WAS-TUN-GUIDE:
Eine Anleitung nach der Plattform annanackt.com, wo Sie neben hilfreichen Tipps auch Erfahrungsberichte von Betroffenen finden
1. DURCHATMEN – SIE SIND NICHT ALLEINE
Es ist nicht Ihre Schuld, dass die Inhalte online sind, und Sie werden eine Lösung finden. Falls Sie einen Verdacht haben, wer das war, kontaktieren Sie die Person nicht.
2. VIELE (!) SCREENSHOTS MACHEN
Wichtig ist, dass Datum und Uhrzeit zu sehen sind. Dabei hilft z.b. das Tool atomshot. Stellen Sie sicher, dass der (User-)name des Accounts zu erkennen ist, der die Inhalte hochgeladen hat. Kopieren Sie die URL. Eine Anleitung für rechtssichere Screenshots gibt es auf hateaid.org.
3. EINE ANONYME E-MAILADRESSE ERSTELLEN
Nutzen Sie einen sicheren E-mail-anbieter (z.b. mailbox. org), um eine anonyme E-mail-adresse zu erstellen. Diese können Sie für die nächsten Schritte nutzen.
4. DIE WEBSITE(S) KONTAKTIEREN
Fordern Sie die Website(s) auf, die Inhalte sofort herunterzunehmen. Oft gibt es ein Kontaktformular, alternativ stehen die Kontaktdaten im Impressum. Eine Textvorlage auf Englisch (viele Seiten sind auf Englisch) finden Sie auf annanackt.com/oft-gestelltefragen.
5. HERAUSFINDEN, WO DIE INHALTE NOCH SIND
Geben Sie den Titel der Bilder und Variationen davon (z. B. Anna Nackt Porno) in Suchmaschinen ein (Google, Yahoo, Bing). Werden Sie fündig, wiederholen
Sie die Schritte 3 und 4.
6. SUCHMASCHINEN KONTAKTIEREN
Füllen Sie das Kontaktformular der Suchmaschinen aus, damit Links zu Ihren Inhalten gelöscht werden. Nutzen Sie dafür die neue E-mail-adresse. Laden Sie keine Bilder bei Suchmaschinen hoch.
7. ALLES DOKUMENTIEREN
Sie haben jetzt alles getan, um die Inhalte aus dem Internet zu bekommen. Sehr gut! Schreiben Sie nun wichtige Infos auf, z. B. wie Sie von den Bildern erfuhren.
8. ANZEIGE ERSTATTEN
Rufen Sie bei der Polizei an oder erstatten Sie online Anzeige. Auf online-strafanzeige. de finden Sie den Link für Ihr Bundesland. Falls Sie sich noch nicht bereit fühlen, versuchen Sie es später. Wichtig: Wenn Sie einen Verdacht haben, wer die Inhalte online gestellt hat, macht es Sinn, eine Anwältin oder einen Anwalt einzuschalten.
9. IHRE DATEN SICHERN
Ändern Sie Passwörter bei E-mail-anbietern, CloudServices und Social-mediakonten. Falls Ihre Socialmedia-profile öffentlich einsehbar sind, stellen Sie sie auf „privat“und löschen Sie ggf. private Informationen, z.b. zu Wohnort, Alter und Familie.
10. VERTRAUENSPERSON ANSPRECHEN
Sie werden Ihnen helfen und Sie werden schnell merken, dass Sie nicht alleine sind.
HATEAID.ORG:
Die Beratungsstelle unterstützt speziell Betroffene von digitaler Gewalt, z.b. bei der Prozesskostenfinanzierung. Über die App „Meldehelden“können Vorfälle schnell und einfach gemeldet werden.