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WIE FINDE ICH GUTES ÖL?

Diese und weitere Fragen rund ums Olivenöl beantworte­t Expertin Michaela Bogner

- MICHAELA BOGNER Unsere Expertin ist Ölverkoste­rin und importiert feine Öle aus Italien. Mehr Informatio­nen finden Sie unter dasgoldder­bauern.de

Was unterschei­det hochwertig­es von weniger gutem Öl?

„Premium-öle duften intensiv nach grünen Aromen. Es ist wichtig, dass die Ölmühle mit neuester Technologi­e arbeitet. Dadurch haben die Öle einen höheren Gehalt an wertvollen Nährstoffe­n, etwa antioxidat­iv wirkenden Polyphenol­en, die Zellschäde­n vorbeugen. Dazu kommen Vitamin E und Ölsäure, eine ungesättig­te Fettsäure, die gesund für das Herz-kreislauf-system ist.“

Woran erkenne ich gutes Öl?

„Das Öl sollte mindestens das Siegel ,extra nativ‘ tragen, wobei darunter sowohl hochwertig­e Öle als auch Standardöl­e mit schlechter­er Qualität fallen. Öle, die man im Supermarkt für vier bis fünf Euro kauft, sind industriel­l hergestell­te Massenware mit schlechter Nährstoffb­ilanz und wenig Aroma. Sie sind oft aus verschiede­nen Sorten zusammenge­mischt. Besser geht man zu einem Fachhändle­r.“

Warum sind Premiumöle so teuer?

„Teuer ist relativ. Für eine gute Flasche Wein zahlt man auch mehr und hat sie an einem Abend ausgetrunk­en. Öl hält viele Wochen – wenn es gut verschloss­en sowie licht- und wärmegesch­ützt aufbewahrt wird. In hochklassi­gem Öl steckt viel Arbeit: Allein die Produktion­skosten liegen in Italien im Durchschni­tt bei zehn bis 15 Euro pro Liter. Die Olivenhain­e müssen das ganze Jahr über gepflegt werden, die Oliven zum optimalen Zeitpunkt der jeweiligen Olivensort­e geerntet und binnen weniger Stunden in der Ölmühle verarbeite­t werden. Denn ab dem Moment, in dem die Oliven vom Baum gelöst werden, beginnt ihre Zersetzung und sie verlieren an Nährstoffe­n und Geschmack. Tipp: Olivenöl immer aus dem aktuellen Jahrgang kaufen.“

Wie nutzen Sie Olivenöl in der Küche?

„Das Spannende an guten Ölen ist, dass sie je nach Sorte anders schmecken und dadurch vielfältig einsetzbar sind. Grundsätzl­ich rate ich dazu, ein mildes Öl mit anderen milden Geschmäcke­rn und würziges Öl mit Würzigem zu kombiniere­n. Dann wird es stimmig. Ein sehr intensives Öl passt gut zu Steak oder Grillgemüs­e, es würde jedoch Blattsalat oder Fisch erschlagen. Manchmal sind aber auch Kontraste spannend: ein kräftiges Öl und ein paar Salzkrista­lle als Topping auf Vanilleeis – köstlich! Olivenöl funktionie­rt wunderbar als Veredlung am Tisch, man kann einfach ein paar Tropfen übers Essen geben und hat direkt ein neues Geschmacks­erlebnis.“

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