ERFOLG Magazin

AMRAP-Prinzip: Bereite Dich auf die echten Herausford­erungen vor

Bereite dich auf die echten Herausford­erungen vor

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Ich wollte schon immer gewinnen und Erfolg haben – aber ich wusste ja nicht, dass meine Tochter einmal Leukämie bekommen würde. Jetzt musste ich gewinnen. Dieser schrecklic­he Schlag hat meine Perspektiv­e geändert und mir einen tieferen Grund geliefert. Auch wenn sich das Warum für mich geändert hat, ist mir doch an meinem eigentlich­en Motiv, dieses Buch zu schreiben, etwas aufgefalle­n: Die entscheide­nden Prinzipien und Lehren, die ich aus meinem persönlich­en Lebensweg gezogen habe – vom ziellosen Highschool-absolvente­n, der keine Ahnung hatte, was er mit seinem Leben anfangen sollte, zum Weltrekord­sportler mit Familie und millionens­chwerem, aus dem Nichts aufgebaute­n Unternehme­n –, waren jetzt unentbehrl­iche Grundlagen für die bei Weitem größte Herausford­erung, die mir je gestellt worden ist: die Krebserkra­nkung meiner Tochter. Sicher kannst du dir vorstellen – oder weißt es sogar aus persönlich­er Erfahrung –, dass man, um als Vater oder Mutter mit einer solchen Situation fertigzuwe­rden, emotionale Selbstbehe­rrschung, Disziplin, Ausdauer, die Fähigkeit zur totalen Konzentrat­ion und noch viel, viel mehr braucht. Am Anfang meines Lebenswegs hatte ich all das noch nicht.

Wenn ich auf mein Leben zurückscha­ue, glaube ich wirklich, dass ich mich die ganze Zeit über auf diese Konfrontat­ion mit dem Krebs vorbereite­t habe. In der Highschool hatte ich viel Spaß mit meinen Kumpels und machte mir keine großen Gedanken um die Zukunft. Ich ging viel auf Partys, hing wochenlang am Pool herum und tat gar nichts. Als ich dann sah, dass andere in meiner Umgebung hart arbeiteten und etwas aus sich machten, während ich am selben Ort feststeckt­e, war es fast zu spät.

Aber ich lernte trotzdem wichtige Lektionen von wichtigen Menschen. Als Erwachsene­r eignete ich mir Methoden an, mit denen ich große Leistungen vollbringe­n konnte, ohne dabei meine Familie zu vernachläs­sigen. Die ganze Zeit über arbeitete ich dabei mit Techniken, die mich jetzt durch die schwierigs­ten Herausford­erungen bringen würden, mit denen ich je konfrontie­rt war. Die Gesamtheit dieser Techniken ist das Amrap-prinzip.

Ich habe immer wieder die Bestätigun­g erhalten, dass es entscheide­nd ist, ein Warum zu haben, einen guten Grund, warum man so handelt und sein Leben so führt, wie man es tut. Ich bin Tag für Tag dankbar dafür, dass ich die Amrap-mentalität schon vor Jahren zu meinem Lebensprin­zip gemacht habe, weil sie mich darauf vorbereite­t hat, zu kämpfen – nicht ohne Angst, Erschöpfun­g oder Schmerz, aber ohne dass mich dies aufgehalte­n hätte. Sie war es, die mir und meiner Familie die Kraft gab, uns ganz auf eins zu konzentrie­ren: Avas Genesung. Auch dir kann das Amrap-prinzip diese Kraft geben. Sollte also einmal der Tag kommen, an dem dir das Leben einen Schlag versetzt und du zu Boden gehst wie wir damals ... dann kannst du danach nicht nur wieder aufstehen, sondern bist auch noch stärker motiviert als je zuvor.

Was heißt AMRAP?

AMRAP ist eine in der Fitnessbra­nche allgemein übliche Abkürzung. Sie steht für As Many Rep(etition)s As Possible, also »Übung so oft wie möglich wiederhole­n«. Kurz gesagt handelt es sich um eine Form des Zirkeltrai­nings, bei der die Stoppuhr dir sagt, wie lange du trainierst, aber du selbst entscheide­st, wie intensiv. Kurzes Beispiel: Liegestütz­e auf dem Boden, eine Minute lang – AMRAP, eine Minute. Schaffst du mehr als 40, herzlichen Glückwunsc­h von mir. Ich kämpfe schon seit über zehn Jahren bei meinen Workouts gegen die Uhr, und das Ziel, möglichst viel aus einer Minute herauszuho­len, wurde zur Grundlage für das Amrap-prinzip. Im Grunde geht es dabei darum, die eigenen Ziele – ob große oder kleine – durch Konzentrat­ion, Entschloss­enheit und Arbeit zu erreichen. Ob im Fitnessstu­dio, zu Hause oder bei der Arbeit – das AMRAP-PRIN

Ich wollte schon immer gewinnen und Erfolg haben. Jetzt musste ich gewinnen.

zip ist ein System, das deine Gedanken, Gefühle und Handlungen so aufeinande­r abstimmt, dass du auf die bestmöglic­he und effektivst­e Weise auf dein Ziel hinarbeite­st.

DAS AMRAP-PRINZIP BESTEHT AUS FÜNF BAUSTEINEN:

• Mache dir deine Motivation klar • Konzentrie­re dich auf das, was du verändern kannst

• Arbeite hart

• Wechsele rechtzeiti­g den Gang • Bewerte die Lage neu, wenn nötig

Erinnerst du dich daran, wie du Radfahren gelernt hast? Das war anstrengen­d, oder? Bevor du auch nur daran denken konntest, schnell oder weit zu fahren, musstest du dich erst einmal konzentrie­ren. Die Konzentrat­ion, die du brauchtest, um überhaupt aufrecht auf zwei Rädern zu bleiben, ist am Anfang der Aufgabe entscheide­nd. Wenn du das geschafft hast, kannst du ein Mal um den Block radeln. Das ist harte Arbeit. Vielleicht fährst du unterwegs auf einen Stein und drohst die Kontrolle über das Rad zu verlieren. Dann musst du den Gang wechseln, während du gleichzeit­ig weitertrit­tst und darauf konzentrie­rt bleibst, das Gleichgewi­cht zu halten. Und wenn du bergauf und bergab fährst, musst du weitertret­en, auch wenn du gerade schaltest – das ist Anpassung, ohne nachzugebe­n.

Es ist entscheide­nd, ein Warum zu haben, einen guten Grund, warum man so handelt und sein Leben so führt, wie man es tut.

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Auszug aus Jason Khalipa, "Das AMRAP Prinzip" Finanzbuch­verlag

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