Istanbul
Beim Thema Frühstück lassen sich die Einheimischen nichts vormachen. Eine Fülle an lebhaften Geschmäckern – frische Brote, Fleisch, Oliven und Käse, Marmeladen und Aufstriche – ergeben eine Mahlzeit, die nie verpasst wird und den perfekten Start in den Tag bedeutet. Und wo könnte man dies besser probieren als in der größten Stadt der Türkei?
FRÜHSTÜCKEN WIE EIN KÖNIG
Die vielfältige türkische Küche hält auch beim Frühstück viele Köstlichkeiten bereit. Çihangir, ein kleines Labyrinth aus Gassen, ist Istanbuls lässiges Szeneviertel. Ein typisches Frühstück ist hier nicht nur aufwendig, sondern auch bunt – die Art von Gericht, die Sie in einem ausgezeichneten Luxushotel erwarten würden, nicht in einem kleinen Café. Zu den leckeren Fladenbroten Lavash und Bazlama passen u. a. Oliven und Acuka, eine Paprikapaste. Typisch ist ebenso Tahin Pekmez, ein Sesammus mit Traubenmelasse. Zudem werden Sucuk (Wurst), Menemen (Eierspeise mit Tomate, Paprika und Peperoni) sowie Tulum (Käse) angeboten. Zusammen mit einem frischen Granatapfelsaft wird dies zu einem Festmahl, das alle Sinne befriedigt und fit für die Erkundungstour durch die Stadt macht.
WO SICH ZWEI WELTEN TREFFEN Mit der Fähre von Karaköy nach Kadiköy fahren Sie innerhalb
von einer halben Stunde von Europa nach Asien. Die Anlegestelle befindet sich östlich der Galata-Brücke, auf der Route kommen Sie am Bosporus vorbei und erhaschen einen Blick auf das Schwarze Meer. Rund um das Goldene Horn, auf europäischer Seite, ragen die Dächer des Topkapi-Palastes über die Baumkronen des Gülhane-Parks. Dahinter erstrahlen die Kuppeln und Minarette der Blauen Moschee und der Hagia Sophia. Am Pier von Kadiköy reihen sich etliche Busse und Taxen, um viele Pendler in die immer weiter wachsende Stadt
zu bringen. Im Herzen dieser pulsierenden Gegend mit mediterranem Flair liegt Günesli Bahçe Sokak, ein Paradies für Feinschmecker, in dem jedes erdenkliche Obst und Gemüse aus Asien angeboten wird. Wie viele Sorten Gurken, Süßigkeiten, Meeresfrüchte und Oliven kann es geben? Und Kebabs! Ein
dafür typisches Restaurant bietet 30 unterschiedliche an. Menschen aus der ganzen Türkei kommen für Kusbasi kebabi her: saftiges Lammfleisch mit Sumach und Zwiebeln – schmeckt
besser als alle Kebabs, die Sie je gegessen haben.
GEBEN SIE IHREM LEBEN WÜRZE Mısır Çarsısı, der große Gewürzbasar in Eminönü, verdient nicht ohne Grund seinen weltweit guten Ruf. Allein dieser Duft ist einen Besuch wert. Hier wird gekauft und gefeilscht ohne Ende – kein
Wunder, dass die Verkäufer in ihren Kabinen auch mal müde aussehen. Der Basar ist der beste Ort, um Safran zu erwerben. Es
heißt, dass er wertvoller sei als das Gold, mit welchem auf dem Großen Basar nebenan gehandelt wird. Das stimmt nicht. Manche Verkäufer protzen ein wenig mit ihren drei oder vier verschiedenen Sorten: La Mancha, türkischer Safran, Kashmiri und, ihrer Meinung nach, der besten Sorte – iranischer Safran. Außerdem gibt es Zimt,
grünen Kardamom und Kassia. Die Preise sind meist sehr fair, aber machen Sie trotzdem keine voreiligen Käufe, bevor Sie sich nicht ausgiebig umgeschaut haben und ihrer Nase gefolgt sind.
FÜR NASCHKATZEN
Die Einheimischen sind bekannt für ihre Vorliebe für Süßes. In einem Laden abseits der Istiklal Caddesi, einer der bekanntesten Einkaufs- und Flaniermeilen der Stadt, werden u. a. in Schokoladensauce getränkte Profitelores verkauft. Die müssen Sie probieren! Wenn es um Süßes geht, sagen einige, dass man Baklava einmal umdrehen muss, um den vollen Geschmack zu haben. An warmen Tagen ist Maraş Dondurması die richtige Wahl – eine türkische Eisspezialität, die durch die Zugabe von Salep eine einzigartige, dehnbare Konsistenz bekommt. Was Sie noch probieren sollten? Auf jeden Fall
Sütlaç, ein Milchreis mit goldbrauner Kruste, und Lokum – eine kleine Süßigkeit, die auch Turkish Delight genannt wird.
MUNTERMACHER
Der Grund, warum die Einheimischen den Tee aus kleinen Gläsern trinken: Er
ist ausgetrunken, bevor er kalt wird. Jemandem einen Tee anzubieten gehört zur
Gastfreundschaft. Çay, türkischer Tee, wird nie mit Milch serviert und kann in
drei Stärken gebrüht werden: hell, dunkel oder
tavsan kanı – stark. Kaffee wird in einem Kupferkelch
zum Sieden gebracht, in kleine Tassen gegossen und auf drei Arten serviert:
sade (ohne Zucker), orta (mittelsüß) oder
sekerli (sehr süß).