LEBEN OHNE DRESSCODE
Vorgaben fürs Outfit braucht nur, wer total unsicher ist oder seinen Gästen nicht vertraut. Beides: nicht cool. Seit wir Esquire machen, sagen wir frei nach Konrad Adenauer: Wir wählen die Freiheit!
Sweatshirts sind cool. Jeans lieben wir.
Ein moderner Blazer von einem Designer, der einem aus der Seele schneidert – so cool. Sneakers eh cool. Alles zusammen? Klingt extrem cool, für praktisch jede Lebenslage geeignet. Gar nicht cool: sich anziehen zu müssen, wie es sich irgendein Event-Heini in seiner spießigen Vorstadtagentur vorstellt. Machen wir nicht mit. Sorry not sorry.
Wir wählen die Freiheit!
Dresscodes sind so 2000 wie AOL, Discmen und Faceshowing im Job. Es ist eines der vielen Verdienste der GenZ, auf Dresscodes genauso zu pfeifen wie darauf, am Schreibtisch sitzen zu bleiben, wenn die Arbeit erledigt ist. Natürlich haben die Corona-Krise und der Siegeszug des Homeoffice diesen Prozess beschleunigt, aber aufzuhalten war er eh nicht mehr. Wozu bitte braucht man im Job noch
eine Krawatte, außer, um sich an ihr aufzuhängen, weil starre Hierarchien und patriarchale Strukturen nicht mehr auszuhalten sind? Wir plädieren hier übrigens nicht für Schlabberlooks. Wir plädieren für coole Looks mit Gespür fürs Kombinieren von Stoffen und Farben, für ein Tragegefühl, das aus Mode einen Teil von uns macht. Mit hochwertigen Pieces aus hoffentlich nachhaltiger Herstellung. Sorge ums Tierwohl, um Arbeiter*innen und die Umwelt sind nämlich extrem cool. Sogar Lust auf Overdressing? Her mit dem scharf geschnittenen Anzug im Alltag oder dem extravaganten Mantel über dem einfachen Kaschmirsweater. Eine kleine Ausnahme ist der einzige Dresscode, den wir respektieren: Black Tie. Gerade der gute alte Smoking ist stoffgewordenes Eldorado für Qualität und Expression, man schaue nur auf die Looks der Austins, Timothées und Barrys in der Award Season. Es ist halt nur so: Wir brauchen keine Mama mehr, die uns die Klamotten rauslegt.
We got this.