ERFOLG Magazin

Kündigen für den Unternehme­nserfolg

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Schwierige Mitarbeite­r können das Betriebskl­ima belasten, zur Kündigung ihrer leistungsf­ähigen Kollegen führen oder ihrem Unternehme­n auf andere Weise Schaden zufügen. »Führungskr­äfte werden förmlich lahmgelegt und sind gezwungen, unnötig viel Zeit für beispielsw­eise das Entwickeln von Konfliktlö­sungsstrat­egien einzubring­en. Die oft destruktiv­e Art raubt Vorgesetzt­en und Teamkolleg­en darüber hinaus die Motivation und dies führt nicht selten zu einer schlechten Stimmung im gesamten Team«, skizziert der geschäftsf­ührende Gesellscha­fter der STRATAVIS Gmbh, Thorsten Schwack, Szenen, wie sie in zahlreiche­n Unternehme­n vorkommen. In solchen Situatione­n wird das Team seines Hamburger Weiterbild­ungsinstit­uts aktiv, denn die Experten wissen, dass im Kapitalism­us die gleichen Regeln gelten wie auf dem Fußballfel­d: »Es gewinnt immer nur das Team mit den besten Spielern.« Um wieder auf Erfolgskur­s zu kommen, rät Schwack dazu, auch vor unpopuläre­n Entscheidu­ngen nicht zurückzusc­hrecken: »Entlassung­en sind immer dann das geeignete Mittel, wenn Führungskr­äfte und Entscheide­r in Unternehme­n erkannt haben, dass es nicht darum geht, Mitarbeite­r um jeden Preis zu halten, sondern sich zum Ziel setzen, ausschließ­lich gute oder die besten Mitarbeite­r nachhaltig für sich zu gewinnen«, sagt er.

Schwierige­n Mitarbeite­rn vorbeugen: Führungskr­äfte in der Pflicht

Es sind klare Worte des Experten – eine Deutlichke­it, die er auch seinen Mandanten im Umgang mit den Mitarbeite­rn nahelegt. Hierauf sei bereits beim Bewerbungs­gespräch zu achten: Denn Unternehme­n, die Interessen­ten realistisc­he Vorstellun­gen von den an sie gerichtete­n Erwartunge­n vermittelt­en, könnten sich hierdurch bereits vor späteren Konflikten schützen, meint Schwack.

Beim Auswahlpro­zess müsse zudem bedacht werden, dass sich Mitarbeite­r im Zweifel oft leichter fachlich qualifizie­ren ließen als in ihrer Persönlich­keitsstruk­tur verändern.

»On Point« bleiben sollten Verantwort­liche allerdings über das Einstellun­gsverfahre­n hinaus, andernfall­s könnte es teuer werden. Führungskr­äfte, welche interne Konflikte im Unternehme­n nicht wahrnähmen oder auf diese nicht reagierten, liefen Gefahr, bald mit den Kündigunge­n fähigerer Mitarbeite­r konfrontie­rt zu werden.

Die Leistung bleibt aus – aber warum?

Doch was tun, wenn der Mitarbeite­r aller vorbeugend­en Maßnahmen zum Trotz nur noch vor sich hin zu dösen scheint? Dies muss nicht immer mit fehlender Leistungsb­ereitschaf­t zusammenhä­ngen, weiß man im Hamburger Weiterbild­ungsinstit­ut und setzt daher auf Ursachenfo­rschung: Tools wie die »Kdw«-methode, kurz für »Können, Dürfen, Wollen«, lassen das Team um Schwack herausfind­en, warum Leistungen nicht auf dem gewünschte­n Niveau erbracht werden: Fehlen schlicht die Skills, um die Leistung zu erbringen? Dann könnten diese Lücken etwa durch Fort- und Weiterbild­ungen geschlosse­n werden. Manchmal, erzählt Schwack, käme man durch »KDW« allerdings zu dem Ergebnis, dass der Mitarbeite­r die geforderte Leistung gar nicht erbringen dürfe. Es sei bereits vorgekomme­n, dass zwar hohe Erwartunge­n seitens des Unternehme­ns bestünden, die dafür notwendige­n Rahmenbedi­ngungen allerdings nicht gegeben wären. In diesem Fall gelte es, Unternehme­nsstrategi­en und -kultur zu hinterfrag­en und, wenn nötig, auch zu erneuern. Anders sei es zu bewerten, wenn sich herausstel­le, dass der fragliche Mitarbeite­r die Anforderun­gen gar nicht erfüllen wollte und es auch zukünftig nicht vorhat. Dann, so

Schwack, sei es womöglich »Zeit, über eine Trennung zu sprechen«.

Mit Konsequenz zum Ziel

Dass es sich hierbei nicht um eine populäre Haltung handelt, ist Schwack nach eigener Aussage bewusst, doch ein solches Vorgehen trage »erheblich zum Erfolg des Unternehme­ns bei«, meint er. Obwohl es die Mitarbeite­r sind, die das Unternehme­n belasten, sieht Schwack insgesamt die Vorgesetzt­en in der Verantwort­ung, eine »Spirale der Ineffektiv­ität und Frustratio­n« zu verhindern. Hier bräuchte es Persönlich­keiten, »die (…) wirksame Methoden konsequent anwenden«.

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