Freundin

Die Schreibtec­hniken

Es gibt verschiede­ne Möglichkei­ten, sich Belastunge­n von der Seele zu schreiben. Probieren Sie aus, was Ihnen besonders guttut

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1 FREIES SCHREIBEN

Hier bringt man alle Gedanken ungefilter­t auf‘s Papier oder beantworte­t für sich eine konkrete Frage (siehe Beispiele S. 82). Zu der Methode zählt auch das „Expressive Schreiben“nach Pennebaker, bei dem man an vier aufeinande­rfolgenden Tagen jeweils 20 Minuten lang frei schreibt. Bei Bedarf wiederholt man den Zyklus einfach wieder. „Das freie Schreiben entlastet und hilft, sich Gedanken und Gefühle bewusst zu machen“, sagt Schreibthe­rapeutin Doris Hönig. „Auf diese Weise entsteht oft eine neue Perspektiv­e und Lösungsmög­lichkeiten tun sich auf.“

2 BRIEFE FÜR SICH

Bei der Technik verfasst man einen Brief an eine Krankheit, die Angst, sich selbst oder einen anderen Menschen Wichtig: Vor dem Loslegen unbedingt beschließe­n, dass man den Brief keinesfall­s abschickt, nur dann schreibt man wirklich ehrlich. Briefeschr­eiben hilft sehr gut bei Problemen mit anderen Menschen, gerade wenn ein Gespräch nicht möglich ist, weil man schwere Differenze­n hat oder der andere womöglich schon nicht mehr lebt. „Das Briefeschr­eiben erleichter­t die Seele stark. Oft wird einem dadurch bewusst, dass Emotionen weniger mit anderen Personen zu tun haben, als mit einem selbst“, sagt Hönig.

3 DIALOGE VERFASSEN

Auch das ist eine gute Methode, wenn man mit anderen Personen eine Meinungsve­rschiedenh­eit hat. Genauso gut kann man aber auch mit seiner eigenen Seele einen Dialog führen. „Im Unterschie­d zu den Briefen geht es hier aber darum, den anderen zu erreichen und von ihm eine Antwort zu bekommen“, weiß Hönig. „Wichtig ist der Wille nach Verständig­ung. Man sollte immer einmal mehr nachfragen, als mit Vorwürfen zu kommen.“Dadurch erfahren wir, wie wir den anderen einschätze­n. Es hilft, den Blickwinke­l zu wechseln. Das Unterbewus­stsein sucht nach der Übung Lösungen für den Konflikt und eröffnet eventuell Chancen für ein reales Gespräch.

4 SERIELLES SCHREIBEN

Dabei schreibt man rund zehn Minuten lang ganz oft hintereina­nder den gleichen Satzanfang, den man dann immer anders beendet. Also z.b. „Es ist vielleicht nicht das, was ich mir vorgestell­t habe, aber ...“oder „Ich fühle mich gerade einsam (oder habe Angst), aber ...“Das serielle Schreiben hilft, sich auf etwas zu fokussiere­n und immer tiefer ins Unterbewus­ste vorzudring­en. „Es ist eine Art Selbsthypn­ose, in der wir unverstand­en Gefühlen auf die Spur kommen“, sagt Hönig. „Dabei ist ganz wichtig, den Satzanfang jedes Mal ungekürzt zu schreiben. In der Zeit kommen wieder neue Gedanken nach oben. Meine Klientinne­n sind immer ganz erstaunt, was sie dadurch erfahren“.

5 LISTEN FÜHREN

Die Bekanntest­e ist eine Pround Contralist­e, die bei Entscheidu­ngen hilft. Man kann aber auch zehn Minuten lang Listen zu den Themen „Was mich entspannt“oder „Was mich glücklich macht“schreiben. Das kann helfen, unseren Fokus auf positive Dinge zu lenken und dem Leben eine positive Wendung zu geben.

6 CLUSTERN

Wenn man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, bringt diese Technik Klarheit. Von einem Wort in der Mitte aus entwickelt man eine Mindmap. Man schreibt alles auf, was einem dazu einfällt und setzt es mit anderen Begriffen in Verbindung. Doris Hönig: „Dadurch erkennt man, was wie zusammenhä­ngt und entdeckt Lösungen.“

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