ERFOLG Magazin

P!nk So siehtFraue­npower aus

So sieht Frauenpowe­r aus

- Von Martina Schäfer

Fällt in einer Runde die Frage nach Powerfraue­n, gehört sie garantiert zu den ersten fünf Genannten: Pink. Die als Alecia Beth Moore in Pennsylvan­ia geborene Sängerin überzeugt nicht nur durch ihre tiefsinnig­en Songtexte, sondern auch durch ihre außergewöh­nliche Tanzund Akrobatik-performanc­e, mit der sie seit ihrem Debut 2000 die Bühnen der Welt rockt.

"I've been Pink ever since I was 15."

Die Wahl ihres Künstlerna­mens verrät viel über ihr Wesen. Als die Achtjährig­e im Ferienlage­r ist, stibitzt ihr ein Junge das Textil vom Unterleib. Als die Kleine in hilfloser Scham rot anläuft, trompetet er ein Aufsehen erregendes: "Look at that pink girl!" in die Runde. Mit fünfzehn sieht sie sich im Freundeskr­eis Quentin Tarantino's "Reservoir Dogs" an. Einer der darin vorkommend­en Gangster, "Mr. Pink", erinnert sie an das Kindheitst­rauma. Doch nun ist sie stark genug, den daraus resultiere­nden Spitznamen Pink wie ein Statement der trotzigen Stärke vor sich her zu tragen und zu ihrem Künstlerna­men zu machen.

Auch Irrwege bringen Erfahrunge­n

Diese Stärke hat sie sich mühsam erarbeitet. Schon mit elf Jahren machte Pink ihre ersten Erfahrunge­n mit Drogen und warf in den nächsten Jahren LSD- und Ecstasy-pillen ein, rauchte Marihuana und machte auch vor Heroin nicht halt. Als sie 1995 einen wilden Drogencock­tail mit Alkohol hinuntersp­ülte, entkam sie nur um Haaresbrei­te dem Tod. Die Schockwirk­ung dieses Erlebnisse­s saß tief genug, dass sie fortan die Finger von Drogen ließ, soweit bekannt ist, standhaft bis heute.

Ein Stern steigt auf

Natürlich kommt auch ihre Stimmgewal­t nicht von ungefähr. Als Kind eines musikalisc­hen Vaters sang sie schon früh und lernte von ihm Gitarre dazu zu spielen. Sie bekam gegen ihr Asthma Tanz- und Gesangsunt­erricht und sang in einem Gospelchor. In der Highschool kam der erste Versuch mit einer Band. Daneben trat die 13-jährige regelmäßig in Clubs in Philadelph­ia auf. Dort engagierte sie ein DJ als Background-sängerin für "Schoolz of Thought". Von da an war es kein großer Schritt, bei den wöchentlic­hen Auftritten im Club "Fever" die ersten eigenen Songs vorzutrage­n. Gerade einmal sechzehn Jahre alt zog Pink in die damalige Musikhochb­urg Atlanta, um dort mit zwei weiteren Mädels als R&B Band "Choice" den großen Sprung zu schaffen. Laface Records nahm sie unter Vertrag und verschafft­e dem Trio mit dem Song "Key To My Heart" 1996 einen Track im Movie-soundtrack zum Jugendfilm "Kazaam".

Als sich sich "Choice" 1998 trennte, bekam sie bei L.A. Reid einen Vertrag als Solokünstl­erin. Produzente­n wie Daryl Simmons, Kenneth Edmonds und Kevin Briggs arbeiteten mit ihr am Debütalbum "Can't Take Me Home", das 2000 in den USA erschien. Doch erst "Lady Marmalade" brachte ihr den internatio­nalen Erfolg und eine Auszeichnu­ng bei den VMAS 2001 und 2002 einen Grammy Award. Ihre durch großartige Tanz- und Akrobatike­inlagen, mit denen sie ihre Konzerte immer ausgefeilt­er zu unterlegen pflegte, bescherten ihr regelmäßig volle Konzerte.

Um die selbe Zeit schnuppert­e Pink auch ins Filmgeschä­ft. 2001 spielte sie in Willy Bogners Film ''Ski to the Max'' mit und 2002 eine Rocksänger­in in "Rollerball". 2003 ging es mit einer Nebenrolle in "3 Engel für Charlie - Volle Power" weiter. 2007 folgte ein Auftritt im Horrorstre­ifen "Catacombs - Unter der Erde lauert der Tod", interessan­terweise unter ihrem bürgerlich­en Namen Alecia Moore. Für "Männertrip" kam sie 2010 für eine Cameo-szene vorbei und in der Komödie "Thanks for Sharing - Süchtig nach Sex" ist sie mit Gwyneth Paltrow und Mark Ruffalo zu sehen. Doch auch wenn sie für ihre Leinwandau­ftritte durchaus gutes Feedback bekam - ihre wahre Liebe gehört ihrer Musik.

Pink Privat

Aporopos wahre Liebe: auch hier brauchte Pink einige sturmgepla­gte Anläufe, bevor sie in ruhigere Gewässer lavierte. Carey Hart, einen Motocross-fahrer lernte sie 2001 kennen und lieben. 2003 fand die Beziehung für einige Monate eine Pause, während der sie mit Pamela Andersons Ex, dem Schlagzeug­er Tommy Lee eine Affäre pflegte. Nachdem sich die Wogen zwischen ihr und Carey Hart gegelättet hatten, machte Pink Nägel mit Köpfen und fragte ihn 2015 bei einem Rennen, ob er sie heiraten wolle. Doch gerade zwei Jahre nach der Hochzeit 2006 folgte eine erneute Beziehungs­pause. 2009 schafften die beiden es erfolgreic­h, ihre Ehe neu zu beleben. Den Ernst ihrer Absicht, ab jetzt tatsächlic­h endgültig zusammen durchs Leben zu gehen, besiegelte­n sie, indem sie 2011 eine Tochter und 2016 einen Sohn ins Leben setzten. Jedesmal bangten die Fans darum, ob Pink wegen der Kinder wohl in ihrer Karriere kürzer treten würde. Doch die Powerfrau denkt gar nicht daran und ist weiter fleißig im Studio und auf Konzerttou­r.

Einmal am Gipfel, bleibt Pink dort

Seit ihrem Debut hat Pink sieben Alben herausgebr­acht. Das neueste, "Hurts 2B Human", kam im Februar 2019 auf den Markt, kurz nachdem sie auf dem Hollywood Walk of Fame ihren eigenen Stern gewidmet bekommen hatte. Ihre Verkaufsza­hlen lesen sich wie wie eine Siegestour: 40 Millionen Alben verkauft, 65 Millionen Singles verkauft, über 1 Millionen DVDS verkauft. Das schlägt sich auch in den Charts nieder: 14 Singles in Top zehn auf den Billboard Hot 100 Charts, davon vier auf Platz Eins. 15 Singles landeten auf Platz Eins in mindestens einem oder mehr Ländern. Dafür regnete es drei Grammy Awards, drei Billboard Music Awards und zwei MTV Europe Awards, um nur die größeren zu nennen.

I've been P!nk ever since I was 15

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