Pretty Woman
Die Pretty Sympathic Woman Hollywoods
Julia Fiona Roberts wurde am 28. Oktober 1967 in Atlanta, Georgia geboren. Kaum eine Schauspielerin in Hollywood ist erfolgreicher als die Golden Globe- und Oscar-gewinnerin und dies über Dekaden. Die Mutter dreier Kinder setzte nicht nur schauspielerische Maßstäbe, sondern wurde vor allem deshalb so erfolgreich, weil sie auf ihre innere Stimme vertraute und ihren Prinzipien treu blieb.
Kindheit und Teenager-zeit
Julia Roberts ist das jüngste von drei Kindern in ihrer Familie. Als sie vier Jahre alt war, trennten sich die Eltern. Ihr Bruder, Eric Roberts, blieb beim Vater, wohingegen Julia mit ihrer Schwester, Lisa, und ihrer Mutter zusammen nach Smyrna, zog.
Bereits in jungen Jahren war sie von den Leistungen ihres 11 Jahre älteren Bruders sehr beeindruckt, der an der Royal Academy of Dramatic Art in London und an der American Academy of Dramatic Arts in New York City Schauspiel studiert hatte. 1978 wurde er für seine Rolle im Film „König der Zigeuner“für einen Golden Globe nominiert. In dieser Zeit spielte sie bereits Amateur-theater an ihrer Highschool.
Dies waren ihre ersten Berührungspunkte mit der Schauspielerei.
Big Business im Big Apple
1985 zog sie dann zu ihrer Schwester nach New York. Dort hielt sie sich finanziell über Wasser mit Gelegenheitsjobs als Model und mit Stunden in einer Eisdiele. Dabei verfolgte sie immer noch den Traum, Schauspielerin zu werden. Zu diesem Zweck nahm sie sogar Sprachunterricht, um ihren Südstaatenakzent loszuwerden, welcher ihr hinderlich für das Ergattern von Rollen erschien. Doch aller Anfang ist bekanntlich schwer. Nach etlichen erfolglosen Vorsprechen, erhielt sie eine 15 Sekunden (!) andauernde Rolle in der Serie „Crime Story“. Doch die Serie wurde von den Kritikern als viertklassig herabgestuft und war somit nicht ihr großer Durchbruch. Dieser schien, dank der Hilfe ihres erfolgreichen Bruders, nah. Sie bekam durch seine Empfehlung eine Nebenrolle im Film „Blood Red“, der 1986 gedreht, aber erst 1989 in die Kinos kam. Leider war dies ebenso ein völliger Flop. Doch Julia Roberts kämpfte weiter für ihren Traum.
Kurz vor dem Durchbruch – Hindernisse
Ihre erste größere Rolle erhielt sie im Film „Satisfaction“1988. Das Besondere daran, sie musste, weil ihre Rolle Teil einer Musikband war, ein Instrument lernen. Sie wählte das Schlagzeug und übte, was das Zeug hielt. Die Rolle der Schlagzeugerin wurde schlussendlich an jemand anderen vergeben und Roberts musste kurzfristig auf Bass umschwenken. Doch auch davon ließ sie sich nicht einschüchtern und nahm kurzerhand Bassstunden.
Der erste Kinoerfolg stellte sich dann 1988 ein, als Hauptdarstellerin im Film „Pizza, Pizza – Ein Stück vom Himmel“. Dort spielte sie die Rolle einer erotischen Portugiesin, in welcher sie sich selbst überhaupt nicht sah, doch sie sagte zu und kassierte dafür 50.000 Dollar Gage. Danach hatte sie Glück, dass Meg Ryan eine Rolle ablehnte, die Julia Roberts Ruhm und Ehre einbringen sollte – sie erhielt die Zusage für den Film „Magnolien aus Stahl“im Jahr 1989. Für ihre Rolle erhielt sie den Golden Globe und sogar eine Oscar-nominierung als beste Nebendarstellerin. Dies verhalf ihr zu Aufmerksamkeit in Hollywood.
Pretty Woman
Ihr Stern ging dann 1990 als weibliche Hauptdarstellerin, neben Richard Gere, im Film „Pretty Woman“so richtig auf, für welchen Roberts den Golden Globe gewann und ebenfalls für den Oscar nominiert wurde. Sie wurde dadurch zum absoluten Superstar in Hollywood, an dem es, ab jetzt, kein Vorbeikommen mehr gab. Der Film spielte 460 Millionen Dollar an den Kinokassen ein, was zur damaligen Zeit gigantisch war. Mit einem Schlag war Roberts berühmt. Für ihren Auftritt erhielt sie nicht nur 300.000 Dollar Gage, sondern auch einen weiteren Golden Globe und eine Oscar-nominierung als beste Hauptdarstellerin. Danach folgten die Blockbuster wie „Flatliners“und „Der Feind in meinem Bett“, für welche sie bereits Gagen jenseits der Millionen Dollar Hürde erhielt.
Wo ist Julia Roberts?
Am Höhepunkt ihrer Karriere, wurde es dann plötzlich sehr still um den Superstar. Bis zum heutigen Tage kennt man noch nicht die genauen Gründe oder Auslöser dafür, aber Julia Roberts zog sich zurück aus dem Rampenlicht. Sie begründete es später damit, dass sie zu sich selbst finden wollte und Zeit benötigte, um neue Prioritäten zu setzen.
In dieser Zeit lehnte sie sehr viele Filmmanuskripte ab, darunter Blockbuster wie „Schlaflos in Seattle“oder „Basic Instinct“, die zu absoluten Kinokassenschlagern wurden. Doch sie schien diese Zeit der Besinnung zu brauchen, um wieder voll durchstarten zu können. Tatsächlich war sie innerhalb kürzester Zeit in sehr vielen Projekten tätig und sie zog für sich die Reißleine, in dem Wissen, dass es dies für sie gewesen sein könnte in Hollywood. Doch es kam anders. Ganz anders.
2. Karriereabschnitt
1993 gelang ihr mit „Die Akte“, an der Seite von Denzel Washington, ein fulminantes Comeback. Der Film spielte über 200 Millionen Dollar ein. Doch danach erlebte die sonst so steile Karriere von Roberts einen massiven Knick. Die Filme „I Love Trouble“und „Prêt-à-porter“waren absolute Flops an den Kinokassen. Für ihre Rolle im erfolglosen Horrorfilm „Mary Reilly“erhielt sie sogar die Goldene Himbeere als schlechteste Hauptdarstellerin. Diese drei Flops hätten wahrscheinlich vielen Schauspielerinnen das „Karriere-genick“gebrochen, doch nicht so bei Julia Roberts.
Im Woody Allen Film „Alle Sagen: I Love You“stellte sie sogar ihre gesanglichen Fähigkeiten zur Schau. Danach folgten weitere Erfolge wie „Die Hochzeit meines besten Freundes“, „Fletchers Visionen“und „Seite an Seite“. Wer dachte, dass dies der Höhepunkt sei, lag falsch. Denn für den Film „Notting Hill“an Hugh Grants Seite, erhielt sie sagenhafte 15 Millionen Dollar Gage. Für den Film: „Die Braut, die sich nicht traut“, sogar 17 Millionen und schlussendlich bekam sie für ihre Rolle in „Erin Brokovich“20 Millionen auf ihr Konto überwiesen. Es ist der bisherige Höhepunkt in ihrer Karriere, der ihr 2000 sogar den Oscar einbrachte. Etliche weitere Erfolge stellten sich ein, doch keiner konnte dies toppen. Bis dato.
Aktuell und wissenswert
Filmisch ist es in den letzten Jahren etwas ruhiger geworden um Julia Roberts, doch sie war, gerade in jüngster Vergangenheit, nicht untätig. 2018 spielte sie die Hauptrolle in der zehnteiligen Amazon Prime Serie „Homecoming“, die im November 2018 ihre internationale Premiere feierte. Eine deutsche Synchronisierung ist in Arbeit. Bemerkenswert ist, dass Roberts 1990, 1991, 2000, 2002, 2005 und 2010 vom Us-magazin People unter die 50 schönsten Menschen der Welt gewählt worden ist und in ihrer Karriere sämtliche Gagenbarrieren, die bis dahin für Schauspielerinnen galten, pulverisierte. Sie setze in ihrer Karriere wahre Maßstäbe. Was ist ihr Geheimnis?
Was können wir von Julia Roberts lernen?
Tatsächlich ist es so, dass sie nicht mit allen Entscheidungen richtig lag. Sie lehnte etliche Drehbücher ab, die später zu Kassenschlagern wurden, wie zum Beispiel: „Shakespeare in Love“, „Während du schliefst“und „Selbst ist die Braut“. Doch sie beschwerte sich nie darüber, sondern suchte nach den für sie passenden Rollen und das mit großem Erfolg. Eine „Hätte-wäre-könnte-mentalität“hat keinen Platz in ihrem Leben. Sie verfolgte ihr Leben lang Prinzipien, an die sie sich hielt. Immer wieder prangerte sie in ihrer Karriere an, dass weibliche Rollen Nacktheit beinhalteten: „Warum müssen wir alle nackt sein, um Erfolg zu haben?“. Ihr Statement dazu: „Wenn man eine Rolle in voller Kleidung spielt, dann ist es eine künstlerische Darbietung. Zieht man sich vor der Kamera aus, dann ist das eine Dokumentation. Ich drehe keine Dokumentarfilme“. Außerdem scheint sie eine besondere Form des Bewusstseins für sich selbst zu haben, sie hat ein gutes Gefühl dafür, was sie braucht, weshalb diese zwei Jahre Pause ihrer Karriere keinen Abbruch beschert haben, sondern im Gegenteil, erst die Basis ihres außergewöhnlichen Erfolges ermöglicht haben. Schritte zurück können sich manchmal tatsächlich als Anlauf herausstellen.