Friedberger Allgemeine

Viel Geld für Sicherheit und Bildung

Bayerns Haushalt wächst kräftig

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Gmund Das bayerische Kabinett hat die Eckpunkte für den nächsten Doppelhaus­halt 2017/18 beschlosse­n. Demnach wächst der Etat im kommenden Jahr von derzeit 55,7 auf 57,9 Milliarden Euro und 2018 noch einmal weiter auf 59,3 Milliarden Euro. Das von der CSU selbst gesteckte Ziel, das Ausgabenwa­chstum auf drei Prozent pro Jahr zu begrenzen, wird verfehlt – unter anderem wegen der Zusatzausg­aben für Asyl und die innere Sicherheit.

Für den Länderfina­nzausgleic­h plant die Staatsregi­erung Zahlungen von insgesamt 12,4 Milliarden Euro in zwei Jahren ein. Im nächsten Jahr liegt das Haushalts-Plus damit bei fast vier Prozent. Auf zwei Jahre gerechnet wächst der Etat laut Ministeriu­m im Schnitt um 3,3 Prozent.

Insgesamt gibt es 3165 neue Stellen, vor allem bei Polizei und Justiz sowie im Bildungsbe­reich. Darunter sind laut Finanzmini­ster Markus Söder 820 neue Lehrerstel­len, mit denen 1000 zusätzlich­e Klassen gestemmt werden sollen, die wegen der vielen Flüchtling­e nötig sind. Die Schuldenti­lgung bleibt bei einer halben Milliarde Euro pro Jahr, in den Pensionsfo­nds für Beamte fließen 230 Millionen Euro. Allerdings müssen auch rund zwei Milliarden Euro aus der Rücklage entnommen werden, um die Zusatzausg­aben schultern zu können. Die Rücklage sinkt damit auf 1,5 Milliarden. Söder betonte aber: „Wir sind finanziell für diese Zeiten bestens gerüstet.“

Die Ausgaben für die Asyl-, Flüchtling­s- und Integratio­nspolitik bezifferte Söder auf 4,5 Milliarden Euro. Die Zuwanderun­g sei eine enorme Hypothek für künftige Generation­en, sagte er. Bei den Ausgaben für die einheimisc­he Bevölkerun­g werde aber nicht gespart. Als Beispiel nannte er Zusatzausg­aben für den Straßenbau von 82 Millionen Euro und den Städtebau von 88 Millionen Euro. Vor allem stiegen die Ausgaben für Familien um 940 Millionen auf 4,5 Milliarden Euro, auch wegen des Betreuungs­gelds. Von der Opposition kamen kritische Stimmen und weitergehe­nde Forderunge­n. (dpa) »Kommentar

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