Freundin

was bedeutet für Sie Urlaub?

- Anke Helle Mateja Mögel

Alle, die unsere Texte hier schon länger lesen, wissen: Ich bin keine große Köchin.

Genau genommen bin ich eigentlich überhaupt keine Köchin – sondern allerhöchs­tens eine Warmmacher­in. Zu meinem großen Glück habe ich aller‑ dings einen Mann an meiner Seite, der mich in diesem Be‑ reich (wie in vielen anderen) perfekt ergänzt: Er liebt es, stundenlan­g in schönen Koch‑ büchern zu blättern, schnip‑ pelt mit fast schon meditative­r Ruhe Gemüse und rührt geduldig jedes Risotto. Seine größte Freude am Kochen und Essen entfaltet sich aller‑ dings jedes Jahr zur Urlaubs‑ zeit: Da liest er sich vorab in die landestypi­sche Kulinarik des jeweiligen Reiseziels ein, recherchie­rt die besten Le‑ bensmittel und Restaurant­s vor Ort. Und ich komme dann in den Genuss zarter portugiesi­scher Salzdorade, italienisc­her Pasta mit der in‑ tensivsten Tomatensau­ce, die man sich vorstellen kann, oder einer mallorquin­ischen Paella, die wie das Meer schmeckt. Mein Mann hat recht: Wer ein Land lieben lernen will, muss wissen, wie es schmeckt. Auch deshalb freue ich mich in dieser Ausgabe besonders über die besten Rezepte aus Mallorca (ab S. 90) und die passenden Olivenöle dazu.

Meine erste Reise ohne Eltern führte mich von Irland bis nach Portugal.

Per Interrail fuhr ich mit Freunden vier Wochen lang durch Europa und liebte die Freiheit, täglich neu zu entscheide­n, wie es weitergeht. Statt in Edinburgh landeten wir in Dublin, weil der Zug dorthin früher abfuhr, und in Bor‑ deaux stiegen wir nur aus und blieben drei Tage, weil die Zugbe‑ kanntschaf­t gerade so nett war. Tun und lassen, wonach einem gerade der Sinn steht, das ist für mich Urlaub. Das geht sogar zu Hause ganz gut (neue Ideen dazu finden Sie ab S. 48). Zu einer wirk‑ lichen Reise wird es aber erst, wenn ich ganz Neues erfahre. Dass man die wilde Vespafahrt in Paris völlig unbe‑ schadet überstehen kann, etwa. Oder dass man sehr wohl um vier Uhr topfit sein kann, wenn man die Gelegenhei­t nutzt, mit Fischern aufs Meer zu fahren. Wenn wir beim Reisen of‑ fen sind, unseren Horizont zu erweitern, entsteht Magie und wir kommen verändert zurück. Unsere Reisegesch­ichte ab S. 114 handelt diesmal von Bordeaux und darü‑ ber, dass sich die Stadt gerade ganz neu entdeckt. Zeit, dass ich wieder hinfahre…

 ??  ??
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany