Frankfurter Allgemeine Quarterly
Liebe Leserinnen und Leser,
man muss kein ignoranter Optimist sein, um nach Monaten andauernder Unsicherheit aufgrund des scheinbar nicht enden wollenden Pandemie- und Lockdown-schreckens auf ein paar Entwicklungen hinzuweisen, die, wie man jetzt sehen kann, bleiben werden und die uns, zumal als Zukunftsmagazin, zuversichtlich nach vorne schauen lassen. Das betrifft unsere Wohnungen, in denen wir uns öfter und länger als jemals zuvor aufhalten und die wir jetzt mit anderen Augen sehen; das betrifft die Büros von morgen, die wegen der vielfältigen Möglichkeiten von Homeoffice und gleichzeitiger Notwendigkeit echter Treffen flexibler und moderner werden müssen; das betrifft auch den Verkehr und die Stadtplanung, weil wegen der vielen Heimarbeit möglicherweise bald größere Büroflächen in den teuren Innenstädten leer stehen und neue Nutzungschancen bieten werden. Aber uns fällt zu Hause die Decke nur dann nicht auf den Kopf, wir empfinden die neue Arbeitsmobilität nur dann als Bereicherung und nicht als Bedrohung, wir steigen nur dann gerne vom klassischen Auto auf ökologisch sinnvollere Vehikel um, wenn die neue Wirklichkeit so attraktiv und begehrenswert gestaltet ist, dass wir sie mit Freude annehmen. Und deswegen widmet sich die Titelgeschichte dieser Ausgabe der großen Kraft des guten Designs und der vielen Hoffnungen, die auf ihm liegen. Ich wünsche Ihnen eine angenehme und inspirierende Lektüre.
Gutes Design macht uns gute Laune – und lässt uns optimistisch in die Zukunft schauen.
RAINER SCHMIDT