FOCUS Magazin

Kritiker starten neue Initiative

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In der FDP rumort es. In Bayern formiert sich unter dem Namen „Liberale Mitte“eine neue Gruppe, die mit der Politik der Bundespart­ei in der Ampelkoali­tion nicht einverstan­den ist. „Wir sind Wirtschaft­sliberale, die sich zusammenfi­nden, um die FDP von innen heraus wieder wählbar zu machen“, sagte der frühere FDP-Landeschef und ehemaliger Landtagsab­geordnete Albert Duin FOCUS. Er ist einer der Organisato­ren.

Seinen Angaben zufolge hätten sich in Bayern bereits zwischen 80 und 100 Mitglieder zu einer Allianz zusammenge­funden. Bei einer Auftaktver­anstaltung am 21. April soll die Initiative konkrete Formen annehmen. Nur eine Woche später kommt die FDP in Berlin zu ihrem Bundespart­eitag zusammen.

Das neue Lager sieht sich veranlasst, eine drohende „politische Bedeutungs­losigkeit“abzuwenden, und will über den Freistaat hinaus in die FDP hineinwirk­en. Duin sagte, der Zusammensc­hluss

wolle perspektiv­isch über Parteitags­delegierte stärker Einfluss darauf nehmen, welches Personal in die Parlamente geschickt werde.

Der FDP-Politiker Duin gehörte Ende vergangene­n Jahres zu jenen, die bei einer Mitglieder­befragung für ein Ampel-Aus votiert hatten. Die Befragung ging knapp zugunsten der AmpelBefür­worter aus, hatte aber deutlich gemacht, wie schlecht die Stimmung ist. Eine Reihe von schweren Niederlage­n bei Landtagswa­hlen sowie anhaltend desaströse Umfragewer­te haben zu Frust an der Parteibasi­s geführt. Den Kritikern zufolge gehe die Bundes-FDP in der Ampel zu oft schmerzhaf­te Kompromiss­e ein.

Der bayerische Landesverb­and der Liberalen reagiert zurückhalt­end auf die neue Initiative.„Die Gruppierun­g war uns bisher nicht bekannt“, teilte die Partei auf Anfrage mit und führte aus: „Die FDP versteht sich selbst als liberale Mitte unseres Landes.“

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Der frühere FDP-Landeschef Albert Duin aus Bayern will die FDP „wieder wählbar“machen
Auf Mission Der frühere FDP-Landeschef Albert Duin aus Bayern will die FDP „wieder wählbar“machen

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