Wo sind die Frauen?
So oft wurden wir vom ERFOLG Magazin schon gefragt, warum wir nicht mehr super-erfolgreiche Frauen im Heft interviewen. Oft artete das sogar in Vorwürfe aus. Und das kann ich verstehen. Ich selbst bin darüber nicht glücklich, denn es gibt eine plausible Antwort auf diese Frage. Wir fragen seit Jahren bei den erfolgreichsten Frauen an, mit uns über Erfolg zu sprechen. Egal an welchen berühmten Namen Sie gerade denken - wir haben gefragt. Oft mehrmals. Aber die Bereitschaft der Damenwelt, über Niederlagen und Erfolge zu sprechen, ist sehr gering. Es gibt mehrere Erklärungsversuche. Viele sagen, sie wollen mit diesem „Thema“nicht in der Öffentlichkeit sein. Was übersetzt heißt, dass man nicht „angeben“will. Leider leben wir noch immer in einer dem Erfolg gegenüber sehr kritischen Gesellschaft. Wer über Erfolg redet, mit dem kann was nicht ganz koscher sein. Dass dieses Argument peinlich ist, müsste jedem klar werden. Denn wir alle kennen Menschen, die uns als eine Art Vorbild dienen, die schwere Zeiten durchgemacht habe und Strategien angewendet haben, erfolgreich daraus hervorzugehen. Wenn niemand über diese Dinge sprechen würde, müsste jeder von uns im Dunkeln tappen. Ein anderes Argument könnte Neid unter Frauen sein. Einige wenige Frauen trauen sich zu sagen, dass Frauen untereinander sehr ungemütlich werden können. Man gehört entweder dazu, oder eben nicht. Wer Angst hat, Außenseiter zu sein, hält lieber seinen Mund.
Darum bin ich sehr froh, dass wir nach langem Warten geballte Frauenpower in diesem Heft haben. Drei Frauen, die in ihrer jeweiligen Branche zu riesigem Erfolg gekommen sind und sich einen Namen gemacht haben. Und die gerne als Beispiel für starke Frauen stehen. Das verdient Respekt. Und auch wir Männer können einiges von diesen klugen Frauen lernen. Auch Man(n) darf seine feminine Seite etwas pflegen.