Michael Jagersbacher – Mark Wahlberg
VON DER GOSSE IN DIE CHARTS UND WIEDER ZURÜCK
Wer, wie ich in den 80ern und 90ern aufgewachsen ist und Mädchen im gleichen Alter um sich gehabt hat, wird wohl kaum am Namen Mark Robert Michael Wahlberg vorbeigekommen sein. Dieser Mann ist ein Phänomen, welches uns seit mehreren Jahrzehnten begleitet. Er ist in so vielen Bereichen erfolgreich (gewesen), dass ein Artikel beinahe nicht ausreicht, um dessen Werdegang vollständig zu beschreiben. Dennoch unternehme ich den Versuch, genau dies zu tun und sehe mir an, welche Faktoren ihn dorthin gebracht haben, wo er jetzt ist.
Mark – der Wunderwuzzi
Schauspieler, Sänger, Model, Filmproduzent – nur Politiker war er noch keiner, kann aber noch kommen, weil er, trotz seiner Erfolge, noch sehr jung ist. Mark Wahlberg wurde nämlich im Jahr 1971 geboren.
Weshalb bezeichne ich ihn als Multitalent? Er hat es geschafft, sowohl im Musikbusiness, im Modelbusiness und im Filmgeschäft Karriere zu machen. Die Hitlisten erklomm Wahlberg nicht nur mit seinen Musikalben, sondern auch im Filmgeschäft. Für seine Nebenrolle im Film: „Departed – Unter Feinden“wurde er sogar für den Oscar und den Golden Globe Award nominiert. Eine große Nummer auf vielen Tanzflächen und dennoch weiß man in der breiten Öffentlichkeit eigentlich sehr wenig über seinen Werdegang und seine Herkunft. In diesem Artikel sehen wir uns einmal an, was Mark Wahlberg so besonders macht.
Kein guter Start
Mark ist das jüngste von insgesamt neun Kindern. Er wuchs in einem Arbeiterviertel in Boston auf. Mit dreizehn Jahren hatte er dann die Möglichkeit, mit der Band „New Kids on the block“, welche sich in der Gründungsphase befand, durchzustarten. Sein älterer Bruder, Donnie Wahlberg, der selbst Mitglied war, verhalf ihm zu dieser Chance.
Doch er verließ die Band relativ früh, weit bevor ihr der Durchbruch gelang. Leider widmete er sich einem anderen Karrierezweig – der Kleinkriminalität. Die Palette ist reichlich: Bedrohung, Körperverletzung, rassistische Äußerungen, Vandalismus und Diebstahl waren dabei. Tatsächlich wurde er mit 16 Jahren sogar zu zwei Jahren Haft wegen versuchten Mordes verurteilt. Davon saß er jedoch
nur 45 Tage ab. Bis zum 21. Lebensjahr hatte er sich nicht im Griff, weil er seinem Nachbarn den Unterkiefer brach bei einer Auseinandersetzung. Natürlich hatte er durch seine Verfehlungen auch keinen Schulabschluss. Seinen High-school-abschluss holte er dann im Jahr 2013 nach.
Lebensretter – Bruder
Besonders sein Bruder Donnie, der mittlerweile sehr erfolgreich mit „New Kids on the block“war, machte sich Sorgen um den kleinen Bruder. Damit er nicht weiter abrutscht, nahm der große Bruder Geld in die Hand und finanzierte Mark 1991 ein eigenes Musikprojekt, welches ihn resozialisieren sollte. Und wie es das tat. Seine Band „Marky Mark and the Funky Bunch“erhielten mit ihrem ersten Album Platin Status. Ein unglaublicher Erfolg, auf den viele weitere folgten.
Während Mark die Musikcharts dominierte, entdeckte ihn der Modeschöpfer Calvin Klein als Werbeikone für seine Kampagnen. Kaum ein Mädchenzimmer kam Anfang der 90er Jahre ohne ein Poster mit dem muskelbepackten Popstar aus. Der Turnaround gelang den beiden Brüdern in wahrhaft großartiger Manier.
Schauspielkarriere incoming
Doch die Musikbranche schien ihm zu wenig. Bereits 1994 gab er neben Danny Devito sein Leinwanddebüt in der Militärkomödie: „Mr. Bill“. Weitere Filmbeteiligungen von Wahlberg folgten. Er spielte in namhaften Filmen wie: „Boogie
Nights“, „Three Kings“, „Planet der Affen“, „The Italian Job“und „Departed“. Er etablierte sich nach und nach im Schauspielbusiness, wie seine Oscar- und Golden-globe-nominierungen unter Beweis stellen. Er stieg zu den Bestverdienern in Hollywood auf. Eine Karriere, die dem Jungen von der Straße wohl wenige zugetraut haben, außer sein Bruder vielleicht.
2007 fungierte er beim Film: „Helden der Nacht – We Own the Night“, in welchem er mit Joaquin Phoenix zusammenarbeitete, sogar als Filmproduzent.
Wurzeln nicht vergessen
„I did a lot of things that I regretted and I certainly paid for my mistakes. You have to go and ask for forgiveness and it wasn't until I really started doing good and doing right, that I really started to feel that guilt go away.“
Der raketenhafte Aufstieg in seiner Musik- und Filmkarriere ließ Mark Wahlberg jedoch nicht vergessen, wo er herkam. Er ist und bleibt ein Kind der Straße, dem Hoffnung geschenkt wurde. Aus diesem Grunde gründete er 2001 die „Mark Wahlberg Youth Foundation“, in welcher er Geld für Jugendförderungsprogramme organisiert und bereitstellt. Der Vater von mittlerweile vier Kindern versucht, etwas von seinem Glück abzugeben. Mittlerweile hat er erkannt, dass es die kleinen Dinge sind, die glücklich machen können: „You know, there's nothing like seeing the smile on my kids' faces. Laughing together. Playing. It's the best.“Genau dieses Lächeln und die Zuversicht ins eigene Leben möchte er den Straßenkindern ermöglichen.
Marks Mut
Die Geschichte von Mark Wahlberg zeigt, dass es egal ist, wo Sie derzeit in Ihrem Leben stehen. Eine schlechtere Ausgangssituation kann es wohl kaum geben: Knast, Polizei, Armut. Der Stempel des Verlierers schien für ihn vorgesehen: „The hardest thing about changing yoursel is changing how people see you!“. Damit hat er absolut Recht. Es gelang ihm in bravouröser Art und Weise.
Natürlich wurde ihm von seinem Bruder unter die Arme gegriffen. Doch den Weg musste er alleine gehen. Niemand konnte wirklich ahnen, wie sich Mark entwickeln würde. Sehr schnell entwuchs er dem Musik-teenie-schwarm und stieg zu einem der renommiertesten Schauspieler Hollywoods auf. Das erfordert Mut und Disziplin, die kein Geld der Welt kaufen kann. Die hat auch Mark Wahlberg eingesehen: „You know you have two choices in life, basically…to succeed or to fail!“.
Fazit
Dieses Mal möchte ich Ihnen keine Learnings an die Hand geben, um Ihre eigene Persönlichkeit auf Erfolg zu trimmen. Ich möchte Ihren Fokus darauf lenken, wen Sie in Ihrem Umfeld unterstützen können. Nein, ich meine nicht, Geld in die Hand zu nehmen, wie Donnie Wahlberg. Das ist meistens gar nicht nötig. Wen können Sie ermuntern, motivieren oder schenken ihm ein paar Minuten Ihrer Aufmerksamkeit, wenn er oder sie am Boden ist? Es sind oftmals die kleinen, flüchtigen Momente, die das Leben des Gegenübers völlig verändern können und damit letztlich auch Ihr eigenes.
Ich wünsche Ihnen viel Freude dabei!
„I did a lot of things that I regretted and I certainly paid for my mistakes.“