Das 1x1 des Dekorierens
Wann wirkt ein Raum harmonisch? Wie kombiniert man verschiedene Farben richtig und welche Accessoires passen zueinander? Schon mit ein paar kleinen Kniffen wird Dekorieren kinderleicht
Einfache Regeln, die aus einer Wohnung ein Zuhause mit Atmosphäre machen
1 MIT FARBNUANCEN SPIELEN
Schauen Sie sich den Raum an, den Sie verschönern möchten. Welche Farbe haben die Hauptelemente wie Sofa oder Teppich? Meist dominieren nur ein bis zwei Töne den Raum. Greifen Sie diese Farbe(n) auf und stimmen Sie die Deko darauf ab. Spielen Sie dabei mit allen Nuancen der jeweiligen Farbfamilie. So stehen die einzelnen Objekte miteinander in Beziehung und der Raum wirkt wunderbar harmonisch. Durch Kombination unterschiedlicher Materialien – in unserem Beispiel glattes Leder, flauschiger Wool-teppich, Lampen und Übertöpfe in glänzenden Messingtönen – wirkt das Ganze sehr lebendig. Sie bevorzugen einen extravaganteren Look? Ein Farbkonzept mit richtig Wumms präsentieren wir auf der nächsten Seite.
2 EINE HIGHLIGHTFARBE IMMER WIEDER AUFGREIFEN
Wer es ordentlich farbig, aber nicht zu „wild“mag, wählt für seine Deko-objekte eine Highlightfarbe. Das bringt Power in einen Raum, ohne dass das Auge überfordert ist. Diese Methode funktioniert besonders gut in Kombination mit zurückhaltenden Basicfarben wie etwa Grau, Beige und Weiß. Der leuchtende Farbtupfer (etwa Gelb) darf ruhig verschwenderisch im ganzen Raum eingesetzt werden. So entsteht aus einzelnen Deko-bereichen ein Gesamtkunstwerk.
3 DIE RICHTIGE ANZAHL AN ACCESSOIRES WÄHLEN
Deko-arrangements, die aus einer geraden Zahl von Objekten bestehen, wirken schnell öde. Eine ungerade Zahl an Gegenständen, die z. B. auf Sideboards oder in Regalen stehen, nehmen wir dagegen als spannendes Ungleichgewicht wahr. Laut Sonja Dworzak, Einrichtungsexpertin (diemoebelbloggerin.com), gilt für den Aufbau von Deko-objekten… … die 1-3-5-7-Regel: 1 Deko-objekt sieht meistens dann am besten aus, wenn es in einem einzelnen Regalfach steht oder das jeweilige Möbel höchstens ca. 70 cm lang ist. Auf längeren Oberflächen oder auf einem Hocker (siehe Bild u.) kommt ein Einzelstück am wirkungsvollsten in Xxl-größe zur Geltung.
3 Deko-objekte entfalten ihre optische Wirkung sehr gut auf kleineren bis mittelgroßen Möbelstücken bis zu einer Länge von ca. 100 cm, etwa Hängeregalen, Couchtischen, Beistelltischen.
5 Deko-objekte passen von der Menge her gut auf Kommoden, Konsolentische oder in Bücherregalreihen mit einer Länge von 100 bis 130 cm.
7 Deko-objekte schmücken Möbel, die länger als 130 cm sind, wie Sideboards und Lowboards. Mehr als 7 Sachen sind für jedes Möbel zu viel.
4 KLEINEN DEKO-WELTEN EINEN RAHMEN GEBEN
Kleinere Deko-objekte sehen besonders auf größeren Flächen recht verloren aus. Ein Tablett hält schöne Kleinigkeiten zusammen und setzt sie gekonnt in Szene. Praktisch: So lässt sich alles auch schnell wegräumen, falls der Platz z. B. auf dem Tisch einmal anderweitig gebraucht wird.
5 MIT GRÖSSEN, FORMEN UND HÖHEN SPIELEN
Eine Anhäufung ausschließlich flacher Gegenstände wie Schalen oder Teller ist ebenso monoton wie eine Skyline hoher schmaler Vasen. Wie so oft sind auch hier Kontraste aufregender, also eine Mischung von klein und groß, flach und tief, rund und eckig. In einer Deko-gruppe (wie bei den Kakteen im Bild oben links) gilt die sinnvolle Regel: höhere Gegenstände hinten, flachere Dinge im Vordergrund platzieren (Stichwort Bergpanorama, siehe Tipps auf der linken Seite unten).
6 MIT BILDERN GEKONNT DIE WAND SCHMÜCKEN
Eine einheitliche Rahmenfarbe (wie im Beispiel oben), ähnliche Bild-themen, der gleiche Stil oder Künstler – um harmonisch zu wirken, brauchen Bilder ein verbindendes Element. Vorsicht: Wer den Eindruck vermeiden will, die Bilder würden Richtung Decke fliegen, muss sie tief hängen. Als Richtlinie gilt: Die Mitte des Bildes sollte sich 150 cm über dem Boden befinden. Dann hängen die Bilder wie im Museum etwa auf Augenhöhe.
7 ZWISCHEN DEN DEKOOBJEKTEN GENÜGEND ABSTAND LASSEN
Zu viel Deko auf zu wenig Raum macht schnell einen vollgestopften und chaotischen Eindruck. Wer möchte, dass seine mit viel Liebe ausgesuchten Objekte toll zur Geltung kommen, arrangiert sie mit viel Luft. Wo zwischen den einzelnen Gegenständen bzw. Deko-gruppen genügend Zwischenraum bleibt, wirken Flächen strukturierter, aufgeräumter und viel edler. Der grobe Richtwert lautet hier übrigens: eine Deko-kombination pro 50 cm Möbellänge.
8 KISSEN MIT MUSTERN AUFEINANDER ABSTIMMEN
Für gekonnten Mustermix gibt es zwei einfache Tricks: Entweder, Sie kombinieren gleiche (oder sehr ähnliche) Muster in jeweils unterschiedlichen Farben. Oder Sie bleiben in derselben Farbfamilie, bringen aber unterschiedliche Muster zusammen. Was immer geht: zwischen die Kissen mit Muster als Ruhepol einfarbige Kissen mischen, in einer Farbe, die auch in den jeweiligen Mustern aufgegriffen wird.
9 LUSTVOLL ALLE REGELN BRECHEN
Grundlagenwissen ist hilfreich und gibt Sicherheit, gerade wenn man noch kein Deko-profi ist. Deko sollte aber vor allem eines machen: Spaß! Seien Sie also gerne kreativ, probieren Sie aus, trauen Sie sich an (Farb-)kombis, an die bisher noch kein Interior-ratgeber gedacht hat und dekorieren Sie nach dem Ober-leitgedanken: meine Wohnung, meine Regeln. Hier kommen drei Ideen, die uns gerade besonders gefallen: