Womit wollen Sie 2024 anfangen?
Die schönsten Erinnerungen in meinem Leben haben mit Liedern zu tun.
Gut, mein Musikgeschmack war anfangs sicher ausbaufähig: „Sum, sum, sause, um die Ecke brause“– das kam aus einer großen Puppe, die ich zu Weihnachten bekam, und mit der ich zur glücklichsten 3-Jährigen der Welt wurde. In ihren Rücken legte man eine Mini-platte ein und schon sang sie los, das fand ich sogar noch fantastischer, als dass die Puppe tatsächlich laufen konnte. Etwas später – ich muss fünf gewesen sein – stürmte Howard Carpendale mit „Hello Again“die Charts: „Ein Jahr lang war ich ohne dich ...“Ich war stolz wie Oskar, dass ich im Auto neben meinem Vater sitzend das Lied aus dem Radio mitträllern konnte. „Look at the stars“: Arm in Arm mit Kommilitonen grölten wir während des Studiums nächtelang Lieder von Coldplay, die wir damals noch als alternative Entdeckung feierten. Beim Singen werden verschiedene Glückshormone ausgeschüttet, kein Wunder bin ich überglücklich, wenn Abende mit Freunden im Trällern der Hits unserer Jugend enden. Immer öfter wünsche ich mir dabei, dass ich die Töne sicherer treffe. Mein Vorsatz für 2024 steht also: richtig singen lernen. Jetzt muss ich nur noch anfangen. Wenn Sie auch mit etwas endlich loslegen wollen – lassen Sie sich von unseren Beispielen ab Seite 44 inspirieren. Viel Erfolg beim Neustart!
Ich schreibe schon immer gerne.
„Pele, der Dackel“hieß das Büchlein, das ich nur wenige Wochen nach meiner Einschulung meinen Eltern zu Weihnachten schenkte. Es bestand aus ein paar zusammengetackerten Blättern, darin eine Geschichte und Bilder aus dem Leben des fiktiven Vierbeiners. Es war quasi der Beginn meiner Karriere als Magazinmacherin. Auch durch die Pubertät begleitete mich das Schreiben. Auf dem Dachboden lagern bis heute Tagebücher mit eng beschriebenen Seiten voller Liebeskummer und Flüchen auf ungerechte Lehrer und die Schule allgemein. Damals habe ich erlebt, wie gut es tut, sich Dinge „von der Seele zu schreiben“(und mit so mancher Träne die Zeilen verschmiert). Und trotzdem habe ich es seit vielen Jahren nicht mehr getan. Vielleicht weil Schreiben mein Beruf geworden ist und die Professionalität die Leichtigkeit und Freiheit verdrängt hat? Als ich den Text von meiner Kollegin Barbara Sonnentag in dieser Ausgabe gelesen habe (S. 76), habe ich beschlossen, dass ich wieder mehr schreiben will. Ohne einen journalistischen Auftrag. Nur für mich. Denn Barbara beschreibt, wie heilsam Schreiben ist, und zwar nicht nur für die Seele, sondern auch bei körperlichen Beschwerden. Sie selbst hat nicht nur einen informativen Text geschrieben, sondern auch ihre Magenbeschwerden damit kuriert.