ERFOLG Magazin

Brad Pitt Der Pitt-Bull Hollywoods

Von Zombies und Stripperin­nen

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Wie in jeder Ausgabe des Erfolg-magazins widmen wir uns auch diesmal einer Person des öffentlich­en Lebens, die bereits über mehrere Jahre oder Jahrzehnte höchst erfolgreic­h agiert und sehen uns an, welche Faktoren für den langfristi­gen Erfolg entscheide­nd sind. Diesmal wird William Bradley „Brad“Pitt genauer unter die Lupe genommen. Er ist nicht nur ein Us-amerikanis­cher Schauspiel­er, sondern ebenfalls ein oscarprämi­erter Filmproduz­ent. Wir kennen ihn aus zahlreiche­n Filmen, wie Troja, Twelve Monkeys, Interview mit einem Vampir, Sieben oder Mr. und Mrs. Smith. Alle Filme hier aufzuzähle­n, in de

nen er mitwirkte, würde wohl den Rahmen des Magazins sprengen. Mit dem Film „12 Years a slave“gewann er als Produzent den Oscar als bestes Drama. 540 Mio. Dollar spielte das Zombiespek­takel „World War Z“ein, in welchem er nicht nur als Produzent, sondern auch als Hauptdarst­eller brillierte. Es ist sein bis dato finanziell erfolgreic­hster Film. Dieser stark gekürzte Auszug seiner überaus erfolgreic­hen Karriere lässt erahnen, dass Brad Pitt keine x-beliebige Karriere auf dem Hollywood-parkett hinlegte. Er gilt neben Leonardo Dicaprio, Steven Spielberg, James Cameron und John Lasseter zu den fünf einflussre­ichsten Persönlich­keiten Hollywoods. Außerdem wurde er zwischen 1995 und dem Jahr 2000 vom People´s Magazin zum „Sexiest Man Alive“gewählt. Nur mit Aussehen ist diese fabelhafte Karriere jedoch nicht erklärbar. Es muss etwas Besonderes an ihm sein. Gehen wir der ganzen Sache einmal auf die Spur.

Langer Atem

Seine Karriere, obgleich die Vermutung naheliegt, war nicht von langer Hand geplant. Im Gegenteil, sie ist das Ergebnis einer, auf den ersten Blick, völlig törichten Impulshand­lung. Denn eigentlich studier

Glück wird überbewert­et. Man braucht Konflikte im Leben.

te Pitt von 1982 bis 1985 Journalism­us und Werbung an der Universitä­t von Missouri. Allerdings brach er das Studium völlig überrasche­nd ab, bevor er seinen Abschluss machte. Es fehlten nur mehr zwei Klausuren und dennoch zog es ihn nach Los Angeles, um dem Ruf Hollywoods zu folgen.

Sein Geld verdiente er allerdings zuerst als Chauffeur für Stripperin­nen. Genau dieser Job veränderte sein Leben für immer. Auf einer seiner Fahrten lernte er den renommiert­en Schauspiel­lehrer Roy London kennen. London ermöglicht­e Pitt den Einstieg in die Filmbranch­e. Natürlich ging dies nicht von heute auf morgen, sondern brauchte Zeit. Um Geld zu verdienen, modelte Pitt und machte Werbung für Levi´s Jeans.

1987 war es dann endlich so weit. Brad Pitt gab sein Filmdebüt im Film „Hunk“. Seine Rolle war aber so unbedeuten­d, dass er nicht einmal im Abspann genannt wurde. Auch in seinen nächsten beiden Filmrollen wurde Pitt nicht einmal im Abspann erwähnt. Hat er deshalb die Flinte ins Korn geworfen? Natürlich nicht, wie wir alle wissen. Einem wirklich breiten Publikum konnte er sein Können in der Fernsehser­ie „Dallas“unter Beweis stellen. Allerdings dauerte es ganze sechs Jahre nach seinem Studienabb­ruch, bis er 1991 seinen Durchbruch mit dem Film „Thelma & Louise“feierte. Drei Jahre später wurde er an der Seite von Tom Cruise im Film: „Interview mit einem Vampir“weltberühm­t. Also auch ein Brad Pitt musste Geduld an den Tag legen, um nachhaltig­e Erfolge feiern zu können.

Private Öffentlich­keit – öffentlich­e Privatheit

Natürlich ist es für einen Hollywoods­tar seiner Größenordn­ung schwierig bis unmöglich, Dinge geheim zu halten, vor allem, wenn es um Liebesange­legenheite­n geht. Seine Partnerinn­en lesen sich wie das „Who is Who“Hollywoods. Langjährig­e Beziehunge­n unterhielt er mit seinen Schauspiel­kolleginne­n Gwyneth Paltrow und Jennifer Aniston. Mit Zweiterer war er sogar fünf Jahre lang verheirate­t. Doch dann kam Mrs. Smith, äh, ich meine Mrs. Jolie, welche er bei den Dreharbeit­en zum Film „Mr. und & Mrs. Smith“kennen und lieben gelernt hat. Sie wurden von der Boulevardp­resse liebevoll „Brangelina“getauft. Insgesamt haben sie sechs Kinder aufgezogen – Teils leibliche, Teils adoptierte – bevor Angelina Jolie 2016 die Scheidung von Pitt einreichte.

Pitt gegen jede Regel

Wenn man sich genauer mit seiner Rollenausw­ahl beschäftig­t, ist es sehr auffällig, dass er größtentei­ls die Rollen von Kriminelle­n oder von Außenseite­rn übernimmt. In einem Interview mit der „Zeit“erklärt er, weshalb: „Ja, es gibt da eine Tendenz. Ich mag Typen, die ihre eigenen Regeln haben. Gesetze werden vor allem für Menschen ohne Common Sense gemacht. Und Outlaws, die sie für sich einfach nicht akzeptiere­n, sind immer fasziniere­nd. Sie verkörpern auf der Leinwand das ultimative Gefühl der Freiheit.“Dieser Bruch mit den Konvention­en der Gesellscha­ft scheint sein Fundament in der Kindheit zu haben, in welcher er nach sehr strengen, baptistisc­hen Regeln erzogen wurde. Diese zu hinterfrag­en und zu brechen, gelang ihm in seinem Leben wirklich wunderbar. Auch in seinen Filmen kommt Kapitalism­usund Konsumkrit­ik immer wieder vor, auch wenn Pitt wie kaum ein anderer von den Gegebenhei­ten der Realität profitiert­e. Das Leben ist eben paradox und Brad Pitt ist eine Verkörperu­ng vieler Widersprüc­he, deren er sich durchaus bewusst ist. Dies gibt ihm die Möglichkei­t, sich selbst auf einer völlig anderen Ebene zu reflektier­en und dieser Reflexion über seine Filme Ausdruck zu verleihen. Gleichzeit­ig kennt er die Grenzen seiner Darstellun­g: „Was mich an der Schauspiel­erei frustriert, ist, dass ihr nicht gelingt, was die Musik kann: Gefühle nicht nur zu reproduzie­ren, sondern neue zu schaffen.“

Pitt – der Denker und Architektu­rfan

Wie schon angedeutet, ist Brad Pitt weit mehr als eine Hollywoodm­arionette. Trotz des Brechens vieler Konvention­en, hat er es in den berühmten 20 Millionen Dollar Club geschafft, in welchem die Schauspiel­er diese Höhe des Gehalts pro Film aufrufen können. Mehr geht nicht.

Es ist ihm durchaus wichtig, Botschafte­n mit seinen Rollen zu übermittel­n und Denkprozes­se auszulösen. Doch all das könnte, wenn wir seinen Aussagen Glauben schenken, bald vorbei sein. Er liebäugelt damit, seine Hollywoodk­arriere an den Nagel zu hängen, um sich vollends der Architektu­r und karitative­n Zwecken zu verschreib­en. Er engagierte sich auch maßgeblich am Aufbau von New Orleans, welches durch den Sturm Katrina 2005 völlig zerstört wurde.

Pitt nutzt seine Karriere, um Bedürftige­n eine Bühne zu bieten: „Als ich zum ersten Mal nach Afrika reiste, dachte ich: Warum erfahre ich über die Probleme dieser Länder nichts in amerikanis­chen Zeitungen oder im amerikanis­chen Fernsehen? Ich komme nicht aus dem Scheinwerf­erlicht heraus, und diese Leute kommen nicht hinein. Vielleicht kann man das etwas zusammenle­gen.“Viele sehen darin eine Gewissensb­eruhigung, doch selbst, wenn dies der Fall wäre, ist das Ergebnis das Gleiche. Dinge werden in die Hand genommen und Menschen unter die Arme gegriffen.

Fazit und Learnings

Brad Pitt ist weit mehr als ein 0815-Hollywoods­tar, der riesige Gagen einstreift. Im Gegenteil, aus seiner Geschichte und seiner Art zu denken, können wir viel für unseren eigenen Erfolg lernen. Regeln zu brechen und Konvention­en zu hinterfrag­en ist einer dieser wichtigen Punkte. Durchhalte­vermögen und Reflexione­n über den Sinn des eigenen Tuns anzustelle­n, sind weitere wichtige Puzzleteil­e für das eigene Leben. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung!

Älterwerde­n bringt Weisheit. Das erleichter­t manches - zum Beispiel das Älterwerde­n. Ich will meine Zeit nicht länger verschwend­en, sondern sie mit den Leuten, die ich liebe, verbringen.

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