Cellulitemythen
Die meisten von uns haben Cellulite. Ist eben so. Und gerade weil so viele Frauen betroffen sind, ranken sich auch einige Halbwahrheiten um die Orangenhaut. Zeit für einen Faktencheck
Ein Faktencheck mit überraschenden Ergebnissen
Um gleich den ersten Irrtum auszuräumen: Es heißt Cellulite, nicht Cellulitis. Hinter Letzterem steckt eine bakterielle Hautinfektion, Cellulite hingegen ist genetisch bedingt. Wie sie entsteht? Bei Frauen ist das Bindegewebe locker, damit es sich in der Schwangerschaft dehnt. Das Körperfett setzt sich zwischen den Bindegewebsfasern fest und kann, sichtbar als Dellen, durch die Haut drücken.
1. MIT SPORT TRAINIERT MAN DIE DELLEN GLATT
Stimmt. Und zwar am besten mit einem Krafttraining, das Muskeln aufbaut. Ideal sind Kniebeugen oder Ausfallschritte. Genau wie die Brücke, bei der man im Liegen den Oberkörper hebt und senkt. Wirksam ist auch hochintensives Intervalltraining (HIIT) mit einer Abfolge kurzer, intensiver Übungen. Auch Schwimmen, Radfahren oder Faszientraining straffen das Gewebe. Joggen hingegen kann Cellulite leider begünstigen, wenn man ein sehr schwaches Bindegewebe hat und untrainiert ist.
2. CELLULITE KANN MAN WEGCREMEN
Schön wär’s. Doch keine Anti-cellulite-creme kann die Dellen wegradieren, denn die Inhaltsstoffe dringen gar nicht tief genug in die Haut ein. Allerdings können diese Cremes mit Wirkstoffen wie Koffein, Ginkgo, Rosskastanie oder Weinlaub in Kombination mit einer Zupfmassage das Hautbild etwas verbessern. So geht’s: Oberschenkel eincremen, dabei schmale Hautrollen zwischen Daumen und Zeigefinger einklemmen und leicht hin- und herkneten.
3. DIÄTEN UNTERSTÜTZEN GLATTE HAUT
Ja und nein. Crash-diäten schwächen die elastischen Fasern und begünstigen so Dellen. Trotzdem ist es sinnvoll, auf gesunde Ernährung zu achten, denn sie kann das Gewebe langfristig stärken. Besonders gut sind Gemüse und Früchte, die reich an Vitamin C sind, etwa Brokkoli, Kohl, Paprika, Zitrusfrüchte und Kiwi. In Beeren stecken zudem Folsäure und Spurenelemente, die eine bessere Durchblutung des Bindegewebes fördern.
4. SCHLANKE FRAUEN KÖNNEN KEINE CELLULITE BEKOMMEN
Stimmt nicht. Richtig ist, dass auch sehr schlanke Frauen Orangenhaut haben, wenn ihr Bindegewebe einfach schwach ist. Aber: Je mehr Fett die Zellen speichern, umso größer ist der Druck, den sie auf das Gewebe ausüben, und umso ausgeprägter sind die Dellen.
5. ORANGENHAUT IST FRAUENSACHE
In erster Linie leider ja. Im Gegensatz zu Männern, deren Bindegewebsfasern zu einem Netz verwoben sind, verlaufen die Fasern bei Frauen in senkrechten Säulen. Durch die Lücken können die Fettzellen viel leichter nach außen gedrückt werden. Aber: Auch Männer können Dellen bekommen, wenn ihr Bindegewebe schwach ist oder sie sich einer hormonellen Behandlung z.b. mit Östrogenen unterzogen haben.