Wie macht ihr das?
Es gibt Situationen, in denen wir nicht so genau wissen, wie „sich richtig verhalten“geht. Deshalb beantworten an dieser Stelle Experten knifflige Alltagsfragen
Knifflige Alltagsfragen, von Experten beantwortet
In unserer Gemeinde singt zum Gottesdienst oft ein Kirchenchor. Darf man als Anerkennung klatschen? Innerhalb der Kirchengemeinde besteht Uneinigkeit, ob das angemessen ist.
In meiner Kirche findet eigentlich kein einziger Gottesdienst statt, in dem mal nicht geklatscht wird, schon gar nicht, wenn unser Chor und das Orchester die Kirchenmusik großartig gestalten. Mit dem Klatschen drückt die Gemeinde aus, was in ihr vorgeht und wie sehr sie von einer Situation, einem guten Gebet, einer tollen Musik gerührt ist. Wie arm dran wären wir, würden wir diese Form der Anteil‑ nahme im Gottesdienst verhindern. Bereits im Mittelalter wurden die Päpste in Rom durch Klatschen in der Gemeinde in ihr Amt bestimmt. Es gibt wirklich keinen Grund, wieso das nicht statthaft sein sollte. Man klatscht ja nicht ständig und bei jedem Anlass, wie zum Beispiel bei einer stillen Gebetsstunde. Der Kirchen‑ raum ist deswegen so wichtig, weil er so vielfältig sein kann, alles muss hier möglich sein, von der ganz tiefen Stille bis zum feiernden Applaus. Also von mir aus: nur zu! Rainer Maria Schießler, Pfarrer der Heiliggeist-kirche und von St. Maximilian in München
Ich verfalle vor Weihnachten oft in einen Kaufrausch und schenke viel mehr und teurer als geplant. Wie kann ich mich bremsen?
Kaufen und Schenken aktiviert das Belohnungszentrum unseres Gehirns – um wiederholt ein positives Gefühl zu bekommen, kaufen wir mehr als nötig. Wer das verhindern will, kann vor dem Einkauf Vorkehrungen treffen: Überlegen Sie, was Sie schenken möchten, und richten Sie dafür ein Budget ein. Eine Liste hilft, es einzuhalten. Machen Sie in der Kaufsituation zudem Fotos von den Waren und sehen Sie diese in einer kauffreien Umgebung an. Und hinterfragen Sie, ob Sie Ihre Zuneigung anstatt durch Materielles nicht eher durch liebe Worte, Taten oder das Schenken von Zeit ausdrücken möchten. Nadja Tahmassebi, psychologische Psychotherapeutin und Leitende Psychologin in der salus klinik in Friedrichsdorf