grün AG auf nur noch drei bis fünf Stunden pro Woche eingegrenzt. Hauptsächlich leitet er nun unter dem Dach des Companybest Verlags Ein-tages-seminare für Unternehmer und Existenzgründer für Firmen aus Deutschland. Zudem bietet er Geschäftsführer-coachings an. Als Gastredner tritt Aumann auf Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf. Dabei geht er auf die Themen Mindset, Verkauf, Marketing, Systeme und Mitarbeiter ein. Termine finden sich auf https://matthias-aumann.de/
Ich war damals wie heute besessen – auf positive Art.