Paris Hilton Michael Jagersbacher .................................
Michael Jagersbacher beleuchtet das Leben von Paris Hilton, die auf der ganzen Welt als Stil-ikone gefeiert wird
»JEDE FRAU SOLLTE DREI TIERE BESITZEN: NERZ, JAGUAR UND EINEN TIGER IM BETT.«
Paris Whitney Hilton wurde am 17.2.1981 in New York City geboren. Was fällt Ihnen ein, wenn Sie diesen Namen hören? Was sind die Meilensteine dieser Person, was ihre Erfolge, für die sie berühmt ist? Es fällt Ihnen kaum etwas ein? Reicht es also aus, lediglich die Erbin eines Milliarden-imperiums zu sein? Ich bin der Ansicht, dass das nicht stimmt und habe mich deshalb mit der Marke und dem Menschen Paris Hilton etwas genauer auseinandergesetzt.
Wer oder was ist Paris Hilton?
Eine Frage, die gar nicht so einfach zu beantworten ist. Doch schauen wir, wie sie sie selbst beantworten würde: „Ich bin eine Schauspielerin, Marke, eine Geschäftsfrau. Ich bin alles Mögliche!“Eine etwas diffuse Antwort, doch vielleicht ist genau dies die Erfolgsstrategie von Frau Hilton. Doch sehen wir uns den Beginn ihres Wirkens an.
Paris Hilton ist die älteste Tochter von Richard Hilton und Kathy Richards-hilton. Sie hat eine jüngere Schwester namens Nicholai „Nicky“Hilton und zwei jüngere
Brüder, Barron und Conrad Hilton, die aber wesentlich seltener in den Schlagzeilen Aufmerksamkeit erregen als ihre beiden Schwestern. Mit 17 Jahren verließ Paris die Schule, um zu modeln. GQ und FHM sorgten für ihren ersten Durchbruch im Modelgeschäft, weil sie für deren Titelseite fotografiert wurde.
Die Hiltons im Fernsehen und im Kino
FOX startete im Jahr 2003 eine Real-life-doku mit den Hilton-schwestern – „The Simple Life“, welche sie dabei filmte, wie sie mit dem ländlichen Leben zurechtkommen. Leider waren die Einschaltquoten eher mager, was sich schlagartig änderte, als ein Sextape von Paris auf den Markt kam. Plötzlich war Paris jedem ein Begriff und die Doku-soap wurde ein voller Erfolg. Sie wurde nach fünf Staffeln abgesetzt. Kleinere und etwas größere Rollen in Filmproduktionen („House of Wax“) folgten, doch der ganz große Durchbruch blieb ihr im Filmgeschäft verwehrt. 2008 gab es noch eine Doku-soap, in welcher Paris eine beste Freundin suchte. Doch das war es mit der großen Film- und Fernsehkarriere. Neuen Gesprächsstoff liefert jedoch die neueste Doku über ihre Person im Jahr 2020, aber dazu später mehr.
»DIE EINZIGE WICHTIGE REGEL IST:
SEI NICHT LANGWEILIG UND ZIEH DICH HÜBSCH AN – EGAL, WOHIN DU GEHST. DAS LEBEN IST ZU KURZ, UM SICH ANZUPASSEN!«
»ES WÜRDE DOCH KEIN MENSCH KAVIAR ESSEN, WENN ER BILLIG WÄRE.«
Konflikte mit dem Gesetz
Aufsehen erregten ihre Kollisionen mit der Polizei, da sie 2006 betrunken am Steuer ihres Autos erwischt wurde. Sie musste ihren Führerschein abgeben. 2007 wurde sie, noch immer ohne Führerschein, wieder beim Autofahren erwischt und verstieß somit gegen ihre Bewährungsauflagen. Das Gericht bestrafte sie mit einem Freiheitsentzug von 45 Tagen. Nach etlichen Interventionen von Paris selbst und ihrer Familie gab es eine Milderung des Strafmaßes auf 23 Tage. Aus „medizinischen“Gründen wurde sie dann nach nur drei Hafttagen entlassen und durfte ihre Strafe im Hausarrest verbüßen. Wegen Unstimmigkeiten im Ablauf musste sie dann noch eine Nacht ins Gefängnis, womit ihre Strafe vollends verbüßt war. 2010 wurden Drogen in ihrem Wagen gefunden und sie wurde wegen Drogenbesitz verhaftet. Am nächsten Morgen durfte sie ohne Kaution gehen.
Paris, die Geschäftsfrau
Mit ihrer Schwester gründete sie ein Modelabel in Japan, welches Taschen designte. Darüber hinaus „verkaufte“sie ihren Namen an eine Clubkette, die damit warb. Leider zeigte sich Paris zu selten in diesen Clubs, weshalb sie wieder schließen mussten, so der Besitzer. Darüber hinaus war sie kurze Zeit (2006) im Musikbusiness tätig, allerdings mit äußerst begrenzten Erfolgen. Einzig ihre Singleauskopplung: „Stars are blind“verkaufte über 500.000 Einheiten. Doch weitere Hits stellten sich nicht ein. Der Rest ihres beruflichen Lebens besteht darin, von Party zu Party zu reisen und das Jetset-leben zu genießen, somit ihrer Marke „Paris Hilton“gerecht zu werden.
Insgesamt zeichnet sie sich verantwortlich für 17 verschiedene Produktlinien, ist eine gern gebuchte Werbeikone und verdient mit jedem ihrer DJ Gigs eine Million Dollar. Kurz zusammengefasst: Die Frau kann sich wirklich gut vermarkten.
Lockdown-veränderungen
Aktuell hört man jedoch völlig neue Töne der Milliarden-erbin. In ihrer neuesten Dokumentation: „Die wahre Geschichte von Paris Hilton“versucht sie eine neue, komplexere und feinfühligere Seite von sich selbst zu zeigen. Ihr bisheriges Leben habe sie nur geschauspielert, das dumme Blondinchen gemimt, in Wahrheit sei sie klug und gütig und möchte dies fortan unter Beweis stellen: „Das größte Missverständnis ist, dass die Leute von mir denken, dass ich dieses verdorbene Luder bin. Aber das bin ich nicht. Ich bin das totale Gegenteil.“Der Lockdown habe ihr gezeigt, dass es auf andere Werte ankommt. Auch nach all den Jahren schafft es die zukünftige Milliarden-erbin noch immer, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Derzeit (November 2020) haben bereits über 18 Millionen Menschen ihre Dokumentation auf Youtube verfolgt. Was immer man auch von diesen Ansagen und Aussagen halten möchte, wir können in jedem Fall gespannt sein, wie es im Hause Hilton weitergeht.
Der Glanz der Beschränktheit
Es ist nicht so entscheidend, wer Paris Hilton wirklich ist oder wie klug sie tatsächlich ist. Entscheidend ist für sie und ihr Imperi
»DIE LEUTE SOLLEN RUHIG GLAUBEN, DASS ICH DUMM BIN. ICH LACHE DANN DEN GANZEN WEG ZUR BANK ÜBER SIE.«
um, für ihre Marke, in welche Schublade die Menschen sie stecken. Dementsprechend lieferte sie in der Vergangenheit genau das, was die Medien von ihr erwarteten, mit Aussagen wie folgenden: „Barbie war immer eine meiner Heldinnen. Sie mag zwar nichts tun, sieht dabei aber immer blendend aus“oder mit solchen: „Meine Methode, das Interesse der Leute an mir wach zu halten, ist, immer zu lächeln und so wenig wie möglich zu sagen.“Diese Zitate bedienen das Klischee des dummen, verzogenen und völlig oberflächlichen Görs par excellence. Paris liefert wie bestellt und dies bereits über Jahrzehnte. Insofern kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass sie sehr klug im Aufbau ihres Imperiums vorging.
Spannend wird es nun sein, wie die Leute reagieren, wenn sie ihr Image komplexer und tiefgründiger gestalten möchte. Wir können uns jedoch sicher sein, dass auch hier ein großer Plan im Hintergrund vorherrscht, sonst wäre es kein Hiltonscher Plan.