Kevin Helfenstein – Warum Familie zum Business gehört
Kevin Helfenstein als Jungunternehmer und wie er aus Fehlern lernte
Kevin Helfenstein zog früh von zu Hause aus, um sein eigenes Ding zu machen, frei von unerwünschten Einmischungen. Um das Geld dafür zu verdienen, machte er eine Ausbildung zum Kfz-mechatroniker, stellte jedoch kurz nach der Lehre fest, dass eintönige Schichtarbeit am Fließband dazu nicht taugte. Bei seiner Suche nach neuen Möglichkeiten entdeckte er Dropshipping und war sofort fasziniert. Einen eigenen Online Shop aufbauen, ohne Lager und ohne viel hin und her kam seiner Situation sehr entgegen. Er kündigte seinen Job, zog wieder bei seinen Eltern ein und steckte jeden Cent, den er vom Arbeitslosengeld erübrigen konnte, in Kurse und Coachings, um zu lernen, wie er ein solches Geschäft erfolgreich aufbauen könnte. Daneben las er alles, was zu diesem Thema zu finden war.
Schnell konnte er Erfolge verzeichnen, auch wenn er einiges an Lehrgeld bezahlte. So versuchten Händler immer wieder, ihm billige Schrottware unterzujubeln.
2018 gingen er und sein Bruder im Versuch, sich von der breiten Masse der Online Shops abzusetzen, ein großes Risiko ein. Sie hatten ein neuartiges Produkt konzipiert, 3D-modelle erstellt und einen Online Shop dafür aufgesetzt, jedoch ohne eine Idee, wer das Produkt herstellen und versenden sollte. Bald kamen täglich mehr als 120 Bestellungen herein. Kevin Helfenstein dazu: „Wir haben nur die Zahlen gesehen und aus diesem Grund die Werbung skaliert, statt sie herunterzufahren, ein Fehler, den ich heute nicht wieder begehen würde; zu skalieren, obwohl es das Produkt nicht gibt“. Erst als der Shop einen Monat auf konstant hohen Bestellungen lief, flogen die Helfenstein-brüder nach China, um dort die Produktion des Artikels anzuleiern; leider mit viel zu geringem Produktions-output. Ein Berg von 5000 Bestellungen lief auf, die Kunden wollten ihr Geld zurück. Erst im Januar 2019 konnten die letzten Kunden bedient werden, doch Weihnachten war vorbei. Als die letzten Rückerstattungen ausbezahlt waren, waren mehr als 350.000 Euro dahin, der Shop irreparabel geschädigt.
Eine teure Lektion, aber für Kevin Helfenstein gab es nur aufstehen und weitermachen, ganz nach seinen Vorbildern Tony Hawk und Frank Thelen.
Im April 2019 gingen er und sein Bruder an ein Redesign des Artikels, wagten unter einem neuen Namen einen Neustart und seitdem läuft es konstant und geregelt. Vier Mitarbeiter und zwei Werksstudenten beschäftigt die Firma und Helfenstein liegt sehr am Herzen, dass sich jeder im Büro wie zu Hause fühlt und gerne zur Arbeit kommt. „Meine Vision ist es, das Arbeitsklima in den Büros der heutigen Zeit zu ändern. Ich liebe es zu kickern, ich liebe es, Fritz Cola zu trinken. Darum habe ich in einen Kicker in unserem Büro investiert, und auch einen coolen Fritz Cola Kühlschrank daneben gestellt“, erklärt er und fährt begeistert fort: „Und wenn man zwischendurch eine kleine Kickerrunde spielt, dann ist man auch gleich viel konzentrierter. Wir sind nicht nur Arbeitskollegen, sondern auch privat alle gut befreundet und genießen auch den ein oder anderen Grillabend zusammen. Es gibt für mich in meinem Leben nichts wichtigeres als Beziehungen,
Und wenn man zwischendurch eine kleine Kickerrunde spielt, dann ist man auch gleich viel konzentrierter.
Freundschaften und Familie.“, wie er auch immer wieder auf seinem Instagra-account @kevinhelfenstein betont. Seit November 2018 gibt er seine Erfahrungen in einem online „Dropshipping Master Coaching“über seine Website www.kevinhelfenstein.de weiter. Darin zeigt er seinen Klienten, wie er und sein Team es geschafft haben, profitable und lukrative Online Shops aufzubauen. Die Teilnehmer lernen, wie sie selbst ein Online Business aufbauen können, ohne dabei gravierende Fehler zu begehen. Helfenstein und sein Team betreuen sie eins zu eins, schauen sich jeden Schritt gemeinsam an und geben klares und konstruktives Feedback. „Es macht mir viel Spaß mit Menschen zu interagieren und ihnen zu helfen. Ich mag keine Massenabfertigung. Ich möchte wirklich nur mit Menschen arbeiten, die sich mit mir klar identifizieren können und auch wirklich Lust haben, langfristig mit mir zu arbeiten“, erklärt Helfenstein nachdrücklich. „Für mich persönlich spielt Geld keine wichtige Rolle. Ich finde, wenn man etwas ethisch korrekt und ehrlich erarbeitet, dann kommt das Geld von ganz allein, ohne dass man viel darüber nachdenken muss.“