Gut zu wissen
SO ENTSTEHEN OHRENSCHMERZEN
„Als erstes haben Betroffene in der Regel eine Erkältung. Über die geschwollenen Schleimhäute von Nase und Rachen steigen die Erreger dann in den inneren Gehörgang auf“, erklärt Dr. Norbert Kriegisch, Allgemeinarzt aus München. Ein kaltes, schlecht durchblutetes Ohr ist ein Indiz für ein lokal geschwächtes Abwehrsystem. Das erleichtert es Erregern, sich auszubreiten, was richtig wehtut – denn die Haut im Mittelohr ist von besonders vielen Nerven durchzogen.
DARUM SIND KINDER SO HÄUFIG BETROFFEN
Der Verbindungsgang zwischen dem Nasen-rachen-raum und Mittelohr ist bei Kindern bis zum Vorschulalter kürzer und flacher. Viren und Bakterien können deutlich leichter auf das Mittelohr übergreifen. Hinzu kommt: Mini-patienten können noch nicht schnäuzen. Heißt: Es findet kein Druckausgleich zwischen Nase und Ohr statt. Der Rat von Dr. Kriegisch: „Damit das Nasensekret nicht mehr wird und in Richtung Ohren steigt, sollten Kinder die Nase deshalb ruhig kräftig hochziehen.“
DAS HILFT
Meist lindert Wärme den Schmerz – etwa in Form eines Zwiebelsäckchens (siehe re.). Auch die warme Luft aus einem Föhn kann helfen. Zudem lässt ein Nasenspray (z. B. „Nasic“) die Schleimhäute von innen abschwellen. Noch ein SOS-TIPP: das „Valsalvamanöver“. Dabei hält man sich die Nasenlöcher zu und versucht mit geschlossenem Mund durch die Nase auszuatmen. Der so aufgebaute Druck öffnet die Ohren. Grundsätzlich gilt: Lassen die Schmerzen nach zwei Tagen nicht nach, sind sie sehr stark oder tritt Fieber auf, sollten Sie zum Arzt.