„Meine Eltern fehlen mir jeden Tag“
Der Modedesigner über den Verlust, sein neuestes Projekt und das Fitbleiben
Mit seiner neuen Shape- wear-Kollektion (formende Unterwäsche) will Guido Maria Kretschmer nun Frauen in ihre beste Form bringen. Der Modedesigner, Unternehmer und Moderator ist nicht nur umtriebig und erfolgreich, sondern ebenso sympathisch – weil er immer auch seine menschliche Seite zeigt, über Verluste und Schwächen spricht.
Fernsehwoche: Sie haben kürzlich, wenige Monate nach Ihrem Vater, auch Ihre Mutter verloren. Wie geht es Ihnen inzwischen?
Guido Maria Kretschmer: Ich habe noch nicht ganz zurückgefunden in meine Routinen. Es ist alles noch ziemlich schwer, weil ich doch sehr an meinen Eltern gehangen habe. Manchmal sterben die beiden gleich mehrmals am Tag noch einmal für mich. Manchmal sage ich: „Ach, Mama, es ist gut, du kannst mir jetzt aus dem Sinn gehen.“In letzter Zeit fällt mir das Einschlafen schwerer als sonst, weil mich die Erinnerungen immer wieder einholen. Meine Eltern sind immer bei mir.
Ihre Mutter war großer Mode-Fan. Was hätte sie zum
Thema Shapewear gesagt?
Sie hätte meine neue Shapewear-Kollektion geliebt! Sie hätte sicherlich sofort etwas gefunden, was ihr gefällt, weil diese Wäsche formt, aber nicht einengt. Wir haben sehr lange an dieser Kollektion für About You gearbeitet, weil ich so hohe Ansprüche hatte. Meine Mutter hätte gesagt: „Guido, das hast du gut gemacht für die Mädchen!“
Widerspricht Shapewear nicht dem Gedanken von Body Positivity – also, dass man so zu sich stehen soll, wie man ist?
Überhaupt nicht! Ich kenne keine moppelige Frau, die freiwillig dicker werden möchte. Die meisten Menschen streben danach, ihre Körperform zu optimieren. Die Dicken wollen schlanker sein, die ganz Dünnen hätten gern ein paar Kurven mehr. Body Positivity bedeutet, seinen
Kretschmer mit seinen Eltern Marianne († 84) und Erich († 87) und Ehemann Frank Mutters
Körper so anzunehmen, wie er gerade ist. Dazu gehört auch, alles gut zu verpacken.
Was machen Frank und Sie, um sich fit zu halten?
Wir schwimmen beide sehr viel – aber nie gemeinsam, weil Frank viel schneller schwimmt und so viele Wellen schlägt. Er krault, ich schwimme Brust. Wir haben uns vorgenommen, mehr Krafttraining zu machen. Wahrscheinlich läuft es darauf hinaus, dass Frank öfter am Start sein wird als ich.
Gibt es keine Sportart, für die Sie sich begeistern könnten?
Auf Instagram habe ichgesehen, wie jemand Yoga an der Wand macht. Das sieht relativ gemütlich aus und soll nicht so anstrengend sein. Vielleicht probiere ich das mal – aber ich möchte auch nicht unsere schönen Wände zerstören …