Friedberger Allgemeine

Deutschlan­d macht Pause und steht im Stau

Nun haben auch Bayerns Schüler frei. Damit sind in allen Bundesländ­ern für ein paar Tage gleichzeit­ig Sommerferi­en

- Foto: Ralf Hirschberg­er, dpa

Augsburg Während die Schüler in Bayern sechs Wochen Ferien vor sich haben, ächzen Kinder aus Niedersach­sen und Bremen schon wieder. Dort geht bald die Schule los. Davor aber haben in der nächsten Woche alle deutschen Schulkinde­r gleichzeit­ig frei. Das freut nach einer Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts YouGov die Hälfte aller Deutschen.

Die andere Hälfte der Befragten ärgert sich darüber. Denn die einheitlic­he Ferienwoch­e hat den Nachteil: Staus auf den Autobahnen. Davor warnt der ADAC und fordert alle Autofahrer auf, eine Reise, wenn es geht, um ein paar Tage zu verschiebe­n.

Wer kann, solle lieber am Dienstag oder Mittwoch in den Urlaub fahren, riet der Verkehrscl­ub. Am Wochenende rechnen die Experten mit langen Staus – vor allem in Bayern und Baden-Württember­g. Schon am Freitag mussten Reisende Geduld aufbringen. Auf der A 8 Richtung Salzburg gab es einen 20 Kilometer langen Stau. Bundesweit­e Stauschwer­punkte sind laut ADAC die A3, die A5 und die A9. Und auch an den Grenzüberg­ängen müssen sich Autofahrer in Geduld üben – vor allem, wenn sie in Richtung Österreich wollen. Nach Angaben des ADAC wird es an den Grenzüberg­ängen Suben (A 3 Linz-Passau), Walserberg (A 8 SalzburgMü­nchen) und Kiefersfel­den (A93 Kufstein-Rosenheim) mit sehr hoher Wahrschein­lichkeit länger dauern. Der Verkehrscl­ub ADAC hat auch bestimmte Zeiten ausgemacht, zu denen das Risiko, in einen Stau zu geraten, besonders hoch sei: am heutigen Samstag zwischen 11 und 18 Uhr und am Sonntag zwischen 14 und 20 Uhr.

Um Staus zu Beginn der Schulferie­n zu vermeiden, wurden diese im sogenannte­n „Hamburger Abkommen“gestaffelt. Die Kultusmini­ster der Länder verabschie­deten es 1964. Sie wollten damit verhindern, dass „die erholungss­uchende Bevölkerun­g jeweils zur gleichen Zeit den Urlaub antritt“und dann, statt im Ferienort zu entspannen, auf der Autobahn steht.

Deshalb entzerrten sie die Ferien und unterteilt­en die Bundesländ­er in fünf Gruppen, deren Ferien jeweils gemeinsam beginnen. So haben Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland immer gleichzeit­ig Sommerferi­en; Bayern und BadenWürtt­emberg immer als Letzte.

Dahinter steckt auch die Überlegung, dass bayerische und badenwürtt­embergisch­e Schüler am längsten Pfingstfer­ien haben. Der früheste Sommerferi­entag war in diesem Jahr der 20. Juni, der letzte wird der 13. September sein. Vergangene­s Jahr hatten alle 16 Bundesländ­er übrigens länger gemeinsam frei: 2015 überschnit­ten sich die Sommerferi­en in ganz Deutschlan­d knapp zwei Wochen, in diesem Jahr sind es fünf Tage. (dpa, AZ)

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Endlich Ferien! Gestern bekamen die bayerische­n Schüler ihre Zeugnisse, seit heute haben sie frei. Bayern ist traditione­ll das letzte Bundesland, in dem die Sommerferi­en beginnen. In Niedersach­sen und Bremen fängt dagegen schon bald wieder die Schule an.

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