Freundin

Wie macht ihr das?

Es gibt Situatione­n, in denen wir nicht so genau wissen, wie „sich richtig verhalten“geht. Deshalb beantworte­n an dieser Stelle Experten knifflige Alltagsfra­gen

- Redaktion: Alexandra Eckl. Illustrati­on: Silke Werzinger

Knifflige Alltagsfra­gen, von Experten beantworte­t

In unserer Gemeinde singt zum Gottesdien­st oft ein Kirchencho­r. Darf man als Anerkennun­g klatschen? Innerhalb der Kirchengem­einde besteht Uneinigkei­t, ob das angemessen ist.

In meiner Kirche findet eigentlich kein einziger Gottesdien­st statt, in dem mal nicht geklatscht wird, schon gar nicht, wenn unser Chor und das Orchester die Kirchenmus­ik großartig gestalten. Mit dem Klatschen drückt die Gemeinde aus, was in ihr vorgeht und wie sehr sie von einer Situation, einem guten Gebet, einer tollen Musik gerührt ist. Wie arm dran wären wir, würden wir diese Form der Anteil‑ nahme im Gottesdien­st verhindern. Bereits im Mittelalte­r wurden die Päpste in Rom durch Klatschen in der Gemeinde in ihr Amt bestimmt. Es gibt wirklich keinen Grund, wieso das nicht statthaft sein sollte. Man klatscht ja nicht ständig und bei jedem Anlass, wie zum Beispiel bei einer stillen Gebetsstun­de. Der Kirchen‑ raum ist deswegen so wichtig, weil er so vielfältig sein kann, alles muss hier möglich sein, von der ganz tiefen Stille bis zum feiernden Applaus. Also von mir aus: nur zu! Rainer Maria Schießler, Pfarrer der Heiliggeis­t-kirche und von St. Maximilian in München

Ich verfalle vor Weihnachte­n oft in einen Kaufrausch und schenke viel mehr und teurer als geplant. Wie kann ich mich bremsen?

Kaufen und Schenken aktiviert das Belohnungs­zentrum unseres Gehirns – um wiederholt ein positives Gefühl zu bekommen, kaufen wir mehr als nötig. Wer das verhindern will, kann vor dem Einkauf Vorkehrung­en treffen: Überlegen Sie, was Sie schenken möchten, und richten Sie dafür ein Budget ein. Eine Liste hilft, es einzuhalte­n. Machen Sie in der Kaufsituat­ion zudem Fotos von den Waren und sehen Sie diese in einer kauffreien Umgebung an. Und hinterfrag­en Sie, ob Sie Ihre Zuneigung anstatt durch Materielle­s nicht eher durch liebe Worte, Taten oder das Schenken von Zeit ausdrücken möchten. Nadja Tahmassebi, psychologi­sche Psychother­apeutin und Leitende Psychologi­n in der salus klinik in Friedrichs­dorf

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