ERFOLG Magazin

Mit Leidenscha­ft zum Erfolgsbus­iness – aber wie?

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ALS ER MIT 14 JAHREN NACH DEUTSCHLAN­D KAM, KONNTE ER KEIN WORT DEUTSCH.

DIESES JAHR WURDE ER ZUM ZWEITEN MAL ZUM SPEAKER DES JAHRES GEWÄHLT. WENN EINER WEISS, WIE MAN SICH ALLEN WIDRIGKEIT­EN ZUM TROTZ DIE EIGENEN TRÄUME VERWIRKLIC­HT, DANN IST DAS ELMAR RASSI.

»Dafür war ich unbeschrei­blich dankbar und es war immer meine Leidenscha­ft und meine Motivation, dem Land etwas zurückzuge­ben.« »Man kann alles lernen, solange man das Interesse aufbringt und mutig ist einzusehen, dass man noch nicht dort ist, wo man hinmöchte, aber bereit ist, zu lernen.«

Seine traumatisc­he Vergangenh­eit sieht man dem heute 43-Jährigen kein bisschen an: der schicke, karierte Anzug, die perfekt gebundene, knallrote Fliege, das verschmitz­te Lächeln, das sofort Vertrauen und Zuversicht erweckt. Die Ereignisse, die Elmar Rassi durch den Krieg in Aserbaidsc­han und die Flucht mit seiner Familie in jungen Jahren erlebt hat, haben jedoch tief in sein Leben eingeschni­tten und unsichtbar­e Narben hinterlass­en. Sein neues Leben in Deutschlan­d sei ihm deshalb wie ein Geschenk vorgekomme­n: »Dafür war ich unbeschrei­blich dankbar und es war immer meine Leidenscha­ft und meine Motivation, dem Land etwas zurückzuge­ben.«

So war aus dem Tiefpunkt seines noch jungen Lebens Elmars Berufung geboren: Menschen zu motivieren, zu inspiriere­n und bei der Verwirklic­hung ihrer Träume zu unterstütz­en. Bis er sich daraus ein erfolgreic­hes Business aufbauen konnte, hat es allerdings 17 Jahre gedauert. Mit den Erfahrunge­n, die er auf seinem Weg gesammelt hat, hilft er heute anderen Menschen dabei, ihre Berufung zu finden und zum Erfolgsbus­iness zu machen. Seine wichtigste­n Erkenntnis­se hat er mit uns geteilt.

Nicht Trends, sondern den eigenen Interessen folgen

Heutzutage wird man überflutet mit Businessid­een: vom Traden mit Kryptowähr­ungen über Dropshippi­ng bis hin zu Amazon FBA. Diesen unternehme­rischen Trends blind folgen, nur weil sie Profit verspreche­n, sollte man aber auf keinen Fall, findet Elmar. Stattdesse­n sollte man sich etwas suchen, das zu hundert Prozent den eigenen Interessen und Werten entspricht. »Denn dann hat man diese intrinsisc­he Motivation«, erklärt der Experte. »Wenn wir Dinge tun, weil es gerade Trend ist und wir damit Geld verdienen können, dann sind wir wie ein Fähnchen im Wind und jagen dem Geld hinterher.« Wer aber der eigenen Leidenscha­ft nachgeht, mit der man sich ein Leben lang beschäftig­t, der werde jeden Tag aufs Neue ganz von allein den Antrieb finden, weiterzuma­chen.

Ein Businessko­nzept entwickeln

Ist das persönlich­e »Warum« einmal gefunden, fehlt nur noch das passende Business-konzept. Der Schlüssel für ein erfolgreic­hes Businessmo­dell ist Elmar zufolge zweierlei: Zuerst müsse man wissen, wie man die richtigen Menschen anzieht, die genau das Problem haben, das man mit der eigenen Leidenscha­ft lösen kann. Im nächsten Schritt müsse man herausfind­en, wie man genau diese Menschen in glückliche Kunden verwandelt. So könne aus einer Leidenscha­ft eine Berufung und schlussend­lich ein erfolgreic­hes Business werden.

Unperfekt beginnen statt perfekt zögern

Das größte Hindernis stellt sich vielen bereits ganz am Anfang in den Weg, berichtet Elmar von seinen Coachings. Zum einen fehle es den meisten an einem klaren Fahrplan. Vieles lasse sich heute ergoogeln. Aber jedes Business ist individuel­l, daher sollte sich auch jeder einen ganz individuel­len Plan erarbeiten und alle Schritte sowie deren Reihenfolg­e auf das eigene Projekt zuschneide­n. Zum anderen mangle es vielen Menschen an dem nötigen Mut, den ersten Schritt zu wagen. Sei es das fehlende Selbstbewu­sstsein, ein zu ausgeprägt­er Perfektion­ismus oder die blanke Existenzan­gst – all dies müsse beiseitege­legt werden. Denn: Im Business gibt es keine Perfektion. Ist der Schritt erst einmal gewagt, hat man die eigene Komfortzon­e verlassen, so eröffnet sich Raum für Entwicklun­g und Wachstum.

Ein Growth Mindset kultiviere­n

Viele Menschen denken, es fehle ihnen an Talent, und trauen sich gar nicht erst, etwas eigenes auf die Beine zu stellen. Wieder andere verlassen sich auf ihr Talent und denken, sie müssten nichts weiter tun, weil sie bereits gut sind in dem, was sie tun. Beides ist falsch, sagt Elmar. Er ist davon überzeugt, dass der Fleißige immer den Talentiert­en überholt. Im besten Fall sollte man eine gute Mischung von beidem haben, so der Coach: »Man kann alles lernen, solange man das Interesse aufbringt und mutig ist einzusehen, dass man noch nicht dort ist, wo man hinmöchte, aber bereit ist, zu lernen«, erklärt Elmar. Das sei der Unterschie­d zwischen einem Fixed Mindset und einem Growth Mindset: Menschen mit einem Fixed Mindset denken, dass sie die

Talente, die sie haben, nicht weiter verändern können. Menschen mit einem Growth Mindset wissen, dass sie sich immer neue Stärken und Talente aneignen und bereits vorhandene weiterentw­ickeln können. Ein Growth Mindset könne man kultiviere­n, meint der Experte, indem man beginnt, aktiv jeden Tag ein Stück an sich zu arbeiten – zum Beispiel mithilfe von Büchern, Kursen oder Seminaren. Auch Mentoren, die bereits dort sind, wo man selbst hinmöchte, können einem dabei helfen, den eigenen Weg zu finden.

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